15km nach den Wasserfällen wurde die Straße breiter die Kurvenradien größer und wir kamen zügig durch das Hügelland bis wir wieder auf die N8 trafen, auf der wir das Geradeausfahren üben durften. Schnell erreichten wir nach 333 km den Sammelpunkt zum Konvoi in Marrakesch.
Diesmal durften wir 33 km im Konvoi fahren bis wir das Hotel erreichten. 33 km mit ca. 30 bis 40km/h und einer Umgebungstemperatur von 34 Grad im Schatten (ich saß die ganze Zeit in der Sonne, Schatten gab es erst am Hotel) brachte nicht nur den Lüfter der XT zum Heulen, sondern auch den Fahrer richtig ins Schwitzen.
Die nächsten beiden Nächte verbrachten wir im Hotel Kenzi Farah.
An diesem Abend war eine Kutschfahrt geplant, auf die ich jedoch verzichtete. Ich beschäftigte mich lieber etwas ausführlicher mit dem Nachspeisenbüffet.
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Warum können BMW-Fahrer keine Spitzkehren fahren und müssen auf die Gegenfahbahn?
h1971 hat geschrieben:Hallo,
was für Reifen hattest du für die Tour aufgezogen?
Schaft man das mit den straßenorientierten, oder braucht man was gröberes?
Tolle Tour, wenn man die Bilder so sieht
Ich bin die Tour mit Anakee 3 gefahren. Andere Mitreisende hatte reine Straßenreifen montiert und schafften die Tour auch. Es gab ab und an kurze Schotterabschnitte, hauptsächlich in Baustellen. Meinen Versuch in der Wüste zu fahren, habe ich sofort wieder abgebrochen, weder auf Sand noch im Fesch-Fesch zeigte der Anakee-Vorderreifen Führungsqualitäten. Schotter oder auf Erdreich stellten kein Problem dar.
Auch in Marrakesch wurde ein Ruhetag eingelegt, um die Möglichkeit zu haben die Stadt zu besichtigen. Los ging es mit einer Busfahrt über den Boulevard Mohamed VI einer Prachtstraße gesäumt von Palmen. Anschließend durften wir die Koutoubia-Moschee von außen besichtigen, weiter ging per Bus ins das Judenviertel und weiter zum Sultanspalast mit dessen Besichtigung. Schlussendlich landeten wir am Gauklerplatz und anschließend in den Souks. Abgeschlossen wurde die Tour mit einem Besuch einer Apotheke. Dort erhielten wir einen Vortrag über die Heilmittel der Marokkaner. Dort konnte ich auch alle meine Mitbringsel kaufen.
Der Nachmittag stand auch hier zur freien Verfügung. Eine weitere Besichtigung der Souks habe ich bleiben lassen, denn ich wollte mich nicht verirren. Es war schon schwierig genug vom Ort des Endes der Besichtigungstour den Ausgang der Souks zu finden.
Das leckere Abendessen mit der traumhaften Nachspeise wurde wieder im Hotel eingenommen.
Noch einige Worte zu Essen und Trinken:
Essen sollte man nur was gekocht, gebacken oder gegrillt ist. Wasser sollte man nur aus verschlossenen Flaschen trinken, bei O-Saft sollte man darauf achten, dass er nicht mit Wasser gestreckt ist. Ich habe nur in den Hotels gegessen und nur aus Flaschen getrunken mit Ausnahme von Tee über den Tag. Ich habe auch immer meine Zähne mit Mineralwasser geputzt. Ich bleib vom Durchfall verschont, viele Mitreisende nicht.
Die Alkoholpreise in den Hotels sind heftig. Bier kostet zwischen 5,00 und 7,00 EUR für 0,25 oder 0,33 L-Flaschen. Wein zwischen 13,00 und 30,00 EUR für eine 0,375 L-Flasche. Im Hotel kostete eine 1,5-L-Wasserflasche zwischen 4,00 und 5,00 EUR. Die Supermärkte sind hier deutlich billiger. Wasser kostet 0,60 EUR für 1,50 Liter, Wein zwischen 3,00 bis 15,00 EUR für eine normale Flasche.
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Minarett der Koutoubia-Moschee
Sultanspalast: Räumlickeiten einer Ehefrau
Gasse der Schmiede
Souks
unsere beiden Guides (beides Marokkaner) Der im Anzug begleitete die ganze Reise
Wieder war eine kurze Etappe über 231 km geplant. Zunächst verfuhr sich unser Guide im Judenviertel, musste wenden, schaffte es aber doch noch den Weg aus der Stadt zu finden. Die Route führte auf direktem Weg zum Col du Tichka (2.260m). Die Auffahrt zum Pass war Fahrspaß pur, nur die viele LKWs waren geringfügig im Weg. Aber aufgrund deren niedriger Geschwindigkeit bergauf, stellten sie kein großen Hindernis dar.
