Daniel-Ernesto hat geschrieben: Di 20. Apr 2021, 12:45 Die Schrauben die da verbaut sind haben einen Durchmesser von nahezu 9mm (+- 0,2mm).
Mit dem Außendurchmesser kommst Du dabei nicht weit.
Miß doch mal die Steigung. Die ist bei 3/8" = 1,588 mm. Das heißt über 5 Gänge gemessen wären das 7,938 mm: Die Schieblehre auf 8 mm eingestellt müßte das gut erkennbar sein. - Ich kann mir gut vorstellen, daß im Schraubstock "aus Opas Keller" Zollgewinde verwendet wurde. In den Grauguß-Kurbelgehäusen bei MAN verwendeten wir einst auch Zoll-Gewinde - zu einer Zeit, als Dein Opa noch jünger war (und ich auch

).
M9 hat das gleiche Gewindeprofil wie M8, also Steigung 1,25 mm. Über 5 Gänge wären das 6,25 mm - ein gut erkennbarer Unterschied zum 3/8 Zoll-Gewinde.
Daniel-Ernesto hat geschrieben: Di 20. Apr 2021, 12:45 Ich möchte die Schrauben nach Möglichkeit ersetzten und die Gewinde im Schraubstock nachschneiden.
Machen kann man alles, aber warum willst Du das machen ? Ist ein Gewinde hinüber oder eine Schraube ? Wenn Platz ist wäre M10 an der Stelle eine Möglichkeit.
Daniel-Ernesto hat geschrieben: Di 20. Apr 2021, 12:45 Gibt oder gab es mal M 9 Gewinde?
Klar, das gibt es das. Dir sind schon viiiieeeele Autos begegnet, bei denen die Pleueldeckel mit M9 angeschraubt waren

.
Man muß sich folgendes vor Augen halten:
M8 hat einen Spannungsquerschnitt von 36,6 mm², bei M10 sind es schon 58 mm², also 59 % mehr

. Bei M9 sind es 48,1 mm², also nur 31 % mehr.
Noch eins drunter: M6 hat einen Spannungsquerschnitt von 20,1 mm², bei M8 sind es schon 36,6 mm², also 82 % mehr

. Bei M7 sind es 28,9 mm², also nur 44 % mehr. Wie oben: Dir sind schon viiiieeeele Autos begegnet, bei denen M7 im Motor verwendet wurde

.
Die dickere Schraube bringt durch den stärkeren Querschnitt mehr Schraubenkraft, mehr als man braucht, und die muß "gebändigt" werden. Dazu kommt der Platzbedarf für den Schraubenkopf und das Schraubwerkzeug, und die Auflagefläche muß vergrößert werden. Dummerweise muß auch das Durchgangsloch größer sein, was Auflagefläche kostet und das Bauteil schwächt.
Ich könnte noch weitermachen mit M11

. Man muß eines wissen: Bei Schrauben gilt NICHT das Prinzip "Viel hilft viel". Die meisten Schraubenverbindungen lösen sich deswegen auf, weil die Schraubenkraft zu hoch ist und die verspannten Bauteile in die Knie gehen. Ich weiß, wo M12 mit Drehmomentanzug durch M11 mit Drehwinkelanzug ersetzt wurde (und einen noch krasseren Fall). Der Drehwinkelanzug führt zu einer wesentlich geringeren Schraubenkrafttoleranz, und die ist ein Knackpunkt. Bei dem Schraubstock ist das kein Thema, da haben die Bauteile genug Querschnitt.
Grüße, Yeti.