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Re: Heidenau K60 Scout

Verfasst: Mi 20. Aug 2014, 12:39
von Leone blu
Leone blu hat geschrieben: ... ... ...
Nach nun knapp über 2.500 km mal ein kurzes Fazit zum Reifen:

Profiltiefe neu: v 7,8 mm / h 10,4 mm
Profiltiefe aktuell: v 6,6 mm / h 6,8 mm

Das meiste Gummi ist wohl unlängst am Gardasee geblieben... :mrgreen:

... ... ...

Ciao, R.
So, der HR kam letzte Woche nach knapp 6.000 km runter, Restprofil auf der Lauffläche 3,6 mm. Zu wenig für ca. 2.000 km Tour in Italien, daher also erstmal ein neuer HR; der vordere sollte meiner Meinung nach noch halten (Restprofil ca. 3 mm).

Nach knapp 470 km Anfahrt zum Gardasee über Kesselberg, Piller Landesstr., Ofenpass, Umbrail (der übrigens nun bis auf wenige Meter komplett asphaltiert ist!), Gavia und Croce Domini war der Vorderreifen ... ... ... schwierig. Sägezahnbildung auf den Profilblöcken, die mittig zwischen Flanke und Lauffläche angeordnet sind. Teilweise sind Profilblöcke eingerissen.
Puh - und er singt sein Lied...
Puh - und er singt sein Lied...
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Risse im Profilblock
Risse im Profilblock
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Seitenansicht
Seitenansicht
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Fortan war anbremsen also sehr gewöhnungsbedürftig, auch in Schräglage fing der Lenker das Flattern an. Wenn ich im Stehen fahre und auf das Vorderrad schaue, dann läuft es von der Mitte auf die Flanken regelrecht pfeilförmig spitz zu, im Stand sieht man das nicht so deutlich.

Ich denke, dass der Reifen einfach fertig ist, schade. Ich hatte gehofft, dass ein VR für zwei HR ausreicht. Kennt von Euch jemand das Problem mit den Sägezähnen resp. den gerissenen Profilblöcken?

Ciao, R.

Re: Heidenau K60 Scout

Verfasst: Mi 20. Aug 2014, 14:46
von DrWolle
Moin,
das mit den Sägezähnen ist "normal" bei den groben Profilen, entsteht meist durch das Bremsen, dadurch werden die Profilblöcke sozusagen nach hinten gedrückt und auf Dauer ist da der Verschleiß größer.

Re: Heidenau K60 Scout

Verfasst: Mi 20. Aug 2014, 18:02
von 1200Z
Apropos Italien: Ich bin jetzt von einer 4000-KM-Tour zurück, die auch 2500 KM in Italien beinhaltete. Bei mehreren Konfrontationen mit den Carabinieri interessierten sich diese nicht die Bohne für meine K60-scouts.

Re: Heidenau K60 Scout

Verfasst: Mi 20. Aug 2014, 20:54
von Leone blu
DrWolle hat geschrieben:Moin,
das mit den Sägezähnen ist "normal" bei den groben Profilen, entsteht meist durch das Bremsen, dadurch werden die Profilblöcke sozusagen nach hinten gedrückt und auf Dauer ist da der Verschleiß größer.
Hm, dachte ich mir. Dass die gleich einreißen ist natürlich nix, aber was soll's.

Das Interesse der Carabinieri am Scout kann ich übrigens bestätigen...

Ciao, R.

Re: Heidenau K60 Scout

Verfasst: Sa 25. Okt 2014, 17:40
von Christoph
Hallo zusammen,

nach 12.000 Kilometern verabschiede ich mich nun von meinen Heidenaus (zusammen mit der alten Maschine). Zeit für ein Fazit.

Laufleistung
Die Reifen würden noch einige Tausend km halten. Profiltiefe jetzt, jeweils an den Indikatoren gemessen:

- vorne 3,5 mm
- hinten 4,5 mm

An beiden Reifen haben sich die Profilblöcke auf halber Höhe zwischen Mitte und außen schräg abgenutzt (Sägezahn), und am Hinterreifen habe ich es nicht geschafft, die Flanken ernsthaft abzunutzen (Vielleicht würde der @Franz das hinkriegen). Von der Laufleistung waren etwa 6000 km meine Islandtour, davon wiederum 2.600 km Autobahn, und der Rest war nur mäßig mit Kurven gesegnet.

Fahrverhalten
Der eckig gefahrene Hinterreifen macht sich beim Fahren fast nicht negativ bemerkbar. Auf der Autobahn wird es jetzt aber ab 130 ungemütlich (das Fahrgefühl wird dann zunehmend kippeliger und unstabiler).

Sagenhaft finde ich den Grip. Im Gegensatz zu allen anderen Reifen habe ich mit dem Heidenau nie irgendwelche Rutscher gehabt. Das Ding haftet, Punkt. Trocken, nass, Bitumen, glattgeschmirgelter Asphalt - egal. Allerdings waren mir mit dem Reifen keine Touren bei sehr hohen Temperaturen (über 30° C) vergönnt.

Für stabile Kurvenlage will der Heidenau sehr auf Zug gehalten werden, und er mag es nicht, wenn man die Linie korrigiert. Bergauf kein Problem, bergab müsste man hinten zu stark bremsen. Dann komme ich hinter @ila mit Anakee 3 nicht so ganz hinterher. Für schnelle Kurven wie am Kesselberg gibt es bessere Reifen.

