Klackern am Kardan bei tiefer Drehzahl

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doppelklick
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Re: Klackern am Kardan bei tiefer Drehzahl

Beitrag von doppelklick »

Tequila hat geschrieben: Di 7. Jun 2022, 19:56 :shock: Die „sinnvolle Mindestdrehzahl“ ist doch keine Wissenschaft, das hört und spürt man doch - und wenn es hackt und schlägt und klackert, dann schaltet man einen Gang runter

Die Ruckdämpfer würde ich ausschließen. Die bestehen aus mittelhartem Kunststoff. Das sind wie der Name schon sagt, dämpfende Elemente. Die klackern nicht. Dann schon eher die Kombination Kegelrad/Planrad.
Da bin ich voll bei Heinz. :daumen:
Bei so niedrigen Drehzahlen fehlt der Zug :daumen_ab: und in der Umlenkung (Kegelrad/Planrad) kommt es zu einen ständigen Wechsel zwischen Zug und Schub. :(
Einfach einen Gang höher fahren und gut ist.


Viele Grüße

Thomas
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Südwestpfälzer
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Re: Klackern am Kardan bei tiefer Drehzahl

Beitrag von Südwestpfälzer »

Beim Pkw wurde aufgrund dieses Phänomen ja das Zweimassenschwungrad entwickelt, um den unrunden Motorlauf "abzufedern" und tieftouriges / verbrauchsarmes Fahren zu ermöglichen.
Beim Motorrad fällt mir dazu die Anti-Hopping-Kupplung ein, welche womöglich einen ähnlichen Effekt erzielen soll.
Unsere :xt12: hat beides nicht und fährt mit recht wenig Schwungmasse umher, sodass tieftouriges Fahren nicht eben ratsam erscheint. Auch meine DP04 benötigt somit ihre 2.500 Umdrehungen, um nicht die Contenance zu verlieren und "auf die Kette" einzuhacken. Der 4. Gang bei max. 50 km/h ist hier das höchste der Gefühle.
Vermutlich sind viele von uns hier ein wenig "dieselgeschädigt". Leute, wir fahren doch keinen TDI ;)
Grüße
Michael
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Tequila
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Re: Klackern am Kardan bei tiefer Drehzahl

Beitrag von Tequila »

Sorry Michael aber die Anti Hopping Kupplung hat einen komplett anderen Ansatz. Sie soll nur verhindern, dass das Hinterrad beim runterschalten, „stempelt“. Sie rutscht durch, wenn die Kraft vom Hinterrad auf das Getriebe größer ist, als die Kraft die der Motor als Bremsmoment aufnehmen soll.
Wenn dich die Technik interessiert, such mal nach „back torque limiter“

Back to topic: Ich fahre manchmal auch mit 55 im 6. Gang durch die Dörfer aber dann muss die Straße topfeben sein oder bergab gehen. Dann kann man auch ganz sanft im 6. beschleunigen. Sobald aber irgendwas anfängt, nicht rund zu laufen, wird eben runter geschaltet.
Viele Grüße
Heinz

*hoffentlich werde ich nie erwachsen*
Yeti
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Re: Klackern am Kardan bei tiefer Drehzahl

Beitrag von Yeti »

xjr1200 hat geschrieben: Di 7. Jun 2022, 18:06 Eigentlich nur im Ortstempo (50 km/h) und hohen Gängen vernehme ich von hinten, ich würde meinen Kardan zur Achse, ein klackern wenn der Motor nur in Teillast läuft, wenn man also nur mit sehr wenig Gas das Tempo im flachen Bereich hält. Nicht immer, aber beinahe ausnahmslos. Das war vornehmlich im 6. Gang...
Das ist jetzt eine Menge auf ein Mal :denker: . Zunächst mal ist die Dreh-Ungleichförmigkeit des Motors um so höher, je höher das abgegebene Drehmoment ist, also bei "viel Gas" !
50 km/h im 6ten mit der :xt12: bedeutet 1750 U/min - das betrachte ich als "Tierquälerei". Lies mal einen Test über 180-PS-Zweizylinder, da findet man immer wieder, daß sie unter 3000 beim Gasgeben "die Kette zerreißt". Nun bin ich ein Fan des sanften Motorlaufs und habe es mit den ganz niedrigen Drehzahlen nicht so, habe hier also eigentlich nichts verloren ;) , aber wenn ich schon "angerempelt" werde zu "sinnvoller Mindestdrehzahl", dann äußere ich mal meine Ansicht.

