Sturz mit KTM, KBA ermittelt

[haisaida]

Ich finde die Reaktion von KTM gegenüber Tourenfahrer und den Schwesterzeitschriften grundsätzlich i.O., dass die Testmaschinen gestrichen wurden
Ich frage mich, ob die Motorradzeitschriften in solch einem Fall wie bei KTM, auch z.B. mit BMW umgegangen wären und solche Berichte, verfasst hätten?!
Wenn als Geschwindgkeitsempfehlung 150km/h mit Koffern und TC von KTM ausgegeben wird, dann sollte der Biker das auch beherzigen.
Wenn bei höheren Geschwindigkeiten dann Pendeln, oder sogar aufs Mau... packen ansteht, ist das die Schuld des Bikers und nicht des Motorradherstellers.
Sommer oder Winterreifen bei Kfz haben auch Geschwindigkeitsangaben / Empfehlungen mit V-Max.
Wenn sich der Fahrer net daran hält und eben schneller fährt z.B. bei Winterreifen und es passiert was, dann hatt er eben Pech gehab
Ich frage mich, warum man mit Gepäck schneller unterwegs sein muss
Ich frage mich, ob ein Anhängerfahrer, dem sein Anhänger bis 80km/h freigegeben ist und bei 120 zum pendeln anfängt das Recht zur Beanstandung hat
Ich frage mich gerade, warum gegenüber KTM so ein Aufruhr gemacht wird und ich mich mal wieder unnütz aufrege
Mann Mann Mann

[Leone blu]

Die Empfehlung zur Temporeduzierung bei montiertem Gepäcksystem geben ja die meisten Hersteller, wenn nicht sogar alle.

Machen wir aus aktuellem Anlass mal ein anderes Beispiel - Speedindex, vorzugsweise bei Winterreifen. Wenn ich den (signifikant) überschreite und der Reifen platzt, hab' ich ein Problem.

Aber bis dahin muss er funktionieren, genauso wie die KTM bis zur empfohlenen Geschwindigkeit funktionieren muss. (Hat die nicht sogar 'ne Reifenbindung?)

Und auch ich halte es nicht für klug, derart krass zu reagieren. Aber jeder, wie er mag...

Ciao, R.

P.S. Da haisaida war schneller....

[haisaida]

P.p.s wenigstens einmal im Leben schneller

[Zörnie]

Ich frage mich gerade, warum gegenüber KTM so ein Aufruhr gemacht wird und ich mich mal wieder unnütz aufrege

Weil Ready to Race seine Technik nicht im Griff hat. Und Pendeln tun die 1190 und 1290 so weit ich mich erinnere ja nicht nur mit Gepäck, sondern auch ohne.
Dass ein Hersteller aus Haftungsgründen für Fahrten mit Gepäck eine Höchstgeschwindigkeit angibt, ist selbstverständlich legitim und bei der KTM ja auch notwendig. Nur liegt diese Höchstgeschwindigkeit bei anderen Herstellern eben höher und dann pendeln die selbst bei technisch erreichbarer Geschwindigkeit nicht.
Die Frage, ob man mit vollem Gepäck 180 km/h fahren muss oder nicht, ist dabei total irrelevant.

[varabike]

Ich habe das Gefühl, dass in diesem Fall die Frage Teilschuld bei Geschwindigkeiten über 130 km/h falsch interpretiert wird.

Richtig ist, dass wie in dem Artikel beschrieben, man bei einem Unfall mit Fremdverschulden mit 25% haftet wenn man selbst über Richtgeschwindigkeit unterwegs ist. Diese 25% übernimmt dann die eigene Vollkaskoversicherung (so vorhanden). Die restlichen 75% übernimmt die gegnerische Haftpflichtversicherung.

Im Fall KTM gibt es jedoch keinen Unfallgegner. In der Produkthaftung ist KTM nach dem Stand der Dinge wohl nicht, da sie die Geschwindigkeit mit Gepäck begrenzt haben. Ob die Vollkasko Versicherung die Überschreitung der Hersteller Geschwindigkeitsbegrenzung als grobe Fahrlässigkeit auslegt steht in Frage. Ich glaube nicht. Die Vollkasko Versicherung zahlt entweder zu 100 % oder gar nicht.

Unabhängig vom entstandenen Sachsachaden tut ein Motorrad Unfall in der Regel richtig weh. Wenn mir so etwas passieren würde hätte ich an dem körperlichen Schaden mehr zu knabbern als am Wert des Motorrades. Daher wünsche ich den Verunglückten alles Gute.

Zum Thema Geschwindigkeit. Ich bin dieses Jahr mit Sozia und Gepäck in einem Rutsch Brandenburg - Kempten (ca. 700km) gefahren und das bei Temperaturen deutlich über 30°C. Dabei war ich froh, dass 160 km/h und darüber mit der kein Problem war. Ich bin also der Meinung, dass man mit einer Reiseenduro auch zügig anreisen können sollte. Das konnte man mit der Varadero übrigens auch. Eine Pendelneigung bei 130 km/h mit Gepäck wäre für mich also ein Ausschlusskriterium.

