Unfall - und wie geht es weiter?

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Tequila
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Unfall - und wie geht es weiter?

Beitrag von Tequila »

Hallo zusammen :winken:
angeregt vom Unfall eines Kollegen, möchte ich hier mal einen grundsätzlichen Erfahrungsaustausch anstoßen.

Solange alle Unfallbeteiligten aus dem selben Land kommen, die Versicherungen sich nicht quer stellen und die Polizei klar den Schuldigen ermittelt, sollte das alles kein Thema sein. Auch wenn man selbst sein Fahrzeug schrottet und Vollkasko hat, bestehen gute Chancen auf stressfreie Abwicklung.

Aber wenn wie im nicht öffentlichen Bereich geschildert, der Fahrer aus UK kommt, der LKW aus Polen und das Ganze in Deutschland passiert ist, dann wird es bunt. :shock: Ich hatte vor Jahren einen Unfall in Spanien, Unfallgegner Franzose, Direktversicherung, deutsche Korrespondenzversicherung, ein Auto, ein Boot, ein Trailer kaputt und daraus wurde eine never ending story mit schlechtem Ausgang für mich.

Auch der ADAC und meine Versicherungen für Auto, Boot und Rechtsschutz haben sich dumm angestellt.

Thema ADAC
Ich hatte seinerzeit eine ADAC Plus Mitgliedschaft und habe mich sicher gefühlt - bis es dann zum Schaden kam. Plötzlich wurde das Kleingedruckte interessant .... :cry:

Fazit: ADAC gekündigt, Schutzbriefe beim Versicherer abgeschlossen. Motorrad 12 Euro / Jahr - Württembergische, drei Autos je 9 Euro / Jahr - LVM
Da sollte sich jeder mal erkundigen, was die eigene Versicherung anbietet und welche Leistungen dabei versichert sind.

Thema Anwalt
In oben angerissenen Fall, bin ich seinerzeit zu meinem Anwalt gegangen, den ich schon seit vielen Jahren kannte und der für mich die ein oder andere Kleinigkeit mal erledigt hat. Sobald es aber in Bereiche geht mit unterschiedlichen Rechtssystemen, speziellen Aufgabenstellungen wo Spezialwissen gefragt ist, würde ich mir einen Spezialisten suchen.
In einem anderen Fall habe ich mal einen kleineren Unfall komplett von einem Gutachter/ Rechtsanwalt Team bearbeiten lassen und ich hatte mit nichts etwas zu tun. Das waren Profis, die meinen Schaden ermittelt- und gleich die Zahlung eingefordert haben. Alle Korrespondenz lief über den Anwalt, was wirklich komfortabel und stressfrei war.

Thema Versicherung
"Versicherungen verkaufen Regenschirme wenn die Sone scheint und nehmen sie dir weg, wenn es regnet." Da ist leider was dran.
Meine damalige Rechtsschutzversicherung hat zb. Motorboote aus dem Vertragsumfang ausgeklammert. Meine damalige Autoversicherung hat zwar den Anhänger (Sportanhänger, Bootstrailer etc) eingeschlossen, nicht aber die Ladung (das Boot), meine damalige Bootsversicherung war eine Vollkasko, aber nur für den Fall, dass das Boot sich im Wasser befindet ..... usw usw usw

Und nun ein Beispiel, wie es positiv laufen kann: Mein Sohn hat 2018 meinen Toyota mit Anhänger aufs Dach gelegt. Versicherung /Schutzbrief / von der Versicherung empfohlener Anwalt / Abschleppunternehmen / komplette Abwicklung über meinen Versicherungsmann. Die Wracks wurden von der Versicherung vermarktet, ich bekam eine Deckungszusage und habe eine Woche später einen Vorführwagen von meinem Toyotahändler kaufen können.

Also macht euch bitte die Arbeit, checkt eure Versicherungsverträge und Schutzbriefe und überlegt euch im worst case ganz genau, ob ihr das alleine hinbekommt oder das in die Hände eines Profis legt.

Euch allen eine unfallfreie Saison und viel Glück :!:
Viele Grüße
Heinz

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VER-XT
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Re: Unfall - und wie geht es weiter?

Beitrag von VER-XT »

Moin moin…

Ein LKW ist auf A7 auf meinen Anhänger gefahren, wo meine XT :xt12: drauf war das ganze wurde dann unter den PKW :auto: geschoben, danach ist der Anhänger abgerissen :shock:

So und jetzt mal meine Persönliche Erfahrung zum ADAC Plus, dort wurde der Unfall gemeldet und ein Abschlepper hat dann den Rest eingesammelt. :denker:

Beim ADAC Vertragspartner wurde sofort festgestellt, der PKW ist auf Grund des Alters Totalschaden. Dieses wurde auch sofort ohne mein wissen nach München gemeldet :kotz: :kotz: :kotz:

Beim nächsten Anruf wurde mir Mitgeteilt das der ADAC kein Schrott Transportiert und somit ist der ADAC nicht mehr dafür zuständig :o

Warum ist man im ADAC-Plus, wenn dort die Fahrzeuge nach einem Unfall erst selektiert werden, auf der ADAC Plus Seite steht, wir bringen Ihr Fahrzeug zurück wir kümmern uns um die Organisation :daumen_ab:


Grüße
Andreas
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Tequila
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Re: Unfall - und wie geht es weiter?

Beitrag von Tequila »

Man könnte denken, der ADAC hat Narrenfreiheit. 21,4 Mio Mitglieder (plusFamilienmitglieder) heißt wohl, die Mehrheit der Deutschen ist im ADAC.
Die können machen, was sie wollen, betrügen wie bei den Statistiken vor ein paar Jahren, Leistungen verweigern usw. Dar ADAC ist immun gegen jede Kritik.

Ein komischer „Verein“
Viele Grüße
Heinz

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stefan85
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Re: Unfall - und wie geht es weiter?

Beitrag von stefan85 »

VER-XT hat geschrieben: Do 10. Aug 2023, 17:30
Beim nächsten Anruf wurde mir Mitgeteilt das der ADAC kein Schrott Transportiert und somit ist der ADAC nicht mehr dafür zuständig :o
Steht das irgendwo in den Vertragsbedingungen? Ich finde nicht, dass man sich das anderenfalls bieten lassen sollte. Das kann denen doch egal sein, ob Dein Auto ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. So oder so soll der Wagen doch nur von A nach B transportiert werden und genau dafür hast Du doch bezahlt.
(Bitte um Nachsicht, falls ich das zu simpel finde, ich habe mit diesem Verein nichts am Hut).
Gruß, Stefan
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Re: Unfall - und wie geht es weiter?

Beitrag von VER-XT »

Moin moin...

Ja so war das auch als ich mal eine Panne in Dresden hatte wurde das Gespann auf geladen und los. :)
Jetzt versucht man aus der Not noch Geld zumachen, nach der Bergung stand ich vor 3 Fhz. die nicht mehr Fahrbereit waren , und der Ab Schlepper hat das Sofort nach München gemeldet.
Da die Fhz. jetzt beim ADAC Vertragspartner sind läuft für den Kunden die Uhr ( Standgeld u.s.w ), alle Fhz. habe ich auf meine Kosten Transportieren lassen ( ca.1200 Km/h) das warem mal eben über 2000.-€
Der ADAC übernimmt kein Kosten und Transportiert keinen Schrott, der Vertragspartner möchte dann vor Ort ein Gutachten machen und alles mit dem Standgeld verrechnen.


Grüße
Andreas
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Tequila
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Re: Unfall - und wie geht es weiter?

Beitrag von Tequila »

Hallo Andreas, das hört sich schon sehr nach Abzocke an. Ich denke, du solltest schnellstens einen eigenen Anwalt und Sachverständigen engagieren. Die ganzen Bergungskosten müssen ja auch vom Verursacher getragen werden. Da würde ich mir kompetente Hilfe holen.
Viel Glück
Viele Grüße
Heinz

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stefan85
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Re: Unfall - und wie geht es weiter?

Beitrag von stefan85 »

Der zügig festgestellte Totalschaden und im Anschluss verweigerte Rücktransport scheinen jedenfalls Methode zu haben, im Netz findet man reichlich Beschwerden zu diesem Sachverhalt.

In jedem Fall wünsche ich Dir einen durchsetzungsfähigen Anwalt und dass es sich noch einigermaßen regelt.
Gruß, Stefan
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varabike
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Re: Unfall - und wie geht es weiter?

Beitrag von varabike »

Ich habe mit dem ADAC bislang durchweg sehr gute Erfahrungen gemacht. Insbesondere persönlich mit der Auslandsreise Krankenversicherung inkl. vorzeitigem Rücktransport und 2 mal mit der Reiserücktrittsversicherung. Ebenso wurde ein auf der Rennstrecke im Rahmen eines Trackdays beschädigtes Fahrzeug anstandslos nach Hause gebracht.

Nun zu dem hier geschilderten Problemen. In den Bedingungen ist der Transport von Schrottfahrzeugen ausgeschlossen. Schrottfahrzeug ist nicht weiter definiert.

Ich gehe davon aus, dass es sich um einen Haftpflichtschaden nach deutschem Recht handelt. Hier hat der Geschädigte Anspruch auf ein Gutachten von einem freien und unabhängigen Sachverständigen seiner Wahl. Der sollte den Schaden einschätzen. Solange der Wiederbeschaffungswert höher als die Reparaturkosten liegt kein Totalschaden vor. Nicht zu verwechseln mit wirtschaftlichem Totalschaden = Reparaturkosten größer als Wiederbeschaffungswert abzgl. Restwert. Nach gängiger Rechtsprechung liegt ein Reparatur fähiger Schaden auch bis zu einer Schadenssumme von 130% im Verhältnis zum Wiederbeschaffungswert vor. Also auch dann kein Schrott.

Im o.g. Fall des Haftpflichtschadens hat der Geschädigte ebenfalls Anspruch auf anwaltliche Hilfe.

Mein Tipp ist also als erstens einen unabhängigen Sachverständigen ein zu schalten. Dann hat man auch fundierte Anhaltspunkte zum Thema Schrott. Wenn Du keinen findest bin ich Dir gern behilflich (Bitte Kontaktaufnahme per PN) und einen Fachanwalt für Verkehrsrecht einschalten.

Viel Erfolg, den Streß und Ärger bekommst Du leider nicht erstattet.
Beste Grüße

Volker


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Re: Unfall - und wie geht es weiter?

Beitrag von VER-XT »

Moin moin….

Danke für die vielen Tipps mein Anwalt ist am Ball.

Was mich noch aufbaut mein Anwalt ist auch Biker somit schon mal mit Thema verbunden :daumen:

Grüße
Andreas
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Franz
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Re: Unfall - und wie geht es weiter?

Beitrag von Franz »

Ein anderer Fall:

Meinem Sohn ist auf der A73 zweimal ein LKW hinten auf das Auto gefahren. Mein Sohn ist auf den Seitenstreifen gefahren und hat angehalten. Der LKW ist weitergefahren. Mein Sohn konnte sich aber das Kennzeichen merken.

Zuhause angekommen hat er bei der Polizei angerufen und wollte die Fahrerflucht anzeigen. Der Polizeibeamte am Telefon hat ihm davon abgeraten, da es eh nichts bringe. Aus meiner Sicht war dieser Polizist nur zu faul den Unfall anzunehmen.

Da es sich um meine Kfz-Versicherung handelte, habe ich bei der HUK angerufen und gefragt was ich machen kann. Ich habe über den Zentralverband der Versicherungen herausgefunden bei wem der LKW versichert ist und habe dort angerufen und den Sachverhalt geschildert. Ich sollte ein Gutachten vom Schaden erstellen lassen und an die KRAWAG schicken. Der VW-Händler teilte mir mit, dass er bei Unfällen im Zusammenhang mit der KRAWAG nur mit einem Rechtsanwalt arbeitet und hat um eine Vollmacht gebeten.

Als das Gutachten bei der KRAWAG war, lehnte diese eine Schadensübernahme mit der Begründung ab, dass mein Sohn Schuld hatte, ab.

Im anschließenden Prozess hat die KRAWAG verloren und musste alle Kosten übernehmen.
Viele Grüße
Franz

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