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Re: Sturz mit KTM, KBA ermittelt

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 11:58
von varabike
juergen007 hat geschrieben:"Diese Produkthaftungs- und Sicherheitshysterie wird immer schlimmer :kotz: ! In dem Punkt war wirklich "früher alles besser". Das glaubt mir vielleicht keiner. Ich empfehle es auch nur zu glauben ;) !"

Die Frage ist auf welcher Seite des Tisches Du sitzt... jeder Kaufmann muss für zugesicherte Eigenschaften gerade stehen...frag mich mal wie toll ich es finde, dass unsere VW Fahrzeuge "mal wieder" in die VW Werkstatt wandern, Grund bekannt.
Früher war es auf beiden Seiten des Tisches besser.
Wenn früher jemand gestolpert ist, dann hat er sich gesagt "hab ich nicht aufgepasst", wenn heute jemand stolpert wird der "Schuldige" gesucht.
Früher haben die meisten Motorräder bei Top-Speed gewackelt wie ein Lämmerschwanz. Und der Top-Speed war deutlich diesseits von 200 km/h.
Früher mussten die Autos alle 5.000km zur Inspektion, die Bremsbeläge waren nach 30.000km verschlissen, die Auspuffanlagen nach 3 Jahren durchrostet und kapitale Schäden innerhalb der ersten 100.000km an der Tagesordnung. War halt so. Diese Beispiele könnte man endlos weiterführen.

Die Frage ist wer war zuerst da? Das Huhn oder das Ei? - Der pingelige, aufgeklärte Verbraucher oder der sich absichernde Hersteller/Verkäufer?

Da der Verbraucher aufgeklärt ist und heute viele Möglichkeiten der Information hat muss heute niemand mehr Motorräder kaufen, die die persönlichen Anforderungen nicht erfüllen.

War früher alles besser?

Re: Sturz mit KTM, KBA ermittelt

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 12:57
von Franki
Oh ja, da ist was dran, dass es früher "besser" war. Man war sicherlich nicht so verwöhnt worden von den Herstellern und Zulieferern. Die Qualität ist insgesamt auf einem höheren Niveau als noch in den 80ern etwa. Ständig durchblasende Zylinderkopfdichtungen, einreißende Gelenkwellenmanschetten, klappernde Innenverkleidungen, ROST in allen Ecken und Kanten sowie an tragenden Teilen... Bei Motorrädern in den 70ern: Achswellen und Standrohre dünn wie'n Bleistift - auf was hat man sich nicht alles getraut?? Von der "Qualität" bei Fahrrädern will ich gar nicht erst anfangen... Und die Durchschnittsgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen ist heute bestimmt auch höher. Der Markt alleine sollte es aber nicht richten, in dem Sinne: Kauft nur stabile Fahrwerke! Da sollen schon die zulassenden Stellen - in D also das KBA - den Herstellern auf die Finger schauen. Aber ob das die Lösung ist? Was wird nicht alles offiziell zugelassen? Röhrende 911er, dumpf kreischende GSn, sonor brabbelnde Minis, und Yamaha darf die ersten drei Gänge bei der :xt12: drosseln, sonst werden die EU-Geräuschemissionen nicht erfüllt. Was für ein Blödsinn (wobei ich gegen ein unauffällig gleitendes Fahrzeug nichts habe).

Nachdenkliche Grüße
Franki

Re: Sturz mit KTM, KBA ermittelt

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 13:12
von Zörnie
juergen007 hat geschrieben: Und beim Thema KTM war ich auch mal Betroffener, zwar in anderen Themen, aber das Verhalten des Werkes war eine Katastrophe, obwohl damals noch Herstellergarantie, das hat alles der lokale Händler glattgebügelt - Gott sei Dank. Testbikes zu streichen, beleidigte Leberwurst zu spielen, ist einfach unprofessionell und zeigt mir jedenfalls, dass Mattighofen bei manchem einfach nichts hinzugelernt hat.
Ich habs im GS-Forum schon geschrieben, wiederhole mich aber gern:

Da sitzen wohl in Mattighofen immer noch die Leute, die schon Long Way Round vergeigt haben :shock:

Re: Sturz mit KTM, KBA ermittelt

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 13:38
von Helmut
Die Gepäckträgertasche kann die Fahreigenschaften
des Motorrades und die Fahrsicherheit des Fahrers
beeinträchtigen, deshalb darf eine Höchstgeschwindig-
keit von 100 Km/h nicht überschritten werden. Passen
Sie Ihre Fahrweise den durch die Gepäckträgertasche
veränderten Gegebenheiten an.

Kann und 100km/h wurde von mir FETT gemacht

Dies ist ein Hinweis zu einer Hecktasche die hier von einigen gefahren wird.
Dass wissen auch die Hersteller der Bikes, von welchem auch immer.
Tja, ich fahre auch des Öfteren 120km/h, oder sind´s mehr. Es macht der :xt12: nix, die merkt gar nichts davon.
Damit ist allerdings der Hersteller der Tasche im Fall des Falles aus dem Schneider.

Ich persönlich kenn da noch ein Motorrad (keine KTM) welches ab 140km/h mit Gepäck pendelt.
Man geht dann vom Gas. :denker:

Re: Sturz mit KTM, KBA ermittelt

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 15:40
von juergen007
Ich würde bei der von Helmut gemeinten Marke/Modell mal von einer leichten Fahrwerksunruhe sprechen, die man aber noch gut in den Griff bekommt.

