Leone blu hat geschrieben: Hat mich voriges Jahr schon im Fall M. Schumacher angekotzt.
Das ist zwar von diesem Fall weit weg, aber ich war damals froh dass sich die Familie Schuhmacher gegenüber den Medien durchgesetzt hat.
Ganz toll fand ich auch den Kommentar von Podolski zu einem Reporter, er sagte schlicht und einfach, Er ist mein Freund kein Kommentar zum Zustand von Michael. Und damit war das Interview beendet.
Das dieses Unglück weiteres Unglück nach sich zieht liegt in der Sache selbst. Es gibt mittelbar und unmittelbar betroffene.
Mein Mitgefühl gilt allen gleich.
Was die Presse aus diesem Absturz macht ist unter aller Sau, so drastisch muss man das sagen und sehen.
Pietät und Totenruhe sind denen zwei Begriffe die ihnen sonst wo vorbei gehen.
Doch was noch viel schlimmer ist, sind die Ratten die sich einen fünf Sekundenruhm erkaufen, wie Ex-Freundin, Ex-Mitarbeiter und
die andere Misch.....
Und "nächste" Woche treibt die Journaille die nächste Sau durchs Dorf.
Germanwings 4U9525 - R.I.P.
"Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.“
Nur mal so kurz am Rande, weil es mir auf der Seele brennt:
Ich finde die wohl überlegten Beiträge und Ansichten sowie die Diskussionskultur hier im Forum super und bin stolz und glücklich, "einer von euch" zu sein...
Exakt die gleichen Gedanken bzgl. der Medien und der Öffentlichkeit gehen mir auch nicht aus dem Kopf. Einfach peinlich.
Zunächst ein frohes Osterfest an alle!
Nachdem nun ein paar Tage ins Land gegangen sind, möchte ich euch ein paar Eindrücke aus unserer kleinen Stadt Haltern am See vermitteln.
Ich selbst wohne in Haltern, bin auch da geboren und habe auf dem Gymnasium, dass man so oft im Fernsehen gesehen hat, mein Abi gemacht (letzteres ist aber schon 21 Jahre her). Ich hatte auf dem Heimweg von meiner Arbeit erfahren, dass in dem GW-Flug 9525 auch eine "Schulklasse des 10. Jahrgangs aus Haltern" gesessen haben soll. Ich habe sofort angefangen im Kopf unseren Freundes- und Verwandtenkreis nach eventuel betroffenen Menschen abzuklappern und musste dann erstmal rechts ranfahren, weil ich plötzlich angefangen habe zu zittern. Am gleichen Abend habe ich dann erfahren, dass die Tochter eines Freundes in dem Flieger saß. Zwei Wochen vorher hatten meine Frau und ich ihn und seine Tochter noch in der Veltins-Arena getroffen. Die Flugzeugkatastrophe war damit in unseren Köpfen mit ihrem jungen, freundlichen Gesicht verbunden! Am folgenden Abend sind wir dann zu "unserer Schule" (auch meine Frau hat dort Abi gemacht) gegangen, um eine weiße Rose niederzulegen. Die Szenerie an der Schule ist schwer zu beschreiben: Dutzende Ü-Wagen mit knatternden Stromgeneratoren waren dort aufgereit und die Scheinwerfer der Kamerateams warfen die Schatten der Trauernden an die Schulfassade. Wenigstens war der Bereich, in dem Pressevertreter erlaubt waren, von dem Haupteingangsbereich getrennt und abgesperrt. In der Zeit als wir dort waren, habe ich allerdings keine aufdringlichen Reporter erlebt. Trotz der Menschenmassen verlief der Abend recht gesittet. Die Fotos der verunglückten Jugendlichen (zu dem Zeitpunkt war noch nicht bekannt, dass der Absturz vorsätzlich herbei geführt worden war) zu sehen mit den tausenden Kerzen, Briefen und Blumen, das war schon harter Tobak!
In den darauf folgenden Tagen lag eine bedrückende Stille über unserem Städtchen und es wurde deutlich, wie viele von dieser Katastrophe direkt oder indirekt betroffen sind.
Am vergangenen Donnerstag war ich mit meiner Frau bei dem Trauergottesdienst. Wir standen mit schätzungsweise 4 bis 500 Menschen auf dem Marktplatz bei Sturmböen und Hagelschauern. Der Gottesdienst in der Sixtus-Kirche wurde nach draußen übertragen. Der ergreifendste Moment war für mich, als 5 Mitschülerinnen und Mitschüler einige ausgewählte Kondolenzbucheinträge verlasen und dabei in Tränen ausbrachen. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie schrecklich diese Zeit für solch junge Menschen sein muss, wenn man selbst mit einer gewissen Lebenserfahrung kaum damit umzugehen weiß.
Mir hat diese Katastrophe nochmal vor Augen geführt, wie schnell man einen lieben Menschen verlieren kann und dass man eben nicht unbedingt die Chance hat sich zu verabschieden oder all das zu sagen, was man ihr oder ihm immer schon mal sagen wollte. Dieses Bewusstsein werde ich vermutlich nur so lange haben, bis mich meine lächerlichen Alltagsprobleme wieder voll und ganz vereinnahmt haben...
Tätärä-Reiter hat geschrieben: Dieses Bewusstsein werde ich vermutlich nur so lange haben, bis mich meine lächerlichen Alltagsprobleme wieder voll und ganz vereinnahmt haben...
Hallo Lars,
erst mal alle ACHTUNG das du deine Gefühle und Gedanken hier niedergeschrieben hast.
Und nun zu dem Zitierten,
Gott sei Dank ist das so,
denn das Leben geht weiter und dass mit allen Höhen und Tiefen.
Frawa hat geschrieben:@all
Was die Presse aus diesem Absturz macht ist unter aller Sau, so drastisch muss man das sagen und sehen.
Pietät und Totenruhe sind denen zwei Begriffe die ihnen sonst wo vorbei gehen.
Doch was noch viel schlimmer ist, sind die Ratten die sich einen fünf Sekundenruhm erkaufen, wie Ex-Freundin, Ex-Mitarbeiter und
die andere Misch.....
Und "nächste" Woche treibt die Journaille die nächste Sau durchs Dorf.
Germanwings 4U9525 - R.I.P.
