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Re: Fahrverbote für besonders laute Motorräder

Verfasst: Fr 5. Jun 2020, 15:49
von Leone blu
jalla hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 10:52 Hab mal ne spezielle Frage, weil nix hier und im Netz gefunden.
Wieviel dB gibt ein Akra für die DP07 ab.
Auch mein Händler konnte dies nicht beantworten.

Wäre halt interessant, weil im August geht's nach Tirol

Danke für Antwort
... wenn ein Hersteller keine Werte gesondert ausweist, hält er die Originalwerte ein (ABE). Das erklärt die genaue Übereinstimmung beim Akra zu den Originalwerten. Ich denke, ohne es zu wissen, dass sich Akrapovic clever gleich noch einen Haufen Messaufwand im Labor und Papierkram mit Behörden erspart...
Yeti hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 11:09...
Ob die "Entscheider" von der Sache - welcher Sache ? - Ahnung haben ? "Die Sache" besteht in der Geräuschbelästigung für Anwohner, ganz einfach. ... ...
Nein, so einfach ist es eben nicht. "Die Sache" ist der Themenkomplex Lärmemmissionen, die durch alle Kfz auf den Straßen, in der Luft und auf dem Wasser abgegeben werden.

Dazu gibt es die 16. BImSchV, welche die Immisonsgrenzwerte für Anwohner regelt.

Ich bezweifle, dass Otto Normalanwohner aus dem Stegreif Vergleichswerte einordnen kann. Frag einen nicht motorradaffinen Menschen: "Sind Motorräder (zu) laut?" - er wird sicher mit "ja" antworten, ohne weiter zu differenzieren.

In einem Frisörsalon z.B. können leicht mal 90 - 92 dB(A) anliegen, ebenso in einer Zahnarztpraxis, weshalb die dort Arbeitenden m.E. Schutz völlig zu Recht verdienen. Reibe ich mit der Hand am Revers eines Sakkos, können 48 dB(A) gemessen werden. Welcher Nicht-Fachmann kann das einordnen? Interpretation logarithmischer Werte? Wo im Oktavband bewege ich mich mit der Schallemmission?

[IRONIE] Oder sollten wir einfach gar nicht mehr hingehen, denn schließlich sind wir Kunden/Patienten die Bösewichter, welche für den Lärm verantwortlich sind. [/IRONIE]

Diese Diskussion momentan führt tatsächlich zu nix, außer dazu, dass eine gewaltige Anti-Stimmung gegen Motorradfahrer aufgebaut wird. Das ist die eigentliche Schieflage...


Ciao, R.

[edit] Wie immer im Leben - die Menge macht das Gift. Zugelassene Motorräder in 1970: ca. 230.000, in 2000 ca. 3,3 Mio, in 2020 ca. 4,5 Mio. [/edit]

Re: Fahrverbote für besonders laute Motorräder

Verfasst: Fr 5. Jun 2020, 18:04
von Älbler
Leone blu hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 15:49
Diese Diskussion momentan führt tatsächlich zu nix, außer dazu, dass eine gewaltige Anti-Stimmung gegen Motorradfahrer aufgebaut wird. Das ist die eigentliche Schieflage...


Ciao, R.

[edit] Wie immer im Leben - die Menge macht das Gift. Zugelassene Motorräder in 1970: ca. 230.000, in 2000 ca. 3,3 Mio, in 2020 ca. 4,5 Mio. [/edit]
Wobei ich denke das 1970 noch nicht so viel Zubehör Brülltüten im Umlauf waren wie Momentan.
Die Antistimmung in beliebten Motorradgegenden bauen die Motorradfahrer durch die unglaublichen Massen selbst auf. :denker:

Grüßle von der Alb

Re: Fahrverbote für besonders laute Motorräder

Verfasst: Fr 5. Jun 2020, 19:42
von CoeTe
1970 ? Wofür auch? Da hatten die Mopeds ja noch richtigen Sound. Beim Klangbild meiner RD 350 (2 Takter) bekomme ich heute noch Gänsehaut.

Re: Fahrverbote für besonders laute Motorräder

Verfasst: Fr 5. Jun 2020, 19:54
von Helmut
Die damals weitverbreitete Marving an den Vierzylindern :engel: war auch nicht von schlechten Eltern....

Re: Fahrverbote für besonders laute Motorräder

Verfasst: Fr 5. Jun 2020, 19:57
von CoeTe
das war schon amtlich aber ich fande ne 900er Boldor oder GPZ 1100 usw, die hörten sich schon ab Werk klasse an. Als ich meine FZS 1000 bekommen habe dachte ich zuerst ich sitze auf ein Toaster oder Fön. Das ging garnicht. Linderung hat der BOS verschafft.

