Welches Öl fahrt ihr?

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Harry
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Re: Welches Öl fahrt ihr?

Beitrag von Harry »

Gruß nach Greifswald, der Absatz ist gut und klar verständlich. Sollte auch für jeden vernünftigen Fahrzeugbetreiber klar sein.
Ich wollte auch nicht den Eindruck erwecken mit Öl rumzuexperimentieren zu wollen. Dennoch ist die Diskussion wichtig und könnte ja, durch die Menge Erfahrung hier
neue Perspektiven aufwerfen.
Die FJ genau wie vorher meine Z1R waren unbedingt mit mineralischem Öl zu Betreiben. Nicht ohne eine wenig Patriotismus habe ich Liqui Moly bevorzugt.
Und da mein zitierter Vorredner dieses Öl anführte habe ich den aktuellen Kaufpreis eingefügt. Auf keinen Fall um andere zu animieren dieses Öl von nun an zu Benutzen.

Ich habe schon etliche Kilometer mit meinem Schwager, hauptsächlich in den Bergen absolviert. Meine FJ verlangte da immer mindestens einen halben Liter Öl auf 1000 km. Da sind mir schon Dramen passiert. Die XT ist ja nun eine ganz andere Motorengeneration, ganz abgesehen vom langhubigen 2 Zylinder.

Mein Schwager fährt eine neue Kawasaki Z 900 und fängt schon zu schnaufen an wenn ich nach meiner Ölflasche suche. Nach seinen Worten muss er nie Öl nachschütten bis zum Jährlichen Ölwechsel. Umso peinlicher war es für mich mit der "Neuen" Maschine plötzlich das altbekannte Ölthema aufzufrischen.

Mein Schraubermeister redet gerne von "... ja und wenn du nicht über 4500 Umin fährst, brauchst du auch kein Öl..."
Wenn man sich mit einem Kajak neben einen schönen Fluss in die Wiese legt, wird man auch nicht nass, oder?

Ja und zu dem Hinterreifen, den er mir als locker dieses Jahr haltend prognostizierte, hab ich, vorsorglich vorgestern einen neuen bestellt. ;-)
Diese Maschine macht einfach nur Spaß.


Alles Bestens LG Harry
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Tequila
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Re: Welches Öl fahrt ihr?

Beitrag von Tequila »

Einmal kurz klugscheißen: :engel:
Harry hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 07:44...... ganz abgesehen vom langhubigen 2 Zylinder.
Die XTZ ist kurzhubig ausgelegt.
Bohrung x Hub 98 mm x 79,5mm

:winken:
Viele Grüße
Heinz

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deXTer
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Re: Welches Öl fahrt ihr?

Beitrag von deXTer »

Heinz war schneller ;)
Schöne Grüße
Harald
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Tequila
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Re: Welches Öl fahrt ihr?

Beitrag von Tequila »

deXTer hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 08:18 Heinz war schneller ;)
So was löst bei mir immer einen Reflex aus :lol: Wobei sich der Mythos Langhuber irgendwie hartnäckig hält. Bei den Drehzahlen unserer Motoren und einer langhubigen Auslegung, würde der Motor wahrscheinlich mehr Öl verbrauchen wegen der viel höheren Kolbengeschwindigkeiten :o

Noch eins zum Thema Liquy Moly - Der Besitzer ist die Würth Gruppe. Macht das Öl nicht besser oder schlechter aber auch hier ist der Mythos vom einsamen Öl Rebellen schon lange nur noch Geschichte. Der Eine schwört drauf, der Nächste kommt und sagt ich fahre seit 20 Jahren Baumarkt Öl und hatte nie einen Motorschaden. Persönliche Erfahrungen in dem Bereich sind immer nur eine Momentaufnahme und nie repräsentativ. :denker:
Der Einzige, der es genau wissen sollte, ist der Hersteller. Also vertraue ich einfach auf dessen Vorgaben und bin auf der sicheren Seite :winken:
Viele Grüße
Heinz

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Harry
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Re: Welches Öl fahrt ihr?

Beitrag von Harry »

Wieder was gelernt - Danke!

Reihenzylinder, V Anordnung, Boxer oder Guzzi leicht schräg.
Hier in der Fahrkultur bisschen Unterschiedlich, aber für mich als Zweizylinder weit weg vom Vierzylinder.
Deshalb fälschlicherweise hier von mir als Langhuber bezeichnet. Jedenfalls als "Lasttier" weitaus brauchbarer.
Ich bin kein Ingenieur werde aber nun in einer möglichen zukünftigen Diskussion hier nicht blöd da stehen.

LG
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Re: Welches Öl fahrt ihr?

Beitrag von laichy »

Tequila hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 08:39

Bei den Drehzahlen unserer Motoren und einer langhubigen Auslegung, würde der Motor wahrscheinlich mehr Öl verbrauchen wegen der viel höheren Kolbengeschwindigkeiten :o
wieso das denn?
Was hat die Kolbengeschwindigkeit mit dem Ölverbrauch zu tun... bin gespannt :)
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Re: Welches Öl fahrt ihr?

