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Re: Nachdenklich

Verfasst: Do 8. Feb 2018, 21:26
von Yeti
Umsteiger hat geschrieben: Do 8. Feb 2018, 17:20 Wie man in 10 Monaten so abbauen kann hat mich „Erschüttert“.
Je nachdem, was einem widerfährt, kann das noch schneller gehen.
In der Öffentlichkeit wird die Fahrtüchtigkeit gerne unter dem Aspekt des Alters verurteilt. Ich sage dazu, wenn einer im
Alter Mist baut, dann hat er es nie vertretbar gekonnt.
Umsteiger hat geschrieben: Do 8. Feb 2018, 17:20 Da frag ich mich wie lange ich noch Moped fahren kann, ohne für andere Verkehrsteilnehmer
ein Risiko zu sein. Ich hoffe ich merke es selbst früh genug, oder mir sagt einer ich sollte es
besser lassen

Ich denke wenn andere es Dir sagen, wird es Dich nur ärgern. Du mußt es selbst merken.

Ich vertrete vehement die Meinung, daß es nur eine einzige Unfallursache gibt: Unaufmerksamkeit. Wenn ich immer höre
"Wir cruisen gemütlich durch die Gegend" bekomme ich Pickel. Bist Du aufmerksam und schaust, denkst voraus und über-
legst, wie sich da vorne die Situation entwickeln wird, dann richtest Du Dich darauf ein und fährst z.B. langsamer. Macht
man das immer und konsequent, dann stellt man fest, daß das Abscannen und verarbeiten der Situation auf der Straße
500m UND 100m UND 20m vor Dir mit zunehmendem Alter nicht mehr so schnell geht. Darauf kann, nein sollte man sich
einstellen.

Nachdem ich seit Mai 2017 nicht mehr gefahren bin gehe ich da mit Respekt ran, aber bestimmt nicht mit dem Gedanken
"Aber bloß langsam". Ich fahre hier erst 500m durch eine Wohnstraße, die in einen kleinen Kreisverkehr mündet, den ich
zu 270° umfahren muß. Da hängt die Fahrbahn nach außen, geschmückt durch konzentrische Bitumenstreifen. Wie ent-
spannt ich da rumrolle, das zeigt mir, wie gut ich drauf bin.
Ich bin eher darauf gespannt, wie das Rangieren verläuft, was mit der :xt12: ohnehin delikat ist. Wenn es nur an dem
liegt, dann werde ich rasch das Mopped um 45kg abspecken.
Umsteiger hat geschrieben: Do 8. Feb 2018, 17:20 Mit 61 muss ich wohl anfangen darüber nachzudenken
Wegen der 61 mußt Du garnichts; wenn - nur angenommen - das Ding z.B. öfter auf der Straße liegt, dann mußt Du
nachdenken.

Grüße, Yeti.

Re: Nachdenklich

Verfasst: Do 8. Feb 2018, 21:29
von Henry
Wenn ich vor 1 Jahr nicht NACHDENKLICH geworden wäre beim Befund zu meiner Wirbelsäule wäre ich jetzt nicht Tenerefahrer . Ich dachte mir kauf dir nochmal ein neues Motorrad solange du noch fahren kannst .Beim biken habe ich keine Schmerzen egal ob auf der XJR oder der Tenere (9700 km in 6 Monaten ) .Trotzdem muss ich demnächst unters Messer .Ich hoffe der Doc macht seinen Job gut und meine Planung geht auf und ich fahr dieses Jahr noch zum Nordkap und zu einigen Treffen. Alles wird gut .

Re: Nachdenklich

Verfasst: Do 8. Feb 2018, 22:10
von Varaderotreiber
Auf der einen Seite bin ich sehr dafür, daß die Fahrtüchtigkeit ab dem 50. Lebensjahr erstmalig überprüft wird und danach alle 5 Jahre. Auf der anderen Seite muß dann aber auch der Omi vom Dorf eine Alternative geboten werden, wenn sie ihr eigenes KFZ nicht mehr führen darf. Das ist das Problem. Die Regierung gibt das Geld lieber ins Ausland, anstatt es den eigenen Bürgern zugute kommen zu lassen, welche es auch erwirtschaftet haben.

Bei Motorradfahrern denke ich, Motorrad fahren und alles was dazu gehört hält den Geist fit. Allein das Fehlen von dem ganzen "Betreutes-Fahren-Rotz", wie Abstandsradar usw., sorgt schon dafür. Da würde ich mir in Sachen Alter überhaupt keine Sorgen machen. Sinnig fahren, eine gesunde Selbsteinschätzung und alles wird gut. :-)

Man ist so alt, wie man sich anfühlt. :mrgreen:

Ich hatte vor paar Jahren Tinitus und ständige Schwindelanfälle. Die Ärzte konnten mir nicht helfen. Die drohten schon mit OP. War Stressbedingt, wie sich hinterher herausstellte. Mit dem Schwindel konnte ich kein Auto fahren. Motorrad fahren hingegen klappte sehr gut. Also bin ich Motorrad gefahren. Knapp zwei Wochen Gardasee, Kroatien. Nach 3 Tagen fahren hatte ich keine Probleme mehr.
Motorrad fahren ist halt sehr gesund! :)

Re: Nachdenklich

Verfasst: Do 8. Feb 2018, 22:14
von lucky
ich halte mich da einfach an Gerd aus Bielefeld.
Der Typ ist mit 60 wieder angefangen mit Motorradfahren und mittlerweile 83 Jahre alt.
Und fährt noch wer weiss wohin,... letztes Jahr z. B. Sardinien.
Zudem auch noch relativ zügig unterwegs.
Gut zu Fuß ist er auch noch,.... zumindest vom Parkplatz bis zum Tresen :bier:

Ich begeistere mich lieber an "alten Säcken" die es noch richtig drauf haben.

