Re: Wie steht ihr zur Offroad Tauglichkeit der Dicken
Verfasst: Mo 9. Mär 2020, 00:29
Ich habe 2019 angefangen im Gelände zu fahren und möchte kurz meine Erfahrungen schildern.
Mich hat ein Offroad erfahrener Freund zu gebracht. Der hat zwei BMW GS. Eine Adventure für den Urlaub mit Frau und dann noch eine mit blauen Rahmen, durchgehender Sitzbank und hohem ESA Fahrwerk, wie er sagt. Die benutzt er ausschließlich fürs Gelände. Beides 1200 wassergekühlt.
Eine GS ist auf dem Vorderrad leichter, als eine XT und es ist mit der GS anscheinend sehr leicht, mit nur einem kurzen Gasstoß, das Hinterrad durchdrehen zu lassen. Somit kann er ganz einfach um Kurven driften und das Vorderrad anheben, um über Baumstämme zu fahren. Die Sachen, die in den Videos immer so spektakulär aussehen. Das bekomme ich mit der XT nicht hin. Liegt natürlich zum größten Teil an mir, aber ich denke, die Yamaha eigene elektronische Drosselklappensteuerung (YCC-T) macht den Motor "sanft", unglaublich gut kontrollierbar. Die XT ist eine Reiseenduro mit Betonung auf Reisen. Das ist keine Drift- oder Rase-Enduro. Ich fahre mit der XT mit 100 km/h über den Feldweg, weil das Federbein durchschlägt während die GS mit 180 km/h darüber hinweg jagt. Da machen sich die geringen Federwege der XT bemerkbar. Mal abgesehen davon, daß mit 100 über einen Feldweg zu fahren, einfach nur dumm ist.
Beim Gelände fahren habe ich folgendes gelernt: Für mich wäre es niemals allein möglich gewesen, das Fahren im Gelände zu lernen. Zuviel Angst. Und das ist und war auch die größte Herausforderung an der Sache. Dieses schwere Motorrad auf rutschigem Untergrund zu bewegen, kostete mich einiges an Überwindung. Für bestimmte Untergründe, wie Sand, braucht man ja auch eine gewisse Geschwindigkeit. Da heißt es, Arschbacken zusammenkneifen.
Diese Angst bzw. der Respekt behinderte am Anfang sehr. Nervös und ängstlich, lässt sich das Motorrad nämlich nicht vernünftig balancieren und führen. Balancieren ist dann auch das Wichtigste im Gelände. Achten fahren üben, im stehen langsam fahren usw. Das ist wie mit der idealen Kurvenlinie. Zuerst muss man lernen, überhaupt eine Linie zu fahren. Das ist garnicht so einfach.
Helm und Stiefel sind wichtig. Mehrmals wurde ich von einem Ast auf den Tourenstiefel geschlagen. Tut weh. Da braucht es einen Enduro-Stiefel. Mein Schuberth C3 taugt auch nichts im Gelände. Wenn die Sonne auf das staubige Visier scheint ist man blind. Außerdem beschlägt es, mangels Fahrtwind. Visier hoch ist keine Option.
Ich fahre im Gelände grundsätzlich im S Modus, denn dann hängt der Motor besser am Gas. Macht sich im Sand besonders bemerkbar. Erfordert etwas Übung. Traktionskontrolle ist ausgeschaltet. Der XT Motor braucht das nicht im Gelände. Der ist so gut und stressfrei beherrschbar... Meine Reifen sind die Mitas E07+, kein Dakar.
Mir bringt das Fahren im Gelände unglaublich viel. Es trainiert die Muskeln, die ich auch auf langen Reisen brauche, es macht die XT kleiner und leichter für mich und ich bin auch sicherer auf der Straße unterwegs, weil ich gelernt habe, das Motorrad besser zu beherrschen. Zum Bsp. bremsen. Ich hätte mir niemals träumen lassen, daß ich mal auf einen Schotterweg voll in die Eisen gehe und dem ABS den Rest überlasse. Egal bei welcher Geschwindigkeit. Macht Spaß!