Beitrag von Nordmann »

laichy hat geschrieben: Di 29. Jun 2021, 22:54 wieso das denn?
Was hat die Kolbengeschwindigkeit mit dem Ölverbrauch zu tun... bin gespannt :)
... Laichy....
Ich denke das diese Frage hier nur 1 Experte beantworten kann ... ;-)
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Re: Welches Öl fahrt ihr?

Beitrag von Tequila »

Moin Laichy :winken:
Meine Aussage bezog sich im Wesentlichen auf das hier:
Harry hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 07:44 "... ja und wenn du nicht über 4500 Umin fährst, brauchst du auch kein Öl..."
Wenn man sich mit einem Kajak neben einen schönen Fluss in die Wiese legt, wird man auch nicht nass, oder?
Unser Motor dürfte, wenn ich richtig gerechnet habe ein maximale Kolbengeschwindigkeit von 30,7 m/s haben.

Machen wir mal einenLanghuber draus und legen die Bohrung auf 79,5, dann brauchen wir einen Hub von 120 und kommen auf eine maximale Kolbengeschwindigkeit bei Nenndrehzahl von 46,4 m/s

Das wird ...
Tequila hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 08:39 ... wahrscheinlich ...
... auch den Ölverbrauch steigern :denker:
Viele Grüße
Heinz

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Re: Welches Öl fahrt ihr?

Beitrag von Südwestpfälzer »

Der Ölverbrauch hängt vordringlich von anderen Faktoren ab. Zylinderlaufbahnen bereits riefig und Ölabstreifringe entsprechend abgenudelt? Ventilführungen bereits überm Verschleissmaß und Ventilschaftabdichtungen am Ende? Dann ist der geringe Ölverbrauch dahin.

Und damit das nicht so schnell passiert, fährt man heute ein gutes leistungsstarkes Synthetiköl, welches den heftig gestiegenen Literleistungen entsprechend Rechnung trägt - bestenfalls vollsynthetisch. Letzteres findet sich im Pkw-Sektor eher selten, beim Motorrad fast gar nicht mehr, da sehr teuer. Ein Hydrocrack-Öl (HC) mit gutem Additivpaket ist fast gleichwertig... und viel günstiger herzustellen.

Die Sage, dass man ein "Vollsynthetiköl" (die wenigstens Synthetiköle sind's heute wie gesagt wirklich noch) nicht in alten Motoren fahren darf, hält sich hartnäckig. Entstanden ist sie in den '70er Jahren mit der Entwicklung echter Vollsynthetiköle - wer kennt es nicht, das damals sündhaft teure CASTROL RS 10W-60. Auch heute noch erhältlich und entwickelt worden für die ersten Turbo-Benziner wie Audi Quattro, Lancia Stratos, Porsche 930, und wie die geilsten Kisten der '70er so alle heißen, die mit einem damals üblichen Mineralöl alle schnell gestorben wären.

Seit den '70ern wird dazu geraten, diese Vollsynthetiköle niemals in Oldtimer-Motoren einzufüllen, da diese sowas nicht vertragen können. Doch das hätte damals eh niemand freiwillig gemacht, zu heftig waren die Preise für dieses neue Öl. In den '70ern wurden als "Oldtimer" ausschließlich alte Vorkriegskisten bezeichnet, deren Motoren noch Spaltölfilter oder bloße Siebe, Buntmetall-Motorlager und Dichtungen aus Filz und Kork oder sonstigen Naturmaterialien hatten.

Bereits seit der Nachkriegszeit und allerspätestens seit den '60er Jahren werden solche für Synthetiköl ungeeigneten Motoren für Fahrzeuge zwar gar nicht mehr gebaut, doch eben diese Fahrzeuge sind heute umgangssprachlich zu "Oldtimern" gereift. Und da die Sage, Synthetiköl bloß nicht in Oldtimer einzufüllen, weiterhin vom Opa an die Enkel weitergegeben wird, hält sie sich noch immer hartnäckig... eigentlich moderne Motoren werden weiterhin mit billigem Mineralöl geschunden, welches heute eben als hochpreisiges "Classic-Motorenöl" bezeichnetes Low-Cost-Öl in nobel bedruckten Kanistern ordentlich die Kassen füllt.

In meinem 1977 gebauten Mercedes R107 280 SL fahre ich übrigens seit nunmehr 18 Jahren ausschließlich besagtes Vollsynthetiköl 10W-60. Mir ist unzählige Male schon und wird bis heute eben deswegen der unmittelbar bevorstehende Motortod vorausgesagt, während mich mein Oldie fröhlich schnurrend, ohne messbaren Ölverbrauch und ganz ohne Ölundichtigkeiten über unzählige sommerliche Ausfahrten begleitet. Er lässt sich von dieser unauslöschlichen Sage ebenso wenig beeindrucken wie ich das tue, und dankt es mir mit maximaler Zuverlässig und Lebensdauer.
Grüße
Michael
(XT 1200 ZE, DP04, blau)
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