lockere oder verlorene Speichen?

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das Ohr
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von das Ohr »

Servus Tequila,

nur kurz zu "Schraubnippel ganz lösen", wenn man das macht ist die Chance groß das die Felge nicht mehr rund ist.

So ein einfaches Rad, aber wenn einmal der Wurm drin ist.....
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Helmut
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Helmut »

Tequila hat geschrieben: Wenn ich jetzt eine Speiche bereits bei 5Nm habe und will sie dann auf 6Nm nachziehen, dann kann es durchaus sein, dass der Nippel sich überhaupt erst bei 8Nm bewegt.
Heinz, ich kann nur von den Kontrollen meiner Speichen von Nr.1 (bei jeder Kontrolle vorne wie hinten welche lose) und Nr.2 ( nur bei der 1000er welche lose) sprechen. Der Mechaniker war/ist immer der gleiche, wenn er den Drehmomentschlüssel ansetzt und es klackt dreht der nicht weiter und dann ist es mir relativ egal ob die Speiche 5Nm hat. ;)
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Gruß Helmut
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rubbergum
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von rubbergum »

Tequila hat geschrieben:Wer das wirklich richtig machen will, der muss erst den Schraubnippel komplett lösen und dann langsam und in einer gleichmäßigen Bewegung auf Drehmoment anziehen und da liegt der Hase im Pfeffer denn ich behaupte mal, dass 90% der Mechaniker das nicht wissen oder nicht können und wie gesagt, 6Nm sind schon grenzwertig für eine 4mm Speiche.
Und wer das ganz genau machen will, der löst nicht nur vorher den Nippel, sondern reinigt auch das Gewinde (Druckluft und Tropfen Öl).
Quelle: http://www.lolo.at/speichenrad/howto.html
Und das macht sicher kein aktueller Motorradmechaniker, da muss man schon einen Fachbetrieb (Speichenspannerei) aufsuchen. Aber wozu auch, wo man doch mit der "Brechstange" von 6Nm drübergeht und somit rechtlich aus dem Schneider ist.

LG, rubbergum
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Yeti
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Yeti »

Helmut hat geschrieben:wenn er den Drehmomentschlüssel ansetzt und es klackt dreht der nicht weiter und dann ist es mir relativ egal ob die Speiche 5Nm hat
Das halte ich auch für eine pragmatische und sehr vertretbare Methode, die mein :-) ebenfalls praktiziert: Wenn die Speiche noch fest genug ist passiert nichts und wenn sie zu wenig Spannung hat wird das behoben.

Deshalb würde ich dazu nicht wie rubbergum sagen "mit der "Brechstange" von 6Nm drübergeht und somit rechtlich aus dem Schneider.." Als Konstrukteur muß man öfter auch Kompromisse eingehen, von denen man nicht restlos überzeugt ist :cry: Außerdem lernt man irgendwann mit Toleranzen zu leben, und daß von den z.B. 18 Schrauben eines Zylinderkopfs keine die +/- 5% gleiche Schraubenkraft wie die anderen hat. Allein die von Heinz genannten +/- 2% (~ 2 Nm bei 120 Nm) Drehmomenttoleranz waren zumindest zu meiner Zeit im Serienbetrieb nicht drin, was kein Problem darstellte. Und das sage ich als bekennender Kapillarseparatist ;) .

Was Heinz schrieb "Wer das richtig machen will...." unterschreibe ich. (Ich freue mich, mal wieder einen "Bruder im Geiste" zu treffen: Ehrlich gesagt hätte ich das nicht zu schreiben gewagt, denn es rührt doch von etwas "labormäßigen" Bedingungen her, von denen wir bei den :xt12: -Speichen meilenweit weg sind.) Als wir vor ~ 40 Jahren nachzugsarme Zylinderkopf-Dichtungen einführten wurden die nach Erstanzug und Setzzeit nachgezogen: Erst um 90° lösen - für Serienbetrieb muß der Konstrukteur immer Werte vorschreiben - und dann mit Drehmoment wieder anziehen. Da hatten wir zudem weit besser überschaubare Oberflächen- und Reibverhältnisse.

"A never ending subjekt" oder wie Kalle schrieb "glaube dass in diesem über 400 Posts langen Thread mittlerweile alle Fragen, Varianten und Vorgehensweisen angesprochen wurden". :denker:
Grüße, Yeti.
Zuletzt geändert von Yeti am Sa 2. Jul 2016, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Varaderokalle
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Varaderokalle »

Soweit ich mich erinnere sagt Yamaha explizit dass die Schraubnippel vorher NICHT gelöst (gesäubert oder geölt) werden sollen, sondern eben einfach nur mit 6NM angezogen werden.
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Reinhard
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Reinhard »