Geht man mal durch die 28 Seiten nur eines Threads" im KTM 1190 Forum scheinen die technischen Ursachen relativ klar zu sein:

a. ) Einstellen des Lenkkopflager ggf. Wechsel auf ein anderes Modell

b.) Neues Zentrieren/Einstellen der vorderen Felgen

Dabei scheint sich KTM für eine Maßnahme "im stillen" entschieden zu haben, d.h. wer sich beklagt dem wird geholfen, wer sich nicht beklagt pendelt weiter oder merkts nie, da er sich nicht in den kritischen Geschwindigkeitsbereich begibt.

Alles bezogen auf Fahren ohne Gepäck, die sich dann "mit" ergo multiplizieren.

Meine Meinung zu einem solchen Herstellerverhalten behalte ich mal bei mir, kann sich aber auch eigentlich jeder denken.....

Re: Sturz mit KTM, KBA ermittelt

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 15:50
von Yeti
juergen007 hat geschrieben:"Diese Produkthaftungs- und Sicherheitshysterie wird immer schlimmer :kotz: ! In dem Punkt war wirklich "früher alles besser". Das glaubt mir vielleicht keiner. Ich empfehle es auch nur zu glauben ;) !" - Die Frage ist auf welcher Seite des Tisches Du sitzt...
Ich dachte das Beispiel mit der Steckachse hätte klar gemacht, worum es mir geht. Volker hat es perfekt beschrieben mit "Wenn früher jemand gestolpert ist, dann hat er sich gesagt "hab ich nicht aufgepasst", wenn heute jemand stolpert wird der "Schuldige" gesucht". Ich finde es schrecklich, daß den Menschen hierzulande die Eigenverantwortung völlig abgewöhnt wird. Denke ich so an die Zeit nach 1945 zurück, da war das noch "besser". Da stand kein Schild "Eltern haften für ihre Kinder", wenn wir in einem Trümmergrundstück Versteck spielten. Da konnten wir noch Lausbuben sein.

Wenn ich mt der Fazer mal über 200 gefahren bin, dann merkte ich, wie die Umpulse durch die Autobahnunebenheiten immer schwächer wurden. Das Ding kam also durch meinen Luftwiderstand vorne aus der Federung und die Haftung des Vorderrades nahm ab - hab ich mir so gedacht :denker: ! Also habe ich vor den folgenden Autobahnkurven etwas das Tempo reduziert, da ich nicht wußte, wieviel Schräglage der Reifen noch hält und ob ich noch die Gelegenheit zu einem Schadensersatzprozeß haben würde.....
Wenn der KTM-Treiber nicht aufmerksam wurde, als das Ding zu rühren anfing, dann kann man ihm nicht helfen.

Übrigens, daß ich keine Koffer mag hängt auch damit zusammen, daß die R100 und -CS schon ab 130 in den Paßgang wechselten.

Grüße, Yeti.

Re: Sturz mit KTM, KBA ermittelt

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 16:49
von Leone blu
Yeti hat geschrieben:... ... ...
Ich finde es schrecklich, daß den Menschen hierzulande die Eigenverantwortung völlig abgewöhnt wird. ... ... ...
Heute Morgen im Radio aufgeschnappt: " 'ne App + 'ne App = 'n Depp"

Das mit der Entwöhnung fing schon laaaange vor Erfindung der "App" an. Ist aber 'ne ganz andere Geschichte. Und die ganzen Regreß-Nummern kommen ja vornehmlich aus Übersee, immer ein gutes Beispiel voran...

:mrgreen:

Ciao, R.

P.S. Ach ja, der langweilige Winter kommt erst noch..

Re: Sturz mit KTM, KBA ermittelt

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 17:01
von Helmut
Leone blu hat geschrieben:
Ach ja, der langweilige Winter kommt erst noch..
OT, Was bitte ist am Winter langweilig??? Der ist manchmal spannender als der Sommer. ;)

Re: Sturz mit KTM, KBA ermittelt

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 17:12
von Leone blu
Helmut hat geschrieben:
Leone blu hat geschrieben:
Ach ja, der langweilige Winter kommt erst noch..
OT, Was bitte ist am Winter langweilig??? Der ist manchmal spannender als der Sommer. ;)
[OT]Ja, stimmt, wenn man in beinah subtropischen Gefilden wohnt... Bei uns liegt dann meistens so weißes Zeug auf der Straße, entweder H2O im festen Aggregatzustand oder irgendwelche chemischen Substanzen aus H2O + Metallen + Nichtmetallen. Und da macht Motorradfahren immens viel Spaß.

Aber - stimmt auch, spannend ist das schon... :mrgreen: [/OT]

Ciao, R.

Das paßt dazu

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 18:31
von Yeti
Leone blu hat geschrieben:Ach ja, der langweilige Winter kommt erst noch..

Also ich habe mir vorgenommen, meinen Keller und meinen Schlafzimmerschrank von Überflüssigem zu befreien. Die dabei zu fällenden Entscheidungen werden mir viel Streß bereiten ;) .
Doch etwas Anderes hat mich "hergetrieben": Ich habe zufällig etwas aus einem völlig anderen Bereich gefunden, was zu meiner These von der verloren gehenden Eigenverantwortung paßt: Bei seinem Blitzbesuch auf der Frankfurter Buchmesse sagte Salman Ruschdie unter anderem "Nicht nur Gewalt und Angst bedrohen das freie Wort, auch übertriebene Political Correctness sei eine ernstzunehmende Gefahr. In den USA denke man darüber nach, Bücher mit Warnhinweisen zu versehen, daß die darin enthaltenen Ideen den Leser herausfordern könnten".
Es gibt offenbar viele Arten von "Sturzgefahren".

Grüße, Yeti.