Was schadet niedrige Drehzahl ? Kurzfristig wenig. Langfristig würde ich durch das millionenfache Aneinanderschlagen von Verzahnungen, auch im Getriebe, mehr Verschleiß erwarten; bei den Gummielementen im Hinterrad eher. Man muß ja bedenken, daß die Kurbelwelle wirklich vor und zurück treibt. Daneben sei gesagt, daß die Ventilfedern für 7000 ausgelegt sind. Bei sehr niedrigen Drehzahlen erzeugt die überschüssige Federkraft mehr Reibung am Nocken.

Was nützt sie ?
Weniger Auspuffgeräusch ? Wie gesagt "viel Bums > viel Geräusch". Ob sie bei 50 km/h und 1750 im 6ten leiser ist als bei 2350 im 4ten, wo das Drehmoment, also der "Bums" , niedriger ist, das müßte man messen. Ich spekuliere hier nicht.
Weniger Verbrauch, wie gerne angeführt ? Da gibt das Verbrauchskennfeld Auskunft, haben wir natürlich nicht. Das enthält Linien gleichen Verbrauchs, also so etwas wie Isobaren, abhängig von Drehzahl und Mitteldruck (oder Drehmoment), was ja miteinander multipliziert unter Beachtung der Dimensionen die Leistung ergibt. Das ist aber nur die Leistung, welche die Kurbelwelle an die Kupplung abgibt :!: Der Motor muß jedoch auch ein wenig Reibleistung liefern und vor allem Gaswechselarbeit leisten, und die zusammen sind da links unten im Kennfeld, also bei sehr niedriger Drehzahl und niedriger Last, viel höher als die abgegebene Leistung. Deswegen ist dort der spezifische Verbrauch, also Gramm Kraftstoff zu abgegebener Leistung, katastrophal :kotz: !

Diese Verbrauchskennfelder sehen bei allen Verbrennungsmotoren im Prinzip gleich aus. Weil ich es genau wissen wollte habe ich zu meinem Auto - 4-Zylinder-1,6-Benzin mit Lader - ein solches sowie eine Fahrwiderstandskurve beschafft und umfangreich gerechnet.
Mal zur Orientierung:
Bei 2250 U/min und 49 PS an der Kurbelwelle hat er seinen günstigsten Verbrauch mit 236 g/KWh. Damit läuft er im 6ten mit 112 km/h eine 3,8%-Steigung hinauf - sorry, das kommt eben bei der Übersetzung raus. Das sind dann 10 L/100, ohne die Steigung braucht er 25 PS, die er aufgrund 260 g/KWh für 5,6L/100 liefert.
Auf der anderen Seite liegt der Fahrwiderstand bei 30 km/h bei ganzen 2,7 PS. Da dreht er im 3ten 1325 U/min und verbraucht 4,46 L/100 aufgrund 600 g/KWh. Im 2ten wären es 2100 U/min und 4,9 L/100 aufgrund 700 g/KWh.
Da das Auto in der Ebene für 4,1 L/100 80 km/h fährt, ist in meinen Augen jede Geschwindigkeitsminderung unter die 80 von der Effizienz - ans Ziel kommen - und vom Verbrauch her contraproduktiv.

Daraus kann jetzt jeder das seine ableiten. Ich stelle mir aber vor, daß es ein schöner Mist ist, wenn ich mit dem Motorrad im 6ten durch die Stadt rolle und wegen eines Fußgängers oder sonstwas plötzlich anhalten muß: "Entschuldigen Sie bitte, ich fahre gleich weg; muß nur vorher den ersten Gang erreichen". :lol:

Grüße, Yeti.
Meine Moppeds: Zündapp DB200; BMWs: R69S - R100 - R100CS - R100GS > HPN-Sport - K1; Yammis: FZS1000; XT1200Z; Tracer900-GT
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horscht
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Re: Klackern am Kardan bei tiefer Drehzahl

Beitrag von horscht »

Eine interessante Betrachtung...

Unabhängig davon meine Wahrnehmung: die Ruckdämpfer können schon aushärten, z. B. an einer 12 Jahre alten DP 01, was man halt merkt, wenn es ruckt. Geräusche sollten die aber nicht machen, zumindest nicht solche, die alle anderen Aggregatgeräusche übertönen. Das hatten wir an den XTZ 750 immer als Standardlösung für sehr harte Lastwechselreaktionen und hat aus eigener Erfahrung auch merkliche Besserung gebracht (an der 750er).

Die Geräuschentwicklung, die hier beschrieben wird, assoziiere ich aber eher mit dem Kupplungskorb der DP 01. Hier gibt es ein Video, wo ein Kollege den ausgebaut hat und das Geräusch, was die Federn im entlasteten Zustand machen, trifft ziemlich genau das, an was ich bei der Schilderung des Themenstarters gedacht habe.

Dass im untertourigen Teillastbetrieb der Kardan sicher auch Geräusche macht, kommt da noch dazu.

Meine läuft bis mindestens 2.000 U/min ruhig, darunter wirds ein Sack Nüsse und es rasselt fröhlich aus dem Kupplungskorb. Gleiten bei dieser Drehzahl geht noch einigermaßen technikschonend, so mein Eindruck. Fürs kräftige Beschleunigen ohne Gerassel sollten es mindestens 500 mehr sein und fürs schöne saubere Schalten ab 3.500 (bei mir). Mein Eindruck...
Gruß,
Horst

Seit 30 Jahren unfallfrei auf TS 150, ETZ 150, ETZ 251, CB SevenFifty, GSX1100G, DR 650 SE, R100GS, ZRX1100, R100R, ETZ 250 Gespann, GN 400, K100RS 16V, XTZ750, TDM1200Z
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Südwestpfälzer
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Re: Klackern am Kardan bei tiefer Drehzahl

Beitrag von Südwestpfälzer »

Aber doch irgendwie schon spaßig, wie verschieden wir Möppifahrer mit unseren Maschinchen so umgehen. Von "Ist der Motor kalt, gib ihm sechseinhalb" bis "Selbst vorm Kindergarten bleibt der Sechste drin" scheint ja alles vertreten zu sein ;)

In Ortschaften (50 km/h) fahre ich schon alleine aus den von Yeti genannten Gründen nie höher als im Vierten. Bei 30 km/h maximal im Dritten. Es gibt dort einfach zu häufig Situationen, in denen man schlagartig anhalten oder auch mal rasch beschleunigen muss.
Beides klappt im (zu) großen Gang nicht vernünftig. Zum einen muss ich beim Anfahren nicht erst zeitraubend 5 Gänge runterschalten, beim anderen kann ich sicher sein, dass auch Beschleunigung folgen wird.
Den Rest sagt uns doch das Popometer. Wenn's mal wieder ruckelt und zuckelt, ist man zu niedertourig unterwegs.
Fehlersuche in der Technik? Oder vielleicht doch eher mal über eine FJR nachdenken? Hauptsache, der Spaß kommt nicht zu kurz dabei :daumen:
Zuletzt geändert von Südwestpfälzer am Mi 8. Jun 2022, 19:26, insgesamt 2-mal geändert.
Grüße
Michael
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Mr.L
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Re: Klackern am Kardan bei tiefer Drehzahl

Beitrag von Mr.L »

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Re: Klackern am Kardan bei tiefer Drehzahl

Beitrag von oli772 »

Welche auswirkung hat das Zahnflankenspiel im Endantrieb. Bei den KD´s gehört dies geprüft oder eingestellt
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Re: Klackern am Kardan bei tiefer Drehzahl

Beitrag von Kletti »

Zur Lageverdichtung.

Meine DP07 ist ja nagelneu........................denke oft die Kette schlägt..................verdammt fahr doch Kardan :denker:

Wird wohl so sein wie schon mal beschrieben, zu Untertourig unterwegs, schlägt es hinten.

Mach mir erstmal keine Platte :engel:

Gruss Frank
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Re: Klackern am Kardan bei tiefer Drehzahl

Beitrag von sammy65 »

Hallo Gemeinde,

also ich kenne das Klackern auch und habe es bereits beim Kauf mit 18.500 km festgestellt.
Auf Nachfrage beim Freundlichen hat er mir gesagt, dass das Klacken vom Kardanspiel kommt und auftritt, wenn man untertourig fährt (unter 2.000 RPM). Einfach etwas auf Zug halten oder einen Gang runter schalten.
Ich kann auch nicht behaupten, dass das Geräusch iom Laufe der Zeit lauter geworden wäre ... mittlerweile hab ich 80.000 km drauf und es klackert noch genauso wie zu Beginn!

Grüße aus der Domstadt,
Ralf
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