Seite 2 von 5

Re: Hintere Bremsscheibe: Verschleiß/Riefenbildung?

Verfasst: So 20. Okt 2019, 08:50
von meine dicke
Ich bin zwar nicht so ein bekennender Wenigbremser wie der Franz, versuche aber dennoch möglichst ohne Bremsen um die Ecke zu kommen und vermeide unnötiges Angasen, um dann 100 Meter später wieder die Geschwindigkeit in Wärme umzusetzen.

Meine hintere Bremsscheibe hat so 80.000km gehalten.

Grüssle ausm Badischen
Rainer alias meine dicke

Re: Hintere Bremsscheibe: Verschleiß/Riefenbildung?

Verfasst: So 20. Okt 2019, 17:58
von Hilti
Franz hat geschrieben: So 20. Okt 2019, 08:41 Der TÜV hat noch nie eine Scheibe bemessen.
Na bei uns hat er erstmal die Scheiben zwischen Daumen und Zeigefinger genommen.
Dabei ist ihm schon die starke Riffelbildung aufgefallen. Tja, und da wurde er neugierig und nahm Maß.
Ich war da völlig drauf unvorbereitet, da ich bei der Laufleistung bestimmt noch nicht ans Untermaß gedacht habe.
Zur falschen Zeit, am falschen Ort mit dem falschen Prüfer. Ne, ist ja okay, wenn der Mangel erkannt wird.

Re: Hintere Bremsscheibe: Verschleiß/Riefenbildung?

Verfasst: So 20. Okt 2019, 18:01
von samson
Hallo zusammen,

ich habe gestern erst bei mir die Bremsscheiben gemessen, weil mein Schrauber meinte, dass die vorderen fällig werden.

Vorne = 4 mm dicke und hinten 5,4 mm. Und das Ganze bei 55.000 KM Laufleistung. Ich bin jetzt auch nicht unbedingt der Viel- und Heftigbremser, wenn ich tourenmäßig unterwegs bin.

Ich fahre aber ganzjährig und auch täglich damit zur Arbeit. Und da ist es häufig aufgrund der Verkehrslage nötig immer wieder mal Stop'n'Go unterwges zu sein. Ich glaub durchaus, dass das an den Scheiben zehrt. Trotz allem finde ich die Laufleistung 55 TKM auch recht wenig und übelege mir gerade, was ich mir als Alternative ranschraube. :-)

Re: Hintere Bremsscheibe: Verschleiß/Riefenbildung?

Verfasst: So 20. Okt 2019, 18:10
von Hilti
Ich bin jetzt auch nicht der 75 Kilo DIN Mensch. Fahrwerk ist auf "Helm mit Koffer" eingestellt. Weißte Bescheid! :lol: :lol: :lol:
Wir waren allerdings voll aufgerödelt auch 2 x in Spanien und 2 x in Tschechien. Also 1/3 der Gesamtlaufleistung unter Volllast. Und ohne Bremsen geht´s halt nicht.

Re: Hintere Bremsscheibe: Verschleiß/Riefenbildung?

Verfasst: So 20. Okt 2019, 23:10
von hawaiian
Hallo Hilti,
habe gerade die 120.000 km erreicht und hinten ist immer noch die erste Scheibe drauf. Verschleißgrenze noch nicht erreicht. Aber stark riefig. Vorn waren beide jetzt aber mit 3,5 mm satt unter Verschleißgrenze. Habe jetzt vorn EBC mit entspr. Sinterbelägen drauf.
Allerdings verschleißen die hinteren Beläge doppelt so schnell wie die Vorderen.

Ich halte es aber ähnlich wie Franz: man hat Motor und Getriebe zum Bremsen.

Re: Hintere Bremsscheibe: Verschleiß/Riefenbildung?

Verfasst: Mo 21. Okt 2019, 12:35
von Hilti
Die DP01 hat die Kombibremse noch nicht, richtig?

Re: Hintere Bremsscheibe: Verschleiß/Riefenbildung?

Verfasst: Mo 21. Okt 2019, 12:56
von Casi
Doch

Re: Hintere Bremsscheibe: Verschleiß/Riefenbildung?

Verfasst: Mo 21. Okt 2019, 14:17
von Nordmann
Hilti hat geschrieben: Mo 21. Okt 2019, 12:35 Die DP01 hat die Kombibremse noch nicht, richtig?
falsch...

Bei mir musste die hintere Scheibe bei ca 50.000 KM gewechselt werden . Ziemlich tiefe Riefen

Munter bleiben

Gruß vonner Nordsee

Arnd

Re: Hintere Bremsscheibe: Verschleiß/Riefenbildung?

Verfasst: Mo 21. Okt 2019, 18:43
von Yeti
Die Laufleistungen der :xt12: -Bremse zeigen sich in den vorstehenden Beiträgen mit drastischen Unterschieden, so drastisch, daß ich das nicht dem Material anlasten möchte, denn dem entsprechende Qualitätsunterschiede der Serienteile halte ich für ausgeschlossen. 20000 km für Beläge und 50000 km für die hintere Scheibe scheinen ein Durchschnittswert zu sein, war auch bei meiner :xt12: so. Dabei greife ich gerne ordentlich da vorne rein und nutze die hintere Bremse bergauf und bergab in Kehren, also keine Schonung.

Wenn man an zwei Motorrädern das ganze System nach 35000 km ruiniert hat, dann möchte ich sagen stimmt bei der Nutzung etwas nicht, vorsichtig formuliert. Auf eine riefige Scheibe neue Sinterbeläge macht das Chaos perfekt - bremst das überhaupt ? Schon als "Stift" vor 60 Jahren habe ich Bremstrommeln ausgedreht, denn glatt auf riefig, dann durfte man auf keine Bremswirkung mehr hoffen. Wenn eine Scheibenbremse mal nicht mehr so gut verzögert, dann verzögert sie immernoch brauchbar; eine riefige / glatte Trommelbremse "machte das Fahrzeug nicht schneller" ;) .

Manche Leute bekommen leuchtende Augen, wenn sie hören Sinterbeläge. Warum :?: Ich habe mal gegoogelt: Hier
https://www.motorradonline.de/zubehoer/ ... assistent/
fand ich u.a. folgendes:
-----------------------------------------------------------------------------
Beate Knorn vom Bremsenspezialisten Lucas erläutert die Vorteile von Sintermetall-Bremsbelägen und worauf beim Umgang zu achten ist:

Worin unterscheiden sich Sintermetall-Bremsbeläge von organischen?
Die Beläge werden unterschiedlich hergestellt und bestehen aus verschiedenen Komponenten. Organische Beläge aus bis zu 30
Bestandteilen wie Metalle, Füllstoffe, Verstärkungsfasern, Gleit-, Bindemittel und Sintermetall-Beläge aus bis zu 15 Komponenten, und zwar Metallen sowie Verstärkungsfasern. (Klingt nach mehr Härte !)

Welche Vorteile zeichnen Sintermetallbeläge aus?
Sintermetallbeläge besitzen eine höhere Material-Festigkeit im Extremeinsatz. Ihr höherer Reibwert ermöglicht sportlichen Fahrern wesentlich aggressiveres Bremsen. Häufig wird weniger Handkraft beim Verzögern benötigt, außerdem sind Sintermetall-Beläge im kalten Zustand oder bei Regen sofort leistungsstark.

Worauf muss man beim Einfahren von Sintermetall-Belägen achten?
Sie sind wesentlich komfortabler und schneller einzufahren als organische Beläge, da keine Harze ausgasen müssen. Die Beläge müssen sich lediglich mit der Scheibe »betten«, das heißt: Die gesamte Oberfläche sollte anliegen, um die maximale Leistung zu erreichen.

Kann man organische Beläge ohne Probleme gegen Sintermetall-Produkte austauschen?
Viele Bremsanlagen älterer oder preisgünstigerer Motorräder sind nicht für die wesentlich höheren Temperaturen ausgelegt. Ein Umrüsten sollte deshalb mit dem Fachhändler besprochen werden.
-----------------------------------------------------------------------------
Denke ich an die Fazer zurück, deren Bremsen waren für mich absolut Nürburgring-tauglich, anders als die des Vorgängermotorrades :!: Hätte ich an der :xt12: eine schärfere Bremse gewollt ? Nie und nimmer ! Ich nehme an, daß auch meine Tracer organische Beläge hat, werde mich morgen vergewissern. Das soll dann auch so bleiben, denn noch giftiger ? Nee.

Grüße, Yeti.

Re: Hintere Bremsscheibe: Verschleiß/Riefenbildung?

Verfasst: Mo 21. Okt 2019, 21:31
von Mad Earl
Riefenbildung bei Bremsscheiben kenne ich noch aus meiner Lehre beim Daimler, und dort waren es ausnahmslos die hinteren Bremsscheiben von Rentnermobilen -- häufig gewaschen, vorsichtig gefahren; dann waren die Scheiben hinten unterfordert und durch Korrosion, die nicht rechtzeitig abgebremst wurde, bildeten sich Riefen. Gegenmaßnahme, sofern die Scheiben noch nicht Untermaß hatten, waren Schleifklötze, mit denen man die Riefen abschliff.

Ich würde daher mal die Hypothese aufstellen, dass die Riefen auch von zu wenig Bremsennutzung hinten herrühren können, und dass gelegentlich ordentlich hinten reinsteigen, um Korrosion abzureiben, eher nützt als schadet. Vielleicht ist es gerade die Nutzung der Kombibremse, die dazu führt, dass hinten dafür zu wenig gebremst wird.