Den schnellen körperlichen/geistigen Abbau sehe ich leider viel zu oft im näheren Umfeld.

Re: Nachdenklich

Verfasst: Do 8. Feb 2018, 23:18
von Reinhard
Hallo Stefan,

ich werde in rund 13 Wochen auch 61. Habe vor kurzem eine schwere Krankheit knapp überlebt und plane schon seit Monaten die nächste Tour mit meinem Kumpel. Nächste Woche beginnt meine Reha. Da habe ich Zeit Zu planen. Auf einer 1:200000 Karte suche ich nach jedem Meter Offroad durch Italien (Toskana bis Paestum).
Ich kann Oli mit seinen Ansichten bei mir recht gut wiederfinden.

Ride on ....

Re: Nachdenklich

Verfasst: Do 8. Feb 2018, 23:32
von Umsteiger
Ich beziehe das im Moment noch nicht auf mich, aber
es hat mich schon erschreckt wie schnell es gehen
kann. Bei ihm steht noch keine 7 vorn, ich weiß
nicht ob was vorgefallen ist, eigentlich machte er immer
einen guten Eindruck.
Gruß Stefan

Re: Nachdenklich

Verfasst: Fr 9. Feb 2018, 09:37
von Rieberger
Henry hat geschrieben: Do 8. Feb 2018, 21:29 Wenn ich vor 1 Jahr nicht NACHDENKLICH geworden wäre beim Befund zu meiner Wirbelsäule wäre ich jetzt nicht Tenerefahrer . Ich dachte mir kauf dir nochmal ein neues Motorrad solange du noch fahren kannst .Beim biken habe ich keine Schmerzen egal ob auf der XJR oder der Tenere (9700 km in 6 Monaten ) .Trotzdem muss ich demnächst unters Messer .Ich hoffe der Doc macht seinen Job gut und meine Planung geht auf und ich fahr dieses Jahr noch zum Nordkap und zu einigen Treffen. Alles wird gut .
Ich drück Dir alle zur Verfügung stehenden Daumen, dass Du bald wieder auf dem Damm bist!

Re: Nachdenklich

Verfasst: Fr 9. Feb 2018, 09:44
von Rieberger
Ich habe vor drei Jahren mit 58 erst den Führerschein gemacht. Da haben mich viele für verrückt erklärt, "in dem Alter noch"! Seit Ostern 2017 bin ich stolzer :xt12: Besitzer und habe vor, solange zu fahren, bis ich nicht mehr aufs Mopped komm. :engel:
Liegt wohl an meinen Vorfahren - mein Urgroßvater wurde mit 90 noch in der lokalen Presse als ältester Radfahrer geehrt, als dann seine Kinder, auch schon weit in den 60ern, ihm sein Fahrrädle wegnahmen - hat er sich ein Mopped gekauft. Coole Socke, taugt als Vorbild. :klatsch:

Re: Nachdenklich

Verfasst: Fr 9. Feb 2018, 10:33
von Norton
Aber hallo, in was für einem Forum bin ich denn da gelandet? Ich dachte immer, ich sei mit meinen 73 und leichten Wehwehchen
so gut wie ein Einzelfall. Stimmt gar nicht. Da fühlt man sich hier gleich noch wohler.
Zum Thema kann ich nur sagen, daß Yeti's Vorschlag des Abspeckens - sprich Umstieg auf was Leichteres - die beste Lösung dar-
stellt. Selbst bewege ich zZ eine Integra, so wie Pitterl das schon vor einigen Jahren tat und kann nicht den geringsten Verlust an
Freude am Fahren feststellen.
Vielleicht wird ja aus diesem Forum einmal ein Marken übergreifendes für Mopedrentner :roll: .(Ich duck mich grad und halt die
Hände schützend über den Kopf :hirn: )

Grüße an alle 'Alten' und die, die es noch werden

Michael

Re: Nachdenklich

Verfasst: Fr 9. Feb 2018, 12:34
von juergen007
Obwohl ich mit Anfang/Mitte 50 quasi den Alterdurchschnitt geradezu sprenge, kann ich nicht anders, als das Thema "Alter" und Fahrtüchtigkeit" wie folgt zu kommentieren:

Sicher spielt fortschreitendes Alter grundsätzlich bei Verschlechterung des Reaktionsvermögens, Kondition etc eine Rolle. Sehe ich aber Mitte 20 jährige Menschen, wie die sich durch den Strassenverkehr bewegen, meine ich, dass solche Nachteile, geradezu mehrfach mit der "Erfahrung" aufgewogen werden.

Was das Thema "Gewicht" heutiger Motorräder betrifft, kämpft auch die "Generation before" mit Eisenhaufen die jenseits von 270kg starten und teilweise Mitte 300 kg gar nicht aufhören.

Aus diesem Grunde habe ich mich Ende 2017 aus dem Reiseenduromarkt verabschiedet und mir eine Aprilia Shiver gekauft.

Diesen Schritt habe ich keine Sekunde bereut, die Kiste wird mit wenigen Handgriffen reisetauglich und man hat einfach das pure Motorradfeeling.

Man hat eben auch nicht mehr in die Situation fluchtbereit parken zu müssen, da man eine solche Kiste überall abstellen kann.

Den hilflosen K 1600 GT Treiber kann man dann belächeln, hilft aber als Gentleman wo man kann....

Sollte uns Yamaha mal mit der T7 beglücken, werde ich sie sofort kaufen.

Ich finde 1200 CCM Motoren grundsätzlich gut, bin aber nicht mehr bereit den Gewichtsnachteil in Kauf zu nehmen.

Und ein Motorrad mit 180-220 kg kann man auch im hohen Alter noch stressfrei bewegen.