Hallo,

der Beitrag von ThomasXT1200 liest sich ja fast 1:1, wie mein erster Beitrag und offenbar ist auch er, genau wie ich, wegen der Speichenproblematik in dieses Forum eingetreten. (Es machen mir aber auch die vielen anderen Themen Spaß :-) )
In den Beiträgen zum Thema wurde sehr viel geschrieben über die Ursachen und welche Lösungen erreicht wurden. Es gibt mehr XT Fahrer, die überhaupt keine Speichenprobleme haben und hohe Laufleistungen erreichen und halt auch einige, bei denen Probleme auftreten.
Im Fall von ThomasXT1200 und mir offenbar recht vergleichbar problematisch.
Mit all den im Forum zusammengetragenen Schadensinformationen muss doch ein Hersteller in die Lage versetzt werden können, für diese Schwachstelle eine Lösung zu erarbeiten, sofern er das will.
Irgendwo stand z.B. mal, dass zuerst Speichen auf der Kardanseite gelöst waren (so auch bei mir).
Damit und mit den vielen weiteren Informationen muss man doch was anfangen können, um die Fehlerursachen zu finden.
Schließlich werden doch die Verbesserungsmethoden bei japanischen Autobauern (ich denke, auch bei Motorradherstellern) bis zum Excess angewendet
(Z.B. Ishikawa Analyse, 5 Why, ...).
Ich wäre gerne bereit, alle meine Informationen zum Schaden an den Hersteller zu senden.
Gibt es nicht irgendwen im Forum, der zu Yamaha eiunen guten Draht hat? Ich kann mir vorstellen, dass mich Yamaha Deutschland anschreibt, mir einen Fragebogen zusendet, den ich dann ausgefüllt zurücksende. Dann hätte ich erstens die Gewissheit, dass man sich bei Yamaha des Themas annimmt und zweitens die Hoffnung auf eine nachhaltige Lösung. (Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt)
Ich möchte mit dazu beitragen, dass es Lösungen gibt und nicht permanent das Gefühl haben mit einem Motorrad unterwegs zu sein, das einen Mangel hat, der auch sicherheitsrelevant sein kann.

Im übrigen habe ich mir bewusst ein Motorrad mit Kardan ausgesucht, um nicht nach jeder größeren Runde auf meinen (nicht mehr ganz fitten) Knien z.B. die Kette zu kontrollieren. Jetzt klimper ich kniend auf den Speichen herum. Das muss, von außen betrachtet, ganz schön bescheuert aussehen!

Ansonsten ist die XT ein sehr schönes und für meine Körpergröße (193 cm und 125 kg) stimmiges Motorrad, bei dem ich peu a peu die für mich noch besser passenden ergomomischen Veränderungen durchführen werde. Als nächstes kommt eine Lenkererhöhung, dann ggf. der Sattel.
Schöne Grüße
Reinhard

Vespa 150T4, Honda CB 250 G, Honda CM 450, Suzuki GSX1100G, Suzuki GSX1100F, Yamaha FJR 1300 A RP11, Yamaha XT 1200 Z DP04
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Helmut
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Helmut »

Da muss ich dir leider alle Hoffnungen nehmen, siehe http://www.xt1200z-forum.de/viewtopic.p ... &start=360
Meine Moppeds:
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Gruß Helmut
juergen007

Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von juergen007 »

@ Reinhard

Yamaha ist eigentlich durchaus in der Lage sehr schnell auf technische Probleme zu reagieren, wenn sie nur wollen.....

Meine selige MT09 beispielsweise war vom sogenannten "Konstantfahrruckeln" betroffen, d.h. bei niedriger Geschwindigkeit bockte das Ding doch relativ unangenehm. Yamaha hat den betroffenen Haltern dann ein kostenloses Software Update des Motormanagement angeboten.

Des weiteren gab es zeitweise ein Problem mit dem Getriebe, auch hier hat Yamaha extrem schnell reagiert und die betroffenen Halter in die Werkstatt gerufen und das Teil ausgetauscht.

Genauso verhält sich Honda, derzeit bei der Crosstourer, dort wird aktuell in einer Rückrufaktion, der innere Wellendichtring des Kardan gewechselt. u.s.w.

Das Thema "Speichen" ist Yamaha bekannt. Es wird nicht nur im deutschen, sondern auch im amerikanischen Forum über lose und brechende Speichen berichtet, die dann auch bis zum Defekt der Felge führen können.

Dabei scheint die Felge/Speichen des Hinterrads die Schwachstelle zu sein.

Leider geht Yamaha, so meine Vermutung, nach dem Stückzahlprinzip vor, d.h. die :xt12: Serie spielt in den Verkaufszahlen eher eine untergeordnete Rolle und so versucht man das Thema auszusitzen.

Meine Privatmeinung dazu: auch wenn bisher nichts passiert ist, was Leib und Leben des Fahrers betrifft, ist ein Speichenrad ein sicherheitsrelevantes & tragendes Teil, insofern sehe ich für den Hersteller, nach wie vor Handlungsbedarf.
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Reinhard
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Reinhard »

Hallo Helmut,

den Beitrag kannte ich. Trotzdem vielen Dank für den Versuch, mich zu den Tatsachen zurückzuholen. Aber Dinge verändern sich. Mein Händler hatte mir nochmal gesagt, als er meinen Speichenschaden in Bearbeitung hatte, dass er vorher nie von diesem Problem gehört hatte :) .

Je mehr Fälle öffentlich werden, um so größer wird der Druck. Da wird Yamaha nicht wegsehen können. Machen wir doch einfach weiter so. Gibt es eigentlich hier in unserem Kreis einen Fachmann, der weiß, wie das KBA in solchen Fällen reagiert, wenn es dort bekannt wird? Auch das kann schlagartig dazu führen, dass man nicht mit solchen Wischiwaschi Briefen abgespeist wird, in denen steht, dass eine lose Seiche bei einem neuen Motorrad nicht ein Problem des Herstellers ist, sondern doch gefälligst vom Benutzer selbst in Schuss zu halten ist.

Das ist keine gute Werbung für Yamaha und auch der Grund, sich von diesem Modell abzuwenden. Sollte irgendwer der Verantwortlichen bei Yamaha dieses Forum lesen (und davon gehe ich aus) wird es irgendwann was nutzen, hier zu schreiben. Steter Tropfen höhlt den Stein!
Schöne Grüße
Reinhard

Vespa 150T4, Honda CB 250 G, Honda CM 450, Suzuki GSX1100G, Suzuki GSX1100F, Yamaha FJR 1300 A RP11, Yamaha XT 1200 Z DP04
Strassenfeger

Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Strassenfeger »

Hallo Teneristi,

habe kürzlich gegen Ende einer Tour mit meