stev hat geschrieben:Alleine das Telelever der GS hat da - off-road - anscheinend große Nachteile
Meine praktische Telelever-Erfahrung stammt von 1100km auf einer R1150GS. Am Telelever-
Prinzip hat sich m.W. bis heute nichts geändert. Schiebt man einen damit ausgerüsteten Boxer und greift in die Bremse, dann fällt auf, daß das Ding mit einem Ruck steht, ohne auch nur im geringsten einzufedern.
Ich sehe die Ursache dafür in der Telelever-Kinematik: Der sich gegen das Federbein abstützende Lenker steht in etwa waagerecht, die Gabel unter etwa 65°zur Waagerechten. Das hat zur Folge, daß dieser Lenker beim Einfedern die Gabel und damit auch das Vorderrad nach vorne schiebt, also vom Schwerpunkt des Moppeds weg gegen die Unebenheit. Die Gabel möchte einfedern, der Lenker arbeitet dagegen. Bei einer Steilabfahrt im Gelände stelle ich mir das recht übel vor.
Die Telegabel / USD weicht vor der Unebenheit zurück, gibt also federnd nach. Ich fuhr eine Zeit lang ein Mopped mit einer perfekt zusammengebauten 48er-USD. Nachdem ich beobachten konnte, wie das Ding beim Anbremsen auf welligem Untergrund bergab arbeitete, ist für mich alles Andere als eine USD eine Krücke. Es ist auch nicht zu übersehen, daß alle Sport-Motorräder von der Trialmaschine bis zu MotoGP mit einer USD ausgerüstet ist, auch die von BMW.
Es ist schon komisch, daß BMW den Aufwand betreibt die Reaktionsmomente der Hinterschwinge abzustützen, damit die Federung besser funktioniert, und sich im Gegensatz dazu eine Vorderradführung leistet, die beim Bremsen die Federung behindert. Es würde mich schon interessieren, aus welchem Grund das Telelever einst eingeführt wurde Bei neuen Modellen verabschiedet man sich nun heimlich, still und leise davon.
Schönen Abend, Yeti.
Meine Moppeds: Zündapp DB200; BMWs: R69S - R100 - R100CS - R100GS > HPN-Sport - K1; Yammis: FZS1000; XT1200Z; Tracer900-GT