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Re: Was braucht man am Motorrad?

Verfasst: Di 25. Okt 2016, 18:33
von juergen007
Hallo Helmut,

mein VW bremst weiter unvermittelt auf der Kö, aber auch gerne in Hannover Hamburg und heute in Frankfurt.

Also wirds eher nicht an der verbotenen Stadt liegen. :)))

In der blöden Kiste ist ein Radarabstandswarner verbaut mit automatischem Kollissionssystem oder so ähnlich.

Sollte eigentlich nur im äußersten Notfall vollbremsen, tut es aber hin und wieder, auch wenn gar nichts erkennbares auftaucht.

Naja lassen wir mal die VW Ingenieure weiter forschen woran es liegt ist halt leider nicht ganz ungefährlich.

Die "ABS abschalten Anmerkung " bezog sich auf die Enduro und das sollte möglich sein, wenn man Offroad unterwegs ist.

Re: Was braucht man am Motorrad?

Verfasst: Di 25. Okt 2016, 19:47
von unswitchable
Ich kann mich Sartene nur anschließen. Ich selbst fahre ebenfalls 12 Monate im Jahr Motorrad und komme dabei auf 20000 km. Das ABS musste bei mir noch nie ernsthaft arbeiten (gottseidank) und die ASR rettet einen beim Rausbeschleunigen aus der Kurve auf besagtem Bitumenstreifen ebenfalls nicht. Zumindest nicht in der standardmäßigen Stufe 1. Da spielt dann schon eher die Gashand die rettende Rolle.
Und mit meinem Zweit-Kraftrad, einer XTZ 660, bin ich genau wie Sartene bereits schrieb, ohne alle elektronischen Helferlein entspannter unterwegs.
Weniger ist manchmal eben mehr...

Re: Was braucht man am Motorrad?

Verfasst: Mi 26. Okt 2016, 05:56
von Rentner
Hi,
ich fahre ja seit Februar keine XT mehr, sondern eine KTM 1290 Super Adventure. Die um einiges mehr an Elektronik "Schnick-Schnack" hat.
Was aber beim Kauf für mich nur soweit eine Rolle gespielt hat, dass man es abschalten kann.

Ich hab auch gedacht:" Kurven-ABS, MTC, Regenmodus, Sitzheizung, usw. wer braucht sowas?"
Als ich allerdings dieses Jahr in den Alpen war, kam so ziemlich alles davon zum Einsatz. Teilweise gewollt, wie die Sitzheizung bei 6° und Nieselregen am Grossglockner. :-)
Oder ungewollt wie das MTC, als mir am Hahntennjoch auf etwas Rollsplit beim Beschleunigen aus einer Kurve, der Arsch wegging. Ich bin mir sicher dass es ohne MTC in einem klassischen Highsider geendet hätte. Denn das MTC hatte bereits die Kraft sanft weggeregelt bevor ich wieder Grip hatte.
So blieb nur ein kleiner Schreckmoment und ungerechtfertigter Applaus von meinen hinter mir fahrenden Kollegen :klatsch:
Gerade das MTC der KTM ist sehr unaufällig abgestimmt. Ich habe oft aus dem Augenwinkel wahrgenommen, dass die Lampe vom MTC kurz blinkte beim beschleunigen. Aber gemerkt hab ich davon nichts, bis auf das eine Mal.

Ebenso war ich froh bei Passabfahrten im Regen ABS zu haben, auch wenn es nicht zum Einsatz kam und man dann sowieso vorsichtig unterwegs ist. Es gibt doch reichlich Autofahrer die noch vorsichtiger fahren und vor jeder Kehre die Karre unvermittelt fast zum Stillstand bringen.

Auch das Semi-aktive Fahrwerk ist für ein älteres Semester Gold wert. Schnell auf Komfort gestellt, wenn eine Holperpiste kommt und man gleitet Bandscheiben schonend drüber weg

Als Fazit nach 16000km mit der KTM ist für mich klar: Meißtens braucht man die ganze Elektronik nicht und manche brauchen es nie, aber es gibt Situationen wo es einem den Hintern retten bzw. wärmen kann :lol:

just my 2 cents
Stephan

Re: Was braucht man am Motorrad?

