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Problem mit Hoch-Oktan-Benzin

Verfasst: So 30. Jul 2017, 16:43
von dl7jsk
Hallo zusammen,

ich hatte neulich (versehentlich) Aral ultimate 105 getankt und mußte feststellen, daß meine Tenere damit im unteren Drehzahlbereich sehr unruhig läuft. Ab 3000 U/min ist alles ok, darunter ruckelt und knallt es. Das kuriose ist: nachdem ich den Tank leergefahren hatte und wieder Super E5 getankt hatte wie üblich, ist das Problem geblieben.
Allerdings leuchtet keine Motorkontrolleuchte und der Diagnosemodus sagt ebenfalls, daß alles in Ordnung ist.
Kann es sein, daß sich irgendwas durch den anderen Sprit verstellt hat? (Klopfsensor o.ä.?)

Gruß
Tom

Re: Problem mit Hoch-Oktan-Benzin

Verfasst: So 30. Jul 2017, 16:52
von Tequila
"Eigentlich " nicht, denn die Sensoren reagieren ja jeweils auf den IST Zustand.

Die Probleme mit Ultimate sind vielleicht dadurch zu erklären, dass Oktane die Zündwilligkeit verschlechtern. Es bringt also "eigentlich" nur Nachteile, einen niedrig verdichteten Motor mit hochoktanigem Treibstoff zu fahren.

Re: Problem mit Hoch-Oktan-Benzin

Verfasst: Mo 31. Jul 2017, 08:43
von Christoph
Hallo Tom,

ich hatte bisher eigentlich nur positive Erfahrungen mit Super+ & Co. in der XT1200Z und im Auto - und zwar, dass der Motor runder und weicher läuft, gerade im niedrigen Drehzahlbereich.

Ich habe mir das immer mit den Additiven erklärt, die in dem teureren Sprit ähnlich wie ein Kraftstoffsystem-Reiniger wirken sollen und eben die Kraftstoffleitungen und Einspritzdüsen von "Ablagerungen" befreien sollen (weiß ich nicht, ob es die wirklich gibt oder das nur Marketing ist?) und ebenso die Brennräume und Ventile von Verrußungen etc.

Du hast auf Deiner Maschine ja schon ein paar km drauf. Falls sich diese ominösen "Ablagerungen" im Krafstoffsystem gebildet haben sollten und Du dann einmal Ultimate getankt hast, könnte das den Schlonz teilweise angelöst haben, was dann weiter hinten in der Leitung quasi als "Benzin-Thrombose" verklumpt wieder stecken geblieben ist und zu schlechterem Durchfluss führt.

Um zu testen, ob das so ist, würde ich einen Kraftstoffsystemreiniger (von Louis o.ä.) reinkippen oder nochmal mit Ultimate volltanken und die Maschine auf der Autobahn einmal ein paar Minuten mit hohen Drehzahlen und viel Gas "durchblasen", was den hypothetischen Schlonz hoffentlich raushaut (ich hatte an meiner DP01 damit mal einen Teilerfolg - später waren es dann aber doch die Zündkerzen/-stecker). Wenn das nichts bringt, Zündkerzen und Luftfilter checken bzw. gleich wechseln lassen - es könnte auch sein, dass die Ultimate-Tankfüllung nur zufällig gleichzeitig mit der Ruckelei auftrat.

Viel Erfolg und beste Grüße
Christoph

Re: Problem mit Hoch-Oktan-Benzin

Verfasst: Mo 31. Jul 2017, 10:43
von ila
Hallo Tom,
kann ich ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen.

Fahre auch eine DP01 und fahre bewusst hauptsächlich Edelsaft, weil sie ruhiger läuft und weniger "patscht".

Ich tippe in die Richtung, die Christoph "eingeschlagen" hat. Haue mal so einen Reiniger rein und "baller" damit mal ordentlich über die AB... da sollte sich einiges lösen......

Und vielleicht noch als Tip: lasse die "Nebenluftschrauben" oder wie die heissen, mal öffnen.... seitdem ist die Meinige nicht wiederzuerkennen. Ich hatte manchmal eine schlechte Gasannahme, leichtes KFR, lief unruhig und ging manchmal im Stand aus. Das verstärkte sich bzw. fing auch so bei ca. 65 TKM an..... Das war übrigens wetterbedingt - je wärmer es wurde, desto problematischer wurde es.

Gruss Ingo

Re: Problem mit Hoch-Oktan-Benzin

Verfasst: Fr 4. Aug 2017, 22:01
von laichy
Klopfsensor ist im Übrigen keiner verbaut und die ST ist soweit ich weiß auf 93 Oktan appliziert.

