Navi versus Karte

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Lars
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Navi versus Karte

Beitrag von Lars »

Ich möchte mal die Vorteile der Kartennavigation denen der Navigationsgeräte gegenüberstellen. Meine Erfahrungen sind folgende:
Ich fahre mit einem Kumpel (auf GS) immer mehrere Mehrtagestouren im Jahr. Er mit Navi und Blauzahn im Helm, ich mit Karte. Ich arbeite die Route immer anhand der Karte aus und notiere mir jede größere Ortschaft. Später wird das Ganze über Laptop in sein Navi übertragen.
Auf der Tour merke ich manchmal, daß er Probleme hat, weil das Navi in Ortschaften zu langsam aufzoomt. Wir fahren dann öfters verkehrt, weil er sagt, er kann sich nicht gleichzeitig aufs Navi und auf Wegweiser konzentrieren. Kann ich mir auch gut vorstellen.
Wir wechseln uns regelmäßig in der Führungsrolle ab. Ich habe den Zettel mit den größeren Ortschaften auf dem Tankrucksack und dann gehts nach Wegweisern weiter. Er sagt, auf diesen Etappen sieht er mehr von der Gegend, als wenn er vorneweg fährt und mit der Routenführung beschäftigt ist.
Meine Schlußfolgerung:
Vorteile Karte: - entspannteres Fahren Überland
- man sieht mehr von der Gegend
Vorteile Navi: - fremde, größere Städte (lassen sich ja nicht immer vermeiden)
- schickt einen auch auf unbefestigte Wege, die es auf der Karte gar nicht gibt :-)

Vielleicht fallen Euch ja auch noch ein paar Vor- und Nachteile ein oder jemand hat noch Tricks zu den beiden Methoden auf Lager.

MfG Lars
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Franz
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Re: Navi versus Karte

Beitrag von Franz »

Ich sehe das genau anders herum:
Karte:
- ich muss erst suchen, wo ich mich auf der Karte befinde und schauen, wann ich abbiegen muss.
- das Kartenanschauen auf dem Tankrucksack während der Fahrt ist sehr gefährlich
- das Planen mit Karte geht einfacher, da mach auch die Topograpfie sieht
- der Zettel mit den großen Ortschaften funktioniert nur, wenn man Ortschaften erwischt, die auch ausgeschildert sind. Bei kleinen Straßen und ländlicher Gegend weiß man nie was auf den Schildern stehen wird.

Navi:
- ich fahre ohne das Gelabere von Steffi
- ich sehe am Navi wann ich abbiegen muss, da in der Anzeige ein Kilometerzähler bis Abbiegevorgang mitläuft
- aufgrund des Kilometerzählers zum Abbiegen weiß ich wie lange ich die Gegend anschauen kann und wann ich wieder aktiv werden muss.
- mit Navi fahre ich viel entspannter und sehe mehr von der Gegend
- die Planung kann man jederzeit auch mit Karte machen und auf das Navi übertragen.
- ...und wenn ich mit Navi unterwegs bin, schaue ich auf keine Schilder, das verwirrt nur ...
Viele Grüße
Franz

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Petrus 1

Re: Navi versus Karte

Beitrag von Petrus 1 »

Ich kann mich dem Franz nur anschließen. Ich (wir) sind jahrzentelang nach Karte gefahren.

Nun bin ich sehr froh, das ich das Navi vor mir habe. Alles läuft viel entspannter ab und vor allem schneller, weil reibungsloser.
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Christoph
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Re: Navi versus Karte

Beitrag von Christoph »

Hallo Lars,

auch ich stimme da Franz voll und ganz zu. Die Touren, die ich so fahre, kann ich mir mit Karte überhaupt nicht vorstellen. Da müsste ich mehr rumstehen und Karten betrachten als fahren. Die schönsten Strecken ergeben sich oft, wenn man eben nicht der Beschilderung folgt, sondern die Straßen fährt, die man zuvor als vielversprechend ausgewählt hat.

Da sehe ich die Routenplanung am PC übrigens ebenfalls im Vorteil: In MapSource sind zwar nur die grob vektorisierten Straßen des Garmin-Kartenmaterials zu sehen (wieder mal: TomTom ist da viiieeel besser...), dafür nutze ich gern die MapSource-Funktion "Ansicht > In Google Earth anzeigen" (oder so ähnlich. Google Earth muss man installiert haben). Dann hat man eine zoom- und verschiebbare 3D-Landschaft mit überlagertem Satellitenfoto, die jede Papierkarte um Längen schlägt, etwa so:

Bild

Alternativ kann man den Ausschnitt parallel detailliert in Google oder Bing Maps oder openstreetmaps.org anschauen.

Außerdem kann man ganz einfach die Etappenlänge im Voraus planen und man hat immer einen Anhaltspunkt, wie man in der Zeit liegt. Sicher, wenn man den ganzen Tag nach geplanter Route am Navi fährt, kommt es zu ein, zwei, meinetwegen drei kleinen Fehlern oder unsinnigen Abschnitten - das finde ich aber immer noch viel weniger Stress als immer wieder mit der Karte und den Schildern rumzumachen. Der richtige Umgang mit dem Navi ist aber auch viel Erfahrungssache. Mag sein, dass mit dem Navi ein Stück Motorradfeeling verloren geht. Aber es ist ein Stück, auf das ich verzichten kann.