Verfasst: Mi 26. Okt 2016, 07:56
von FatmaN
@ Sartene & unswitchable: Ich wollte mit meinem ursprünglichen Post ja niemanden angreifen. Der war ja durchaus bewusst etwas überspitzt formuliert ;) :D

Ich bin in den 6 Jahren auf TDR, Transalp und V-Strom ja auch ohne irgendwelche Helferchen oben geblieben. Und andere Leute haben das ja auch schon noch deutlich länger problemlos geschafft ;)

Ich persönlich bin jedenfalls froh, in den 1-3 haarigen Situationen im Jahr die Helfer zu haben, die das ganze deutlich weniger haarig machen :daumen:

Entspannter bin ich allerdings definitiv auf meiner jetzigen unterwegs :D

Re: Was braucht man am Motorrad?

Verfasst: Mi 26. Okt 2016, 09:33
von speedster
Und vielleicht kann uns ein großer Teil derer, die von elektronischen Fahrhilfen in einer Notsituation profitiert hätten, gar nichts mehr dazu sagen.....

:(

Re: Was braucht man am Motorrad?

Verfasst: Mi 26. Okt 2016, 14:44
von Sartene
Keine Sorge Fatman, ich habe keinen Angriff registriert!!! ;)

Bis bald.

Andy :xt12:

Re: Was braucht man am Motorrad?

Verfasst: Mi 26. Okt 2016, 19:59
von XT Freunt
Hallo ich finde eure Beiträge und Meinungen sehr interessant :daumen: weiter so

Re: Was braucht man am Motorrad?

Verfasst: So 30. Okt 2016, 12:21
von Strassenfeger
Auf meinem vorherigen Motorrad hätte mich ABS mit größter Wahrscheinlichkeit vor einem Sturz wegen blockierendem Vorderrad bewahrt. Es war eine von mir nicht bewust kontrollierbare Schreckbremsung wegen völlig unerwarteter, schnell hintereinander folgender Bodenwellen auf meiner Hausstrecke, die ich ca 25 x pro Jahr in beiden Richtungen befahre.
Vielleicht war ich zehn Zentimeter aus meiner sonstigen Linie auf jenem Fahrbahnstück vor einer Linkskurve, jedoch im normalen, unbedenklichen Bereich.
Habe schon hunderttausende von Motorrad-Km hinter mir, aber das Unerwartete passiert mir immer wieder mal.
Daher bin ich der Meinung, dass ABS u. Traktionskontrolle sinnvolle Sicherheitshilfsmittel im Falle des Falles sind, auf die ich nicht mehr verzichten möchte.
Ist wie ein Notfallschirm für Fallschirmspringer, der normalerweise nur Ballast ist, jedoch blöd wenn man ihn nicht hat, wenn man ihn braucht.

Leider werden die angehobenen Grenzwerte bedingt durch die modernen Sicherheitsfeatures oft nicht dafür genutzt, sich "passiv" am erhöhten Sicherheitsspielraum zu erfreuen.
Es liegt in der Natur des Menschen, Grenzwerte zu suchen und Sicherheitsspielräume (wieso nennt man die auch sonst so ?) auszureizen.
Dadurch ist wieder wenig Spielraum nach oben, wodurch die "aktive" Sturz- und Verletzungsgefahr sich potentiell sogar erhöhen kann statt geringer zu werden.
Vorausgesetzt dass es mehr besonnene Normalos als rücksichtslose riskante Lenker im Straßenverkehr gibt, werden sich also zumindest statistisch geringere Unfallzahlen ergeben, weil die Sicherheitsfeatures für Notsituationen viele Unfälle vermeiden oder mildern helfen.

Der winterpausierende Strassenfeger

Re: Was braucht man am Motorrad?

Verfasst: So 30. Okt 2016, 17:01
von Yeti
Strassenfeger hat geschrieben: eine von mir nicht kontrollierbare Schreckbremsung auf schnell hintereinander folgenden Bodenwellen auf meiner Hausstrecke
Ein neueres ABS mag das schaffen. Mit dem langsamen ABS der K1 bin ich zweimal nicht abgebogen, wo ich das eigentlich vor hatte: Auf kurzen Bodenwellen machte es immer wieder auf und die Verzögerung war gering.

Vor einiger Zeit war mal ein Vergleichstest verschiedener Moppeds mit ABS in MOTORRAD. Da war die BMW R1000 RR die beste, dicht gefolgt von der :xt12: . Die GS landete unter ferner liefen, weil die Federungseigenschaften des Telelever - Versteifung beim Bremsen - das ABS länger öffnen ließ. (Das ist jetzt aus der Erinnerung schwammig formuliert. Die Bremswege waren jedenfalls deutlich länger als bei den anderen.) Drum geht für mich an einer Tele- oder USD-Gabel nichts vorbei.

Was man noch braucht ? Heizgriffe natürlich.

Grüße, Yeti.