War die Auffahrt zum Pass noch von Bäumen und Sträuchern flankiert, änderte sich die Landschaft auf der Abfahrt gravierend. Jetzt stellte sich Marokko so dar, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Landschaft wurde karg, das Grün wich immer weiter zurück.
Ich würde sagen, ich bin in der Wüste angekommen.
Kurz vor unserem Ziel, dem Ort Quarzazate bogen wir noch nach Aït-Ben-Haddou ab. Der Ort, heute Freilichtmuseen war Drehort des Films „Jesus von Nazareth“. Bei 34 Grad im Schatten verzichtete ich auf eine Besichtigung, wie auch alle anderen, und verbrauchte die Zeit der Pause in einer schattigen Kneipe.
Wenige Kilometer weiter erreichten wir unser Etappenhotel Kenzi Azghor. Das Abendessen war wie immer.
Hierzu musste zunächst 110 km lang das Geradeausfahren geübt werden. Die Dades-Schlucht durchfuhr unser Guide ohne Fotostopp und setzte sich nach Ankunft am Aussichtpunkt sofort in eine Kneipe zum Mittagessen.
Ich melde mich von der Gruppe ab und fuhr alleine so weit in die Schlucht bis die Teerstraße endete und nur noch ein besserer Feldweg weiter führte. Auf der Rückfahrt machte ich so viele Fotostopps wie ich wollte und fuhr anschließend ins Hotel Xaluca, einem Themenhotel aus 1.001 Nacht.
Der Tag war geprägt von unterschiedlichsten Landschaften und Farben. Dieses Tal sollte jeder besuchen, der nur annähernd in die Gegend kommt. Aber nicht bereits am Aussichtpunkt nach den Serpentinen wenden, sondern noch 32km weiter fahren bis Msemrir. Der angehängte Film kann nur einen Bruchteil der erlebten Farben widergeben.
Ziel des Tages war Erfoud bzw. das Kasbah-Hotel Xaluca Maadid. Dieses Hotel beherbergte zu Zeiten der alten Rallye Paris-Dakar den Rallye-Tross. Mit Besichtigung der Todra-Schlucht sollte die Etappe ca. 230km lang sein. Die ersten 50km bis Tinerhir waren in einer halben Stunde abgespult. Für die nächsten 15 km bis zur engsten Stelle der Schlucht benötigten wir weitere 30 Minuten. Die Zufahrtsstraße wurde gerade erneuert und wir fuhren von einer Baustelle zur nächsten.
Nach einer kurzen Tee-Pause, beschlossen wir gemeinsam nicht die geplante Strecke zurück durch die Baustellen zu fahren, sondern die längere über Assoul.
War die Schlucht am Anfang noch eng und mit steilen Felswänden umgeben, wurde sie im weiteren Verlauf immer weiter und ging in eine Hochebene über. Es gab kam Orte und auf den 155 km bis Goulmima begegneten uns gerade mal 10 Autos. Lag die Todra-Schlucht noch auf 1.500m stiegt die Straße über die Hochebene auf 2.000m. Im weiteren Verlauf durchfuhren die Rheris-Schlucht und den Gorges de l’Amsed. Nach 180km herrlichem Umweg waren wir wieder auf der geplanten Route über die N10.
Die letzten 90km bis Erfoud wurden für mich zur Hitzeschlacht. Bei 35 Grad im Schatten, den es nicht gab, und gefühlten 50 Grad in der Sonne bin ich einige Zeit im Stehen gefahren, um wenigstens etwas Fahrwind hinter der Givi Airflow ab zu bekommen.
Als unser Guide 35 km vor dem Ziel an einem Berberzelt mitten in der Wüste und ohne Schatten anhielt, habe ich mich von der Gruppe verabschiedet und bin alleine zum Hotel gefahren.
Das Kasbah-Hotel Xaluca Maadid kann ich wärmstens weiter empfehlen. Riesige Zimmer mit Klimaanlage, erbaut wie eine arabische Festung und versehen mit so vielen sehenswerten Details, dass man gerne durch die Anlage geschlendert ist. Das Abendessen war wieder spitze.
Heute stand Wüste auf dem Programm. Zunächst fuhren wir gemein zu einer Oase in Ksar Tinegherass und anschließend zur Festung Kasr Oulet Abdelhalim. Der restliche Tag stand bis 16.00 Uhr zur freien Verfügung. Ich versuchte zunächst mich den Sanddünen mit der zu nähern, wurde aber vom Fesch-Fesch ausgebremst. Das Risiko in diesem Zeug, das wie Wasser spritze, war mir zu hoch. Anschließend suchte ich Schatten und klimatisierte Räume bei 35 Grad im Schatten auf.