Schöne Grüße
Christoph
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pit69
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Re: Navi versus Karte

Beitrag von pit69 »

Warum versus? In jedem Land das ich bereise ist auch die entsprechende Karte mit dabei. Um in den Pausen eine Gesamtübersicht zu erhalten finde ich ein Plus der Karte. Und es könnte sich ja mein Navi auch mal während einer Tour in die "ewigen Jagdgründe" verabschieden.
Gruss Peter

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Petrus 1

Re: Navi versus Karte

Beitrag von Petrus 1 »

Das sehe ich genauso. Also, die entsprechende Karte habe ich natürlich auch immer dabei!
Aber nur, um in den Pausen mal zu schauen oder um mal schnell nen anderen Ort einzugeben, weil wir doch mal ne andere Route fahren wollen. Richte mich da immer nach der Gruppe.
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Valvestino
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Re: Navi versus Karte

Beitrag von Valvestino »

Die Frage entweder Karte oder Navi stellt sich mir auch nicht, beide Medien ergänzen sich hervorragend. :daumen:

Mit Mapsource auf meinem Laptop habe ich schon tolle Routen geplant und Sträßchen gefunden, die bestenfalls in Wanderkarten verzeichnet sind. Manchmal gibt es aber in den Navi-Kartendaten Fehler, so dass ich froh bin, wenn ich dann mal einen Blick in das Druckwerk werfen kann.

Was wir mit Navi und Karte auch schon gemacht hatten: Auf der Karte eine Ortschaft (auch sehr kleine) in10, 20, 30 km Entfernung rausgesucht, ins Navi als Ziel eingegeben. Bei Ankunft dann das nächste Ziel, ... Man spart sich das Mitschleppen eines Rechners für die Routenplanung bzw. das lästige Orientieren an irgendwelchen verstreckten Straßenschildern.

Gruß
Markus
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DrWolle
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Re: Navi versus Karte

Beitrag von DrWolle »

Ich bin ein wenig hin und her gerissen was Navi und Karte betrifft. Bisher habe ich mir vor der Tour ein Roadbook erstellt und neben der Karte im Tankruck gehabt.
Aufgeschrieben hab ich mir die wichtigen Wegpunkte, Kreuzungen und Ortschaften. Ging wnderbar und ich bin immer ans Ziel gekommen. Außerdme war das ausarbeiten der Route irgendwie schon der Anfang der Tour. Für unsere Nordkapp-Tour haben wir die ersten Tagesetappen in D schon ausgearbeitet und uns Vordrucke erstellt, um dann Abends die Route für den nächsten Tag ausgearbeitet. Das hat richtig Spass gemacht und Alle waren soweit im Film, welche Route gefahren wird und Jeder war mal dran als Guide.
Ansonsten fahre ich gern Frei Schnauze, sprich Karte soweit zurechtfalten, dass ich z.B. 50-60 km im Umkreis sehen kann, dann einfach der Nase nach und grob auf der Karte mitplotten. Dann Karte neu falten udn weiter gehts. Der Weg ist eben das Ziel :daumen:
Will ich aber gezielt von A nach B in einer größeren Stadt, hat das Navi schon Vorteile, einfach Ziel eingeben und ab gehts! Da ich bei meiner XT sozusagen ein Navi im Koffer als Dreingabe hatte hab ichs natürlich ausprobiert. Auch nicht schlecht, so ergibt aus der Vorgabe kürzester Weg doch so manche tolle Tour über kleine und kleinste Strassen, die ich so nicht gefunden hätte. Andererseits ists echt mühsam,sich über Basecamp eine Tour zusammen zu basteln, die dann auch ganz einfach im Navi umgesetzt wird. Aber je mehr Übung, desto besser klappt es. Trotzdemwerd ich dieses Jahr in den Alpen überwiegend nach Karte und Roadbook fahren, weil ich keine Bock hab, nen Läppi mit zu schleppen und das Touren ausbaldowern mit Denzel, Papier und Karte einfach Spass macht :sonne:
Aber der Navi darf dann die gefahrene Strecke mitschreiben!
Gruß Wolle
Wer später bremst ist länger schnell;-)
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Lars
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Re: Navi versus Karte

Beitrag von Lars »

Also dann ist es ja sozusagen bei uns der Idealfall. Einer nach Zettel und einer nach Navi, es ergänzt sich irgendwie. Und wie DrWolle schon schreibt, das ausbaldowern der Strecken in der Garage ist ein liebgewonnener Ritus geworden, der die Tour eigentlich schon ein paar Tage vorher eröffnet.
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pit69
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Re: Navi versus Karte

Beitrag von pit69 »

Und dann gibts da noch (bei einigen Navis) das Luftlienien-Routing. Irgendwo in der Pampa das Ziel eingeben und dann entsprechend der Luftlienie mal links mal rechts. Auch so lernt man unbekannte Strassen und Gegenden kennen.
Gruss Peter

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