XT1200Z-Forum

Nun, das Pendeln ist m.E. sicher ausschließlich ein Reifenthema oder liegt in einer ungünstigen Konfiguration des Fahrwerks.

Einer meiner Spezl'n fährt die 1190er (nicht als "R"!) und bewegt sie sehr flott. Letztes Jahr hat er sie in der Anfahrt zu einer Tour auf 250 km/h gezogen (BAB 7 von MM Richtung KE), absolut stabil. Bereift war sie damals mit Conti Road Attack. Seine Kati ist eine 2013er, also eine der ersten.

Wenn also Pendeln bei der 1190er ein ernstes Thema ist, warum dann jetzt - über 2 Jahre nach Serieneinführung?

Ciao, R.

@ Bluefox
Die Vollkasko Versicherung zahlt in Deutschland nur bei grober Fahrlässigkeit und Vorsatz nicht. Das überschreiten der Richtgeschwindigkeit (Allgemein 130km/h) wird keine grobe Fahrläsigkeit sein. Ich glaube auch nicht, dass die Versicherung beim überschreiten der empfohlenen Geschwindigkeit mit Koffern sich auf die grobe Fahrlässigkeit berufen wird.

Bei aller Vollkaskoversicherung sollte man allerdings nicht vergessen, dass ein Motorradsturz in der Regel weh tut. Daher wünsche ich dem Verletzten gute Besserung.

Leone blu hat geschrieben:Nun, das Pendeln ist m.E. sicher ausschließlich ein Reifenthema oder liegt in einer ungünstigen Konfiguration des Fahrwerks.

Einer meiner Spezl'n fährt die 1190er (nicht als "R"!) und bewegt sie sehr flott. Letztes Jahr hat er sie in der Anfahrt zu einer Tour auf 250 km/h gezogen (BAB 7 von MM Richtung KE), absolut stabil. Bereift war sie damals mit Conti Road Attack. Seine Kati ist eine 2013er, also eine der ersten.

Wenn also Pendeln bei der 1190er ein ernstes Thema ist, warum dann jetzt - über 2 Jahre nach Serieneinführung?

Ciao, R.

Ich frage mich auch, warum es bei den einen pendelt und bei den anderen nicht. Welche Reifen genau? Liegt es grundsätzlich am Reifen oder würde besseres Auswuchten und Montieren helfen? Was genau stimmt ggf. am Fahrwerk nicht? Und es trifft ja eben nicht nur die KTMs, sondern gependelt wird auch bei anderen Herstellern, wenn vllt. auch nicht so verbreitet. Die TKC70-Threads sind doch ein gutes Beispiel dafür. Eigentlich müssten sich hier die Motorrad-Hersteller zusammen mit den Reifenfabrikanten mal auf den Hosenboden setzen und Ursachenforschung betreiben.

Zörnie hat geschrieben:Eigentlich müssten sich hier die Motorrad-Hersteller zusammen mit den Reifenfabrikanten mal auf den Hosenboden setzen und Ursachenforschung betreiben.

Hosenboden ist auch ein Stichwort, denn Kleidung spielt eine Rolle, auch Spurrillen sogar Wind(Richtung).
Bei meiner Probefahrt einer 1290 hatte ich auch Pendeln, ohne Gepäck und erst bei hoher Geschwindigkeit.
Bisher reichte es immer schnell die Finger vom Gas zu lassen und die Moppets haben sich schnell beruhigt.
Wenn Pendeln absolut ausgeschlossen werden muss, müssen wir demnächst noch die Kleidung freigeben lassen.

http://www.motorradonline.de/motorraede ... upe/102124

weiter unten wird dann die "Pendelei" behandelt. Meine Erfahrung:

V Strom 1000 ( altes Modell ) extremes Gependel ( ging schon ab 150 km/h los ) besonders bei Spurrillen unbeladen, beladen ( mit Topcase und Seitenkoffer ) wurde es ab 140 km/h kriminell, Topcase hatte V Max 130 km/h

GS Adventure ( altes Modell ) kein Pendeln, egal beladen oder nicht

K 1300 R null Pendelneigung

KTM 990 Adventure starke Pendelneigung ab 160 km/h unbeladen, beladen teilweise schon ab 150 km/h

XT 1200 bis dato keine Pendelneigung feststellbar egal beladen oder nicht beladen

Bei den drei Erstgenannten wurden unterschiedlichste Reifen ( außer Stollen ) benutzt.

Kleidung war immer gleich ( Leder/Textilkombi )

Rein von der Fahrphysik kämpfen die Reiseenduro sicher mehr mit der Pendelei als die reinen Strassenmaschinen

juergen007 hat geschrieben:...

Rein von der Fahrphysik kämpfen die Reiseenduro sicher mehr mit der Pendelei als die reinen Strassenmaschinen

Das ist bauartbedingt evident und kann auf Nakedbikes gleich mit übertragen werden.

Gerade bei der V-Strom machten z.B. die Serienspiegel einiges aus, zumindest bei der 650er war das so. Sie wurden deshalb von einigen liebevoll "Elefantenohren" genannt.