Das Gelände, das eine mit einem Mitas E07 aufhält, das ist nicht leicht zu finden.
Gruß Steffen
Mich hat ein Offroad erfahrener Freund zu gebracht. Der hat zwei BMW GS. Eine Adventure für den Urlaub mit Frau und dann noch eine mit blauen Rahmen, durchgehender Sitzbank und hohem ESA Fahrwerk, wie er sagt. Die benutzt er ausschließlich fürs Gelände. Beides 1200 wassergekühlt.
Eine GS ist auf dem Vorderrad leichter, als eine XT und es ist mit der GS anscheinend sehr leicht, mit nur einem kurzen Gasstoß, das Hinterrad durchdrehen zu lassen. Somit kann er ganz einfach um Kurven driften und das Vorderrad anheben, um über Baumstämme zu fahren. Die Sachen, die in den Videos immer so spektakulär aussehen. Das bekomme ich mit der XT nicht hin. Liegt natürlich zum größten Teil an mir, aber ich denke, die Yamaha eigene elektronische Drosselklappensteuerung (YCC-T) macht den Motor "sanft", unglaublich gut kontrollierbar. Die XT ist eine Reiseenduro mit Betonung auf Reisen. Das ist keine Drift- oder Rase-Enduro. Ich fahre mit der XT mit 100 km/h über den Feldweg, weil das Federbein durchschlägt während die GS mit 180 km/h darüber hinweg jagt. Da machen sich die geringen Federwege der XT bemerkbar. Mal abgesehen davon, daß mit 100 über einen Feldweg zu fahren, einfach nur dumm ist.
Beim Gelände fahren habe ich folgendes gelernt: Für mich wäre es niemals allein möglich gewesen, das Fahren im Gelände zu lernen. Zuviel Angst. Und das ist und war auch die größte Herausforderung an der Sache. Dieses schwere Motorrad auf rutschigem Untergrund zu bewegen, kostete mich einiges an Überwindung. Für bestimmte Untergründe, wie Sand, braucht man ja auch eine gewisse Geschwindigkeit. Da heißt es, Arschbacken zusammenkneifen.
Diese Angst bzw. der Respekt behinderte am Anfang sehr. Nervös und ängstlich, lässt sich das Motorrad nämlich nicht vernünftig balancieren und führen. Balancieren ist dann auch das Wichtigste im Gelände. Achten fahren üben, im stehen langsam fahren usw. Das ist wie mit der idealen Kurvenlinie. Zuerst muss man lernen, überhaupt eine Linie zu fahren. Das ist garnicht so einfach.
Helm und Stiefel sind wichtig. Mehrmals wurde ich von einem Ast auf den Tourenstiefel geschlagen. Tut weh. Da braucht es einen Enduro-Stiefel. Mein Schuberth C3 taugt auch nichts im Gelände. Wenn die Sonne auf das staubige Visier scheint ist man blind. Außerdem beschlägt es, mangels Fahrtwind. Visier hoch ist keine Option.
Ich fahre im Gelände grundsätzlich im S Modus, denn dann hängt der Motor besser am Gas. Macht sich im Sand besonders bemerkbar. Erfordert etwas Übung. Traktionskontrolle ist ausgeschaltet. Der XT Motor braucht das nicht im Gelände. Der ist so gut und stressfrei beherrschbar... Meine Reifen sind die Mitas E07+, kein Dakar.
Mir bringt das Fahren im Gelände unglaublich viel. Es trainiert die Muskeln, die ich auch auf langen Reisen brauche, es macht die XT kleiner und leichter für mich und ich bin auch sicherer auf der Straße unterwegs, weil ich gelernt habe, das Motorrad besser zu beherrschen. Zum Bsp. bremsen. Ich hätte mir niemals träumen lassen, daß ich mal auf einen Schotterweg voll in die Eisen gehe und dem ABS den Rest überlasse. Egal bei welcher Geschwindigkeit. Macht Spaß!
Das Gelände, das eine mit einem Mitas E07 aufhält, das ist nicht leicht zu finden.
Gruß Steffen