Grüße

Re: Problem mit Hoch-Oktan-Benzin

Verfasst: Mo 7. Aug 2017, 08:48
von Kugelfang
Die Oktanzahl steht für den maximalen Druck (Verdichtung) bei welchem der Kraftstoff durch die Erhitzung der Kompression sich selbst entzünden kann, um es mal einfach auszudrücken.
Die normale Zündung des Kraftstoff Luftgemisches erfolgt jedoch über den Zündfunken der Kerze. Und hier spielt es keine Rolle ob 93 Oktan oder 105. Die Aussage einer schlechteren Verbrennung bei höherer Oktanzahl ist von daher absolut falsch.

Wie "laichy" auch bereits erwähnt hat ist in der :xt12: kein Klopfsensor verbaut. Ergo kann die XT den besseren Kraftstoff auch nicht in einen günstigeren Verbrauch umwandeln so wie es in heutigen Automobilen der Fall ist.

Abgesehen von dem minimal höheren Anteil an Additiven was Ultimate und Co versprechen, ist somit ein Tanken von mehr als Super E5 nicht zweckmäßig. Gäbe es noch normal Benzin (93 Oktan) würde es sich nicht einmal negativ auf den Verbrauch unserer :xt12: auswirken :daumen:

Interessant wäre bei der :xt12: aber das einstellen des Zündzeitpunktes auf fixe 95 Oktan. Ich gehe von einem halben Liter weniger Verbrauch aus oder etwas mehr Leistung :)

Re: Problem mit Hoch-Oktan-Benzin

Verfasst: Mo 7. Aug 2017, 22:18
von laichy
Beim "Entkorken" bei BD Performance darf man sich das Kennfeld für 95 oder 98 ROZ wünschen.
Ich habe mich auf 95 ROZ beschieden (will ja fortan nicht SuperPlus tanken müssen), kann aber keinen Minderverbrauch außerhalb der Meßtoleranz feststellen :roll:

Re: Problem mit Hoch-Oktan-Benzin

Verfasst: Di 8. Aug 2017, 11:51
von Kugelfang
In der Praxis nach einem Tuning ist es letztendlich auch so, dass der Nutzer sich erst mal an der Mehrleistung erfreut und mehr Gas gibt. Eigentlich müsste eher weniger Gas geben bei gleicher Leistung die er vorher schon hatte. Leider sind unsere erheben XT treibenden Körper so ausgelegt, das sie sich zu schnell an die Mehrleistung gewöhnen, dann die gleiche Gasposition wie vor dem Tuning beibehalten jedoch bei mehr Leistung, und so der eigentlich geringere Verbrauch nicht mehr spürbar ist ;) Abgesehen davon kann ein Klopfesterer Kraftstoff nie schaden.
Für Weltenbummler ist dann zu Empfehlen auf 93 Oktan zu bleiben. Im Ausland ist nicht immer das an Oktan drinn was drauf steht :lol:

Re: Problem mit Hoch-Oktan-Benzin

Verfasst: Di 8. Aug 2017, 14:03
von Tequila
Kugelfang hat geschrieben: Mo 7. Aug 2017, 08:48 Die Oktanzahl steht für den maximalen Druck (Verdichtung) bei welchem der Kraftstoff durch die Erhitzung der Kompression sich selbst entzünden kann, um es mal einfach auszudrücken.
Die normale Zündung des Kraftstoff Luftgemisches erfolgt jedoch über den Zündfunken der Kerze. Und hier spielt es keine Rolle ob 93 Oktan oder 105. Die Aussage einer schlechteren Verbrennung bei höherer Oktanzahl ist von daher absolut falsch.
Wenn sich das auf meine Aussage bezog, so sagte ich ja nicht, dass die Verbrennung schlechter wird. Ich schrieb lediglich "die Zündwilligkeit verschlechtert sich" und das deckt sich mit deiner Aussage in den ersten Sätzen. :winken: Klar, je mehr Oktan, desto höher kann ich verdichten, ohne dass es zu unkontrollierter (eigen)Zündung kommt.
edit - letzten Satz gelöscht, da "off topic" :winken:

Re: Problem mit Hoch-Oktan-Benzin

Verfasst: Di 8. Aug 2017, 17:58
von Yoda
Servus zusammen

Das mit der zündwilligkeit ist eigentlich ein Begriff der auf Dieselkraftstoff angewendet wird.

Aber im Prinzip stimmt die Aussage schon.
Es ist aber auch die Oktanzahl zubrachten wie hoch der Motor dreht, ein langsam laufender Benziner benötigt eine geringere Oktanzahl als ein hoch drehender Motor.

Wichtig ist eigentlich nur, das die mindestokzanzahl Verwendung findet - und diese entspricht der notwendigen roz für den oberen drehzahlbereich.

Unsere 1200 ist eigentlich nicht sehr hochtourig, daher reicht auch der 95er Sprit.

Eine höhere rot schadet nicht, die spezifische Energiesicherheit ist annähernd gleich - kostet aber mehr.

Hie und da es zu tanken schadet jedenfalls nicht, und sollte fast nicht bemerkt werden.