Im Prinzip kann schon allein der Helm ursächlich sein, wenn er über das Windschild ungünstig angeströmt und mit verwirbelter Luft beaufschlagt wird. Dann spielt der Fahrer Wackeldackel und womöglich übertragen sich diese Bewegungen über Schultern und Arme auf den Lenker. Dasselbe kann passieren, wenn es zapfig kalt ist und man zu zittern anfängt oder generell eine gewisse Verkrampftheit nicht ablegt - vgl. Bernt Spiegel "Die obere Hälfte des Motorrads".

Bei der Kleidung ist es genauso, wie ja schon geschrieben wurde. Textilkombis sind da eher anfällig als Leder, auch evident.

Das alles nutzt dem verunfallten Moppedkollegen aber nix, wenn er es nicht vorher gekannt und beherzigt hat. Hoffentlich erholt er sich von seinen Verletzungen rückstandsfrei...

Ciao, R.

@leone blu: "Das ist bauartbedingt evident und kann auf Nakedbikes gleich mit übertragen werden" - auch klar. Schon so mancher auf den ersten stärkeren Moppeds vor Jahrzehnten hat Pendeln bemängelt, dabei hat er sich nur am Lenker festgehalten und Unruhe ins Fahrwerk gebracht.
"Textilkombis sind da eher anfällig als Leder, auch evident" - ganz klar. Schon auf der Fazer waren 150 im Textilanzug unruhiger als 200 im Leder - hab ich früher schon geschrieben. Auf der XT ist es kaum anders, wobei da 200 bei mir kaum vorkommen - wo denn ? Bei groß gewachsenen Leuten ist das nochmal deutlicher zu spüren.

@jürgen: "Dann ist in der Tat der Hersteller massiv gefordert" - der kann Dir nur ein anderes Modell verkaufen, denn eine Reiseenduro mit Koffern ist eine aerodynamische Katastrophe. Ein MOTORRAD-Leser schrieb mal "bei dem Preis müßte die doch...." - der Preis ist der Physik egal. Die Flachdenker im MOTORRAD geilen sich in Tests an der Schräglagenfreiheit auf, doch warum gehen sie nicht mal mit einer "bekofferten" KTM in den Luftkanal ? Dann würden sie die anscheinend vom Hersteller vorgegebene Empfehlung von max 150 (?) mit Koffern nicht mehr überschreiten. Das Wort Verantwortung kennen die aber nicht !

Ärgerlich daran ist vor allem, daß der Gesetzgeber dann je nach Ausgang des Falles irgendwann die Höchstgeschwindigkeit für Mopppeds mit Koffern "zur Sicherheit" limitiert - wenn man Glück hat und nicht gleich ein generelles Tempolimit für Motorräder dabei abfällt. Utopie ? Nee. Manche Limitierung wird von den Herren "Bikern" provoziert - "Anwesende" sind wie immer ausgenommen. .
Die zunehmende Bevormundung in unserem Land wurde mir heute an ganz anderen Dingen bewußt

Wie praktisch, daß ich schon so alt bin .

Grüße, Yeti.

Wie KTM zu dem Thema steht, läßt sich in der Zeitschrift "Tourenfahrer" lesen.
In der Ausgabe 09/2015 hatten die das Thema kritisch aufgegriffen und nicht nur Lobeshymnen über die KTM 1290 Super Adventure geschrieben.
Nun schlage ich gestern die aktuelle Ausgabe auf und lese auf Seite 3:
"... KTM hat von einer angekündigten Stellungnahme Abstand genommen und stattdessen dem TOURENFAHRER und unseren beiden Schwesterzeitschriften alle Testmotorräder gestrichen. ...."
Dazu fällt mir nur ein: Unterste Schublade KTM!
Aber das Ganze wirft auch ein verheerendes Licht auf den Umgang einiger Hersteller mit den Verlagen und letzlich uns Kunden.

Ich weiß nicht, was der Tourenfahrer "böses" über die Kürbisse geschrieben hat, aber über das Pendeln der 1190er und 1290er haben auch andere Zeitschriften wie z.B der unsägliche Marktführer geschrieben.
Und zum Thema des Threads stand letztens im Marktführer, dass das KBA die Ermittlungen gegen KTM eingestellt hätte, da der Fahrer wohl schneller als mit Gepäck erlaubt unterwegs war.

XTGuido hat geschrieben:"... KTM hat von einer angekündigten Stellungnahme Abstand genommen und stattdessen dem TOURENFAHRER und unseren beiden Schwesterzeitschriften alle Testmotorräder gestrichen. ...."
Dazu fällt mir nur ein: Unterste Schublade KTM! Aber das Ganze wirft auch ein verheerendes Licht auf den Umgang einiger Hersteller mit den Verlagen und letzlich uns Kunden.

Nu krieg Dich mal wieder ein ! KTM empfiehlt mit Koffern nicht über 150 zu fahren und "Heini Knieschleif" hält sich nicht dran. Also muß KTM sich was einfallen lassen, damit im Wiederholungsfall nicht der Staatsanwalt vor der Tür steht. Und beim "sich was einfallen lassen" will man die Presse nun wirklich nicht dabei haben. Grund: Der Umgang der Verlage mit den Herstellern rechtfertigt kein Vertrauen in erstere. Deren Ziel ist ausschließlich, ihre Auflage zu verkaufen, und da schreiben die alles rein, was sie aufschnappen, ob es Sinn hat oder nicht.

Yeti.