Die Reaktion von KTM die Testmotorräder zu streichen finde ich sehr unklug. Wenn KTM in den Zeitungen nicht mehr auftaucht wird dass den Verkaufszahlen nicht helfen. Ich interpretiere den Rückzug der Testmotorräder so, dass KTM zur Zeit keine Motoräder hat, die dem Qualitätsanspruch des Tourenfahrers genügen. Das wäre jedoch recht armselig. KTM wirbt mit dem Slogan "Ready to race". Daher sollte man Fahrwerke zumindest auf dem Niveau der Konkurrenzmodelle erwarten. Da kein anderer Hersteller bei vergleichbaren Motorrädern mit derartigen Problemen kämpfen hat, sollte KTM dringend und kostenlos nachbessern um Ihrem Slogan gerecht zu werden.

[Franki]

ich habe von diesem Hersteller schon andere schlimme Dinge gehört. Es scheint also nicht das erster Mal zu sein, dass ein Motorradfahrer, der diese Marke nutzt, zu Schaden kommt. Vielleicht sollten die sich wirklich mal auf den Hosenboden setzen und an ihrem Ruf arbeiten, indem sie ihre Produkte so entwickeln, dass sie auch halten. Allerdings "stecke ich auch nicht drin" in Mattighofen. Vielleicht ist man ja schon dabei, den momentanen und weiteren Schaden zu begrenzen.

Schöne Grüße
Frank

[juergen007]

So einfach ist die Sache nicht, KTM "empfiehlt" lediglich in der Betriebsanleitung die Geschwindigkeit bei beladenen Zustand ( Koffer, Topcase etc. ).

Sinngemäss man sollte im beladenen Zustand eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h nicht überschreiten. KTM schließt es aber aber auch nicht kategorisch aus.

Erschwerenderweise wurde der Hersteller ( KTM ) bereits vor ca. 2 Jahren auf die Pendelneigung der 1190 ( in diversen Journalistentests ) hingewiesen und ist auch immer wieder ein Thema im KTM Forum.

Hier berichten sogar Besitzer von regelrechten "Lenkerschlagen" ( O Ton aus dem KTM Forum ).

Jedenfalls scheint es eine gravierende Veränderung des Fahrverhaltens im beladenen Zustand zu geben.

[Yeti]

So einfach ist die Sache nicht, KTM "empfiehlt" lediglich in der Betriebsanleitung die Geschwindigkeit bei beladenen Zustand ( Koffer, Topcase etc. ). Sinngemäss man sollte im beladenen Zustand eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h nicht überschreiten. KTM schließt es aber aber auch nicht kategorisch aus

Ein Hersteller schließt nichts aus, wenn es um die Behandlung seiner Produkte geht. Es wird immer nur empfohlen, z.B. das Mopped auf den Hauptständer zu stellen, bevor man die Steckachse rauszieht. Damit ist der Hersteller juristisch aus dem Schneider, wenn ein Nutzer Mist macht. Wie soll er auch etwas "kategorisch ausschließen" oder gar verbieten ? Wer würde denn das Produkt noch kaufen ?

Die Empfehlungen, was man mit was machen darf und was besser nicht, die sind doch inzwischen schon bei einfachsten Dingen seitenlang - und werden daher nicht gelesen. Der Hersteller ist aber wie gesagt a.d.S.

Diese Produkthaftungs- und Sicherheitshysterie wird immer schlimmer ! In dem Punkt war wirklich "früher alles besser". Das glaubt mir vielleicht keiner. Ich empfehle es auch nur zu glauben !

Schönen Tag, Yeti.

[Helmut]

Die Empfehlungen, was man mit was machen darf und was besser nicht, die sind doch inzwischen schon bei einfachsten Dingen seitenlang - und werden daher nicht gelesen. Der Hersteller ist aber wie gesagt a.d.S.

Und genau darum geht´s, selbst im kleinsten Topcase oder in der kleinsten Hecktasche befindet sich ein Hinweis. Es wird empfohlen nicht schneller als 130 km/h zu fahren, oder so ähnlich. Wer´s dann macht ist „selber“ Schuld.

[juergen007]

"Diese Produkthaftungs- und Sicherheitshysterie wird immer schlimmer ! In dem Punkt war wirklich "früher alles besser". Das glaubt mir vielleicht keiner. Ich empfehle es auch nur zu glauben !"

Die Frage ist auf welcher Seite des Tisches Du sitzt... jeder Kaufmann muss für zugesicherte Eigenschaften gerade stehen...frag mich mal wie toll ich es finde, dass unsere VW Fahrzeuge "mal wieder" in die VW Werkstatt wandern, Grund bekannt.

Und beim Thema KTM war ich auch mal Betroffener, zwar in anderen Themen, aber das Verhalten des Werkes war eine Katastrophe, obwohl damals noch Herstellergarantie, das hat alles der lokale Händler glattgebügelt - Gott sei Dank. Testbikes zu streichen, beleidigte Leberwurst zu spielen, ist einfach unprofessionell und zeigt mir jedenfalls, dass Mattighofen bei manchem einfach nichts hinzugelernt hat.