Re: Fahrverbote für besonders laute Motorräder

Verfasst: Fr 5. Jun 2020, 21:03
von Tequila
Älbler hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 18:04 Wobei ich denke das 1970 noch nicht so viel Zubehör Brülltüten im Umlauf waren wie Momentan.
Ich denke da an die von Helmut angesprochen Marving und die Hashiru Brülltüten auf den Vierzylindern, lafranconi auf den Guzzis, Jolly Moto auf den Zweitaktern usw. ich denke in den Siebzigern fuhr keiner mit Serienauspuff

Re: Fahrverbote für besonders laute Motorräder

Verfasst: Fr 5. Jun 2020, 21:33
von Älbler
Tequila hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 21:03
Älbler hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 18:04 Wobei ich denke das 1970 noch nicht so viel Zubehör Brülltüten im Umlauf waren wie Momentan.
ich denke in den Siebzigern fuhr keiner mit Serienauspuff
Wenn du denkst, wobei ich sicher bin - in dortiger Zeit schon Brülltütenverweigerer gewesen zu sein. :denker:

Re: Fahrverbote für besonders laute Motorräder

Verfasst: Fr 5. Jun 2020, 21:55
von ila
Tequila hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 21:03
Älbler hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 18:04 Wobei ich denke das 1970 noch nicht so viel Zubehör Brülltüten im Umlauf waren wie Momentan.
Ich denke da an die von Helmut angesprochen Marving und die Hashiru Brülltüten auf den Vierzylindern, lafranconi auf den Guzzis, Jolly Moto auf den Zweitaktern usw. ich denke in den Siebzigern fuhr keiner mit Serienauspuff
Supertrapp-Brülltüten waren auch häufig im Einsatz..... Oder es fehlte bei uns auf dem Dorf mal die komplette Endtüte....

Mein Kumpel fuhr anfang der 90-iger eine GSX-R 750 offen, sporadisch mit Rennanlage von Laser (der hat viel und gerne geschraubt)... die hatte 107 oder 110 DB.... Den hat man aus 3 Kilometern Entfernung noch sehr deutlich gehört.... Das in den Bergen, dass hätte sogar Lawinen ausgelöst :lol: :lol: :lol:

Re: Fahrverbote für besonders laute Motorräder

Verfasst: Fr 5. Jun 2020, 22:11
von Obelix
An meiner CB 500 four 4 in 4 waren neben dem Rohr am Ende einige Löcher gebohrt. War damals schon illegeal, hat aber keinen interessiert.

Die Masse machts stimmt völlig, und die konzentrierte Masse in den Alpen erst recht. Darum bin ich gar nicht dagegen etwas zu unternehmen, aber nicht SO.

Intelligente Lösungen sind in Tirol anscheinend ein Fremdwort.

Re: Fahrverbote für besonders laute Motorräder

Verfasst: Fr 5. Jun 2020, 22:19
von Helmut
Tequila hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 21:03 ..... ich denke in den Siebzigern fuhr keiner mit Serienauspuff
Zumindest nicht diejenigen die damals noch recht bescheidene Gehälter bekamen.

Meine CB 500 four war gebraucht und hatte eine Marving 4 in 1 dran, alles eingetragen und beim TÜV Moers abgenommen. War damals einer der wenigen der Geräuschmessung durchgeführt hat.
Das Innenmaß des Endrohrs hatte genau die Abmessung des Aussenmaß von den Käferendrohren.
Ergo, wurden zwei davon miteinander verlötet und in die Marving gesteckt und anschließend mit einer Blechschraube fixiert. Damit ging's zum TÜV und diese Konstruktion wurde dann eingetragen.
Der Klang erinnerte bis etwa 3000 Umdrehungen an einen 1302 mit leicht defektem Auspuff und war definitiv nicht laut.
Damit konnte man aber nicht wirklich fahren, die 500er machte oberhalb von 4000 Umdrehungen immer mehr zu.
Für diesen Fall gab's logischerweise Abhilfe, die Kontruktion wurde entfernt und mit einem Käferendrohr ersetzt.
Sie war damit bis ca. 2000 Umdrehungen vom Klang her nicht lauter als besagter Käfer, allerdings drehte sie damit wieder ohne Murren bis Nenndrehzahl . Das waren sozusagen die damaligen DB Eater. ;)
Warum machte man den Zenober, der Preis der originalen 4 in 4 überstieg den Zeitwert des Mopeds.
Gut, der Klang war ab 2000 Umdrehungen zugegebener Maßen auch nicht schlecht. :engel:

Tja, nicht alle hatten das Huhn was goldene Eier legt. ;)