Schotter, Lehm und Sand hatte ich auf Island mehr als gedacht. Das hat der Heidenau aber alles sehr souverän gemacht. Der Vorderreifen führt auch auf grobem Schotter zuverlässig. Traktionsprobleme hatte ich nie - die sandigen Stellen wareen allerdings immer eher nass.

Komfort u. Fahrgeräusche
Beim Schieben und bis Schrittgeschwindigkeit wackelt der Lenker leicht. Beim Geradeausfahren höre ich eigentlich nur in bestimmten (sich mit der Laufleistung verändernden) Geschwindigkeitsbereichen Abrollgeräusche. In Schräglage meldet sich der Reifen - man hört richtig, wie die Profilblöcke auf den Asphalt schmatzen. Manchen stört's, ich find's geil :daumen:

Alles in allem hat mir der K60 Scout sehr gut gefallen, vor allem der jederzeit verlässliche Grip. Für lange Touren wäre der auf jeden Fall wieder meine erste Wahl. Für den Alltag, wo Schotter nie vorkommt, ab und zu doch mal die Autobahn sinnvoll/nötig ist und Kesselberg, Großglockner etc. dazugehören, würde ich wahrscheinlich doch wieder zu einem straßenlastigeren Reise"enduro"-Reifen greifen... oder vielleicht doch den Conti TKC 70 probieren.
Heidenau K60 Scout nach 12.000 km
Heidenau K60 Scout nach 12.000 km
Schöne Grüße
Christoph

Re: Heidenau K60 Scout

Verfasst: So 26. Okt 2014, 18:26
von gescheu24
Hallo zusammen
meine Erfahrung mit dem Scout deckt sich weitgehend mit Christoph's.

Habe den Satz nun 13.500 km drauf und er ist noch mind. für 3.000 km gut. Der Vorderreifen würde noch länger halten.

Der Grip im Trockenen und bei Nässe ist nach wie vor sehr gut. Auch trockene Schotterwege sind problemlos zu fahren.

Die Optik passt sehr gut zu einer Enduro.

Der einzige Kritikpunkt ist für mich das starke Eigenleben, das der Reifen hinsichtlich Vibration, Sägezahngeholper und Geräuschen entwickelt. Daran kann man sich gewöhnen.

Ich bin zwar noch nicht sicher, ab der nächste Satz wieder ein Heidenau wird, kann den Reifen aber insbesondere wegen dem guten Preis-Leistungsverhältnis empfehlen. :daumen:

P.s. Wegen den vereinzelt hier im Forum gemeldeten Rissen in den Profilblöcken mache ich mir keine großen Gedanken, solange diese nicht bis zur Karkasse gehen.

Gruß
Gerhard

Re: Heidenau K60 Scout

Verfasst: So 26. Okt 2014, 22:46
von Norton
Hi Gerhard! Nach Christoph's Bericht hab ich nun auch den Scout montieren lassen. Die ersten paar hundert km haben
einen guten Eindruck hinterlassen. Mit den Nachteilen kann ich gut leben. Dein Bericht bestätigt mir, die richtige
Wahl getroffen zu haben :daumen:
Gruß Michael

Re: Heidenau K60 Scout

Verfasst: Fr 9. Jan 2015, 12:21
von ADV67
Lars hat geschrieben:Tach an alle!
Ich bin soweit eigentlich ganz zufrieden mit den K60. Die ab und zu flackernde TCS-Lampe stört mich nicht. Aber wegen dem durchgehenden Mittelsteg des Hinterreifens kam ich mir auf Gras und Schnee etwas unsicher vor. Ich hab mir gestern bei einem hiesigen Spediteur ein Reifenschneidgerät ausgeliehen und den Mittelsteg an den schmalen Stellen durchbrochen. Das Abrollgeräusch und Fahrverhalten hat sich nicht geändert, aber wahrscheinlich wird die Haltbarkeit ein wenig abnehmen. Dafür reißt der Reifen jetzt mehr Untergrund raus ;) .
Hallo Lars,

Hättest du vielleicht noch ein Bild davon wie das Resultat vom Ausschneiden war? Ich hätte den Heidenau lieber ohne den Mittelsteg. Gibt es in 150er Grösse für unsere XT aber nur mit Mittelsteg, in 140er ohne.

Danke!

Re: Heidenau K60 Scout

Verfasst: Fr 9. Jan 2015, 12:31
von Christoph
ADV67 hat geschrieben:Ich hätte den Heidenau lieber ohne den Mittelsteg. Gibt es in 150er Grösse für unsere XT aber nur mit Mittelsteg, in 140er ohne.
Nur zur Info: Mir hat ein Heidenau-Mitarbeiter auf einer Messe mal gesagt, dass ihnen bei Tests auf 1200er Maschinen ohne Zwischensteg die Profilblöcke schnell um die Ohren geflogen seien. Der Steg sei bei der Motorleistung nötig.

Schöne Grüße
Christoph

Re: Heidenau K60 Scout

Verfasst: Fr 9. Jan 2015, 18:47
von Lars
@ADV67: Hab leider keine Fotos davon gemacht. Ich hab an den schmalsten Stellen den Steg 5mm breit und tief unterbrochen. Das hat genau durch den Winter gehalten, danach war der Steg wieder durchgehend. Weil die Schnitte nicht so tief waren, hat es auch keine Probleme mit Profilablösungen o.ä. gegeben. Ich denk, man kann auch mit ner heißen Klinge Kerben schneiden, sieht dann eben nicht so schön aus...