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Re: Besser ein bisserl zu schnell als zu langsam?
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 17:41
von Zörnie
Yeti hat geschrieben:
Ich will Dich ja nicht davon abhalten selbst den Blinker zu setzen, doch wenn ich einen Rat geben darf, dann vergiß die Blinker der anderen. Das Fahrzeug fährt dahin wohin die Räder gelenkt werden, nicht dorthin wohin es der Blinker kündet.
Würde ich nicht schon lange so denken, wäre es spätestens nach folgendem Erlebnis so weit gewesen: Ich fuhr zum Linksabbiegen blinkend an der Mittellinie entlang bis fast zur Mitte einer Kreuzung, ein Pkw kam ebenso blinkend entgegen. Ich dachte "Laß den mal machen", und der fuhr geradeaus

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Woher weißt Du daß der andere weiß, daß sein Blinker workt ? Das wissen übrigens auch viele Moppedfahrer nicht

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Grüße, Yeti.
Nein, die Blinker der anderen vergesse ich nicht und die Unart, die Blinker vorschriftswidrig nicht zu benutzen und damit den anderen Verkehrsteilnehmern nicht anzuzeigen, was man als nächstes vorhat, kotzt mich mal so richtig an. Natürlich ist allein ein gesetzter Blinker noch keine Garantie für ein entsprechendes Umsetzen, aber das nicht vorauszusetzen lernt man auch in der Fahrschule. Wenn es nach mir ginge könnte die Polizei jeden Nichtblinker rauswinken und gleich mal 10 Euro kassieren. Da würden die schnell reich. Und ich werde mir das Blinken, auch wenn ich mutterseelenallein auf weiter Flur bin, nicht abgewöhnen.
Re: Besser ein bisserl zu schnell als zu langsam?
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 17:51
von Zörnie
Bluefox hat geschrieben:
Wenn man sich als Motorradfahrer etwas schneller durch den fließenden Verkehr als die umgebenden Autos bewegt, dann wird man von den Autofahrer eher wahrgenommen, als wenn man neben ihnen "mitschwimmt", dann vergessen Autofahrer schnell, dass neben ihnen noch ein Motorrad ist.
Aha, das ist ja mal eine sehr interessante Theorie. Werde ich desto besser wahrgenommen, je mehr ich mich schneller als der umgebende Verkehr bewege? Darf ich das nächste Bußgeld so begründen?

Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten, von anderen Fahrern wahrgenommen zu werden, aber die, immer schneller sein zu wollen als andere halte ich nicht für die schlaueste. Und wenn das viele machen würden, wäre schon gleich gar nichts gewonnen. Sichtbar werden durch mehr Licht und das Vermeiden, im toten Winkel anderer Fahrzeuge dahinzugurken, halte ich für sehr viel wirksamer und StVO-konformer.
Re: Besser ein bisserl zu schnell als zu langsam?
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 19:39
von sushi
Hallo
Nicht zu vergessen dass dieser Artikel aus Kalifornien stammt, wo "lane-splitting" und "rechts-überholen" legal und normal sind.
Was auf einem 4-spurigen Highway durchaus Sinn macht, kann nicht so weiteres auf unsere Breitengraden übertragen werden.
Wie schon erwähnt ist es sicherer den Verkehr gut im Auge zu haben und Gefahren frühzeitig erkennen.
Sonst hilft ja immer noch ne Wahnweste.
gruss sushi
Re: Besser ein bisserl zu schnell als zu langsam?
Verfasst: Do 8. Sep 2016, 22:50
von Christoph
Interessante Diskussion! Ob man jetzt ähnlich denkt oder nicht - sich über so etwas Gedanken zu machen, kann auf alle Fälle helfen, andere Verkehrsteilnehmer zu verstehen. Ich habe das raubauzige Verhalten italienischen "Tiefflieger" oft so interpretiert - die wollen halt standardmäßig so schnell wie möglich vorbei und haben eine andere Vorstellung davon, was eine Möglichkeit zum Überholen ist.
Ein gutes Beispiel für "aktives" Fahren (v.a. von den anderen Motorradfahrern) sind die ersten zwei Minuten eines alten Videos von mir vom Mendelpass. Obwohl das Ganze erst mal ziemlich chaotisch wirkt, habe ich mich da zu keinem Zeitpunkt bedrängt oder ohne Kontrolle gefühlt. "Aktiv" fahren kann ja auch heißen, andere dann vorbeizulassen, wenn es mir gerade passt, wie in dem Video bei 0:24. Der Rollerfahrer etwas später macht das auch (hält sich rechts und lässt Abstand zum Auto). Oder nach meinem Überholvorgang ab 1:15 ziehe ich absichtlich ganz rechts rüber. Die beiden Italiener machen dann sofort unmissverständlich den Raum links von mir dicht (statt in meinem toten Winkel herumzudümpeln) und nutzen die erste Chance, das Auto zu überholen. Das geht so schnell, dass ich danach auch noch locker vorbeikomme. Wenn ich da stattdessen die ganze Zeit mitten auf der Fahrbahn hinter den Autos hergebummelt wäre, hätte ich mich nicht wundern dürfen, wenn ich dann erst recht gefährliche Überholmanöver provoziert hätte.
Viele Grüße
Christoph
Re: Besser ein bisserl zu schnell als zu langsam?
Verfasst: Fr 9. Sep 2016, 08:39
von Uhu
Ich fahre auch gern schneller, weil ich mich dann natürlich auch mehr konzentrieren muss. Mehr konzentrieren heißt auch sicherer Fahren. (für mich jedenfalls)
Zum Thema blinken kann ich nur sagen, dass ich immer blinke -vor und nach dem Überholen. Auch Nachts, wenn keiner auf den Straßen ist blinke ich beim Abbiegen. Hat sich bei mir son Reflex eingestellt, wie beim Autofahren, nach dem Einsteigen Anschnallen.
Beim Kreisverkehr hab ich immer das Problem, dass ich zum Teil warte ob der im Kreisel fahrende trotz blinken auch wirklich abbiegt.
Nervlich ist auch die Unart vieler Fahrer, dass sie erst bremsen und dann blinken. Obwohl es natürlich genau andersherum sein sollte.
Schönen Tag noch.
Re: Besser ein bisserl zu schnell als zu langsam?
Verfasst: Sa 10. Sep 2016, 07:34
von juergen007
Das Video zeigt eigentlich ganz gut wo beim Biken und in bestimmten Verkehrsituationen Probleme auftreten und das sind ( meist ) gravierende Auslöser von schweren Unfällen:
a.) notorische Schleicher
b.) Verkehrsteilnehmer die ihre Fahrspur nicht halten und grundsätzlich in Kurven in den Gegenverkehr kommen
Das sind man ab ca. 06:00 ganz gut, als der Chopperfahrer versucht bergab eine Spitzkehre zu nehmen und quasi sich nur noch im Gegenverkehr befindet - ok die Straße ist extrem schmal - kenne die Strecke fahre ich aber mit einem gescheiten Mopped die Kurve von außen an, komme ich trotzdem nicht in den Gegenverkehr.
An anderer Stelle schiebt ein schwer beladener Endurofahrer sein Mopped um die Kurve - da sieht man, dass der Kollege mit dieser Strecke völlig überfordert ist.
Unsere italienischen Freunde machen es genau richtig - zügig an den Hindernissen vorbei aber sie bleiben - außer beim Überholvorgang - auf ihrer Fahrspur.
Zu a.) notorische Schleicher lösen erst Gefahrenmomente aus, da sie mit einer nicht angepaßten Geschwindigkeit unterwegs sind - jeder andere Verkehrsteilnehmer der "normal" unterwegs ist - wird gezwungen ein unnötiges Risiko, beim Überholvorgang einzugehen.
Re: Besser ein bisserl zu schnell als zu langsam?
Verfasst: Sa 10. Sep 2016, 16:30
von XT Freunt
Hallo was mir auch immer auffällt ist , wenn mann sich als Motorrad fahrer an die Geschwindigkeits Schilder hält wird man sehr oft überholt oder sie fahren sehr dicht auf .Das ist auch immer nicht so ungefährlich.
Re: Besser ein bisserl zu schnell als zu langsam?
Verfasst: Sa 10. Sep 2016, 17:00
von rcraupe
Moin,
ganz schön viel Verkehr da. Ist wohl auf allen schönen Strecken so...
Grüße
Martin