und plötzlich nur noch auf 1 Zylinder

[xjr1200]

Der Hergang des Übels...

So, jetzt kommt's "dicke". Mittlerweilen mag ich wieder etwas lachen. Aber am 8.9. war mir auf dem Heimweg vom Süditirol ganz und gar nicht danach zumute, als meine nach rund 3 Stunden mehr oder minder Dauerregen (ja, meine Klamotten lassen allmählich "durch") und bei doch eher tiefen Temperaturen - immerhin schon in der Schweiz - damals im "Bündnerland" in Zernez den Geist aufgegeben hat. Da kommt man vom Ofenpass runter an die Kreuzung im Dorf, und beim losfahren klingt der Motor plötzlich seeeeeehr eigenartig, hatte praktisch 0 (null) Leistung. Der lief plötzlich nur noch auf 1 Zylinder!
Nach wenigen Metern bin dann est mal rechts weg auf einen Platz, hab ein wenig am Gas gezogen, da lief er mal kurz auf 2, dann gleich wieder nur auf 1 Zylinder.
Mal eben 1 bis eher 2 Zigaretten drüber studiert - klar, das "Drecksloch" (SuFu hilft falls nicht bekannt) ist mir natürlich gleich eingefallen. Aber da so im Regen irgendwie nach solchen Fehlerquellen suchen, schien mir wenig sinnvoll.

Also nach rund 10 Minuten wieder gestertet, lief subito auf 2 Zylinder und nahm normal Gas an - aber leider nur für ein paar Sekunden, dann wieder dasselbe: nur auf 1 Kübel würde die Weiterreise über die Flüela sicher nicht funktionieren.

Also mal halb zum Bahnhof gequält die , dann den TCS (Schweizer Pendant zum ADAC) angerufen. Erst mal super zufriden damit, dass nicht erst nach 2 Stunden einer komme, sondern der bereits nach 30 Minuten da war - der hat allerdings ein Auto erwartet, war aber zum Glück betr. Anhänger passend ausgerüstet. Meine wurde also erst mal abgeschleppt:

Fortsetzung folgt....

[xjr1200]

So, hab noch kurz editiert und den vorherigen Beitrag als "den Hergang..." überschrieben.

Der Transport zur Werkstatt meines Vertrauens.

Jetzt geht's mit dem totalen Unmut weiter. Kann mich hier aber trotzdem nicht kurz fassen weil's hier nur um den "Heimtransport" der Maschine mit dem TCS (eben, CH pendant zu ADAC) geht.
Ich musste ja meine altehrwürdige Honda XRV750 (Africa Twin RD07) vor unzähligen Jahren schon mal an einem Pfingstsonntag stehen und vom TCS abholen lassen - wegen defektem Laderegler (das vermutlich einzige Sch*@§-Ding das einem einen Strich durch die Rechnung machen kann an so einer Maschine), und in der Folge beinahe kochender Batterie. Das hat damals aber einwandfrei geklappt, und 3 Arbeitstage später stand sie schon bei meinem Mech, und am Folgetag (Freitag nach Pannen-Pfingstsonntag!) repariert wieder abgeholt.

Aber diesmal - hab ich 1. dem TCS gekündigt und werde den NIE wieder jemand empfehlen. ...das 2. aus folgendem Grund....
Meine hatte die Panne am 8.9. in Zernez. 1 Woche später schien mir der Herr am TCS-Telefon erst mal rausfinden zu müssen, wo die Maschine überhaupt steht! Auf alle Fälle waren die eigentlich vom TCS angestrebten 3 Werktage für die Überführung des Fahrzeugs längst verstrichen, aber die Reaktion bzw. die Warterei auf eine gescheite Antwort... Aber die kam: sie würde innert 3 Werktagen bei meinem Mech in der Werkstatt ankommen.

"Na gut" - denke ich mir - das liegt ja noch drin. Kein Problem bs hierher.

NOCHMALS 1 Woche später steht die Maschine aber immer noch nicht da und ich rufe die (Auto-)Werkstatt an, die meine damals abgeholt hat. Die wunderten sich auch schon, weshalb das Motorrad nicht abgehholt wird... Jetzt kommt's "dicke"... 1x 25 Minuten, 1x 30 Minuten (unsanft rausgeworfen), 1x 15 Minuten hab ich an dem Nachmittag versucht den Transportdienst vom TCS zu erreichen - die Minutenzahlen sind auf das Warten in der Warteschlange bezogen. Absolut abnervend!
Zuletzt war ich derartig sauer, dass ich für mich unüblich deutliche Worte gefunden und aufgelegt habe.

Am 27. September - also knapp 3 Wochen nach der Panne! - dann der erlösende Anruf von meiner Werkstatt: sie steht eeeeendilch da. Und noch dazu wie's scheint unversehrt.

Traurig an der Sache: in der verstrichenen Zeit die sich der TCS Zeit gelassen hat meine endlich zu transportieren, hätte mein Mech Zeit gehabt das alles anzusehen und zu reparieren. Aber jetzt war sein Mitarbeiter in den Ferien. Dennoch gibt er alles....

[xjr1200]

Sorry, kurz vor Abschluss des letzten Beitrages dazu "ausdieMaus" und alles weg... Ich schreibe die nächsten Tager hier mal weiter....

[xjr1200]

So, letzter Anlauf...

Zur Ursachd - die Reparatur

Nachdem nun meine Maschine endlich beim Mech steht und der sich so gut es halt ohne seinen (jetzt eben ferienabwesenden) Angestellen geht sich dem annehmen kann... Wie vermutet, Thema "Drecksloch", eine Zündspule muss es sein. Mittlerweilen springt die XT gar nicht mehr an und zeigt für mein Befinden unzählige Fehlermeldungen an.

Das sind die Kerzen/-stecker vom linken Zylinder:

Die Kerzen vom rechten Zylinder hab ich leider nicht fotografiert - weil die nahezu neuwertig aussehen im Vergleich.

Ich weiss, ich bin ein "tieftourig-Fahrer", dachte immer dass das an und für sich nicht schlecht sein kann, dazu hier ein "wenig schönes Bild" (ich hoffe man sieht's im gelben Kreis, das Ventil) vom Russ auf dem Ventil:

Man könnte ja... Bevor hier die "Heimwerker" und "Selbermachen" sich und alle anderen zutexten: nein, ich mache sowas nicht selber. 1. fehlt mir die Zeit, 2. das RICHTIGE Fachwissen dazu, 3. lasse ich das lieber von Profis machen - und zahle halt 4. das beiderseits verdiente Geld dafür.

Was ich mit meinem Mech - auch und v.a. auf seinen Ratschlag hin vereinbart habe:
Wir wechsel alle Zündkerzenstecker/-spulen (à CHF 275.- pro Stück), die Kerzen, machen den 80'000er-Service wie eh fällig, das Lenkkopflager (wurde beim 70'000-er leicht auffällig aber bei der MFK eigenartigerweise im Vergleich zu den Bremsscheiben nicht beanstandet). Macht dann summasummarum rund CHF 2700 bis 3000.-
Ja ich weiss, viel Geld. Aber die Ventile lassen wir mal so - ich zähle hier mit vollstem Vertrauen auf die Erfahrungen meines Mechs und "blase das Zeugs" bei langer AB-Faht nach und nach weg - statt weitere CHF 3000.- für die Instandseztung inkl. allem Möglichen drumrum womöglich in die Finger nehmen zu müssen.

..derweil schaue ich mich nach einer nagelneuen XT1200 in der Schweiz um.

Grüsse
Daniel

[meine dicke]

Schau doch zuvor in der "Bucht" nach neuen Zündspulen. Dort gibt es diese für ca. 85 bis 90 € (CHF ???) und stelle diese deinem Mech bei.

Grüßle aus'm Badischen
Rainer alias meine dicke

PS: So habe ich das mit den Zündspulen und den Zündkerzen gemacht und ne Menge € gespart.

PPS: Steht alles im Wiki hier im Forum beschrieben.

[xjr1200]

Hallo und danke für den Tipp mal vorweg.

Ich "stehe" auf Originalteile und zahle dafür auch gerne mehr. Ich gehe für's Geld arbeiten - andere (mein Mech) erhalten das Geld dann wieder. Gut möglich dass das in DE funktioniert, aber das Thema mit Teilen "aus der Bucht" in die Schweiz ist ein etwas besonderes - kann schnell man wesentlich mehr kosten als man eigentlich dafür bei der Order bezahlt hat um vermeintlich Geld zu sparen. Und ja ich weiss, kann man sich auch an Adressen in Deutschland senden lassen (da hätte ich sogar relativ nahe eine super passende privat), aber eben... der Zoll. Aber letztlich gilt für mich (von wegen "aus der Bucht") halt immer noch: lieber original. Die sollen übrigens - diese Zündspulen/-stecker - mittlerweilen nicht mehr so sein wie zu Beginn?

Na mal schauen.

Heute (7.10.) hat mich mein Mech angerufen: Maschine ist parat zum abholen, schnurrt wieder wie ein Kätchen. Und: mein Pneu-Spezi ebenfalls: Reifen sind parat. Ich hoffe dass ich das kommende Woche zusammenbekomme: Maschine abholen, neue Reifen rauf - und sauber machen wenn zuhause. Denn meine sah bei der Panne damals (nach 3 Stunden Regenfahrt) nicht grad "schön" aus. Sie hat's wieder mal verdient, etwas Pflege zu bekommen.

Zum Thema Kosten komme ich nächste Woche....

[Yeti]

Ich weiss, ich bin ein "tieftourig-Fahrer", dachte immer dass das an und für sich nicht schlecht sein kann

warum soll das "nicht schlecht" sein ? Der Kurbelwelle ist's wurscht, wie hoch sie dreht, und die Ventilfedern sind für 7200+ U/min ausgelegt. Bei niedrigen Drehzahlen ist deshalb die Hertz'sche Pressung auf den Nockenspitzen höher als bei niedrigen.... - Ich will hier dazu keine neue / alte Diskussion eröffnen, nur ein paar Tatsachen einflechten.

dazu hier ein "wenig schönes Bild" vom Russ auf dem Ventil. ...nein, ich mache sowas nicht selber. 1. lasse das lieber von Profis machen

Das sehe ich auch so, vor allem Profis im Umgang. Ohne ständige Übung werden die Finger ungeschickt ! Ich kenne mich im Motor recht gut aus, das heißt aber nicht daß ich beim Schrauben dort Erfolg hätte. Meine Praxis liegt zu lange zurück.
Wegen Ölkohle auf den Ventiltellern macht man keine Motor auf Das scheint Dein Mech auch so zu sehen.

Grüße, Yeti.

[Emil512]

Nur einmal ganz allgemein:
Weder mein Ventildeckel, noch meine Zündspulen, und schon gar nicht meine Kerzen haben in den 83.000 km, die meine jetzt nach elf Jahren drauf hat, jemals so ausgesehen (Schmutz/Rost).
Und das, obwohl sie bei mir nun wirklich nicht geschont wird: ich fahre das ganze Jahr, bei Wind und Wetter, und davon haben wir hier in S-H nun wirklich genug, insbesondere salzhaltige Luft.
Warum könnte das so sein - ich sage bewusst: könnte, da ich es nicht weiss, aber doch vermute: ich habe kurz nach Übernahme der XT eine Frontschutzblechverlängerung
verbaut, die hält viel Wasser weg vom Motor, auch nach oben.
Selbst auf meinen beiden Offroadern (Honda, KTM), das macht echt eine Menge aus, spart mir viel Modder zwischen Motorschutz und Motor selbst.
Es gab hier im Forum auch einmal Beiträge/Zeilen bei der XT dazu, weiss nicht mehr wann u. wo, ist lange her.
Ich weiss nicht, ob Du eine fährst, wäre eine Überlegung wert, wenn nicht.

Gruss
Emil

[xjr1200]

@Yeti: danke für Deinen Beitrag zu "nicht schlecht" - den anderen Thread wo das Thema "Hertz'sche Pressung" auftaucht, muss ich wohl noch 10x durchlesen bis ich halbwegs den Durchblick gewinne. Ist nicht "meine Welt".
Aber danke sowieso, klingt nämlich irgendwie doch vernünftig, nicht so tieftourig zu fahren wie ich das bisher getan habe. Dennoch bin ich ob der Ablagerungen etwas verwirrt, auch wenn selbst mein Mech meinte ich solle "hochtouriger fahren, am besten mal auf die AB in DE - oder in der Schweiz nur im 5. Gang". Ich komme halt so gut wie nie auf die Autobahn, muss mir wohl einfach einen etwas hochtourigeren Fahrstil angewöhnen. 0,5l/100km mehr (dann wäre ich auf 5l) verkraftet man ja auch bei den aktuellen Spritpreisen. Mal schauen wie sich das entwickelt... Dennoch. Soweit ich einen Motor verstehe muss "das Zeugs" ja irgendwo her kommen. Und da kommen mir nur die - sorry wie gesagt nicht meine Welt - "Ölabtreifringe" (oder sowas) auf den Kolben in den Sinn, die eben nicht so ganz dichten. Kann das sein?

@Emil512: auch Dir besten Dakn für den Beitrag! Auf die Idee mit der Verlängerung des Frontschutz"blechs" bin ich auch schon mal gekommen, und werde mich dem wohl etwas näher annehmen.

Danke allerseits!

Ich hege allerdings den Verdacht (wegen der Spulen), dass ich einfach irgendwie viel zu viel Wasser dahin beim Putzen meiner befördere - und das ist wohl im Vergleich zu vielen häufig (nach spätestens 3 Ausfahrten üblicherweise) - und damit dem "Drecksloch" erst so richtig auf die Sprünge geholfen habe, dem Namen gerecht zu werden.

Nun ja, wen's interessiert noch kurz zu den Kosten: CHF 2571.- für 4 neue Spulen/Kerzen, 80'000-er-Service und neues Lenkkopflager.

[Mr.L]

Entweder kommt das Öl an den Abstreifringen vorbei und wird mit verbrannt oder das Öl enthält zu viele flüchtige Stoffe die über die Kurbelgehäuseentlüftung durch den Ansaugtrackt dann in den Motor gelangen.
Was ich auch nicht weiß, was passiert wenn da zu viel Öl drin ist.
Vielleicht passiert dann irgendwas im inneren das es auch über die Kurbelgehäuseentlüftung in den Ansaugtrackt gelangt.

Moped waschen ....alle 14 Monate 1x oder unmittelbar vorm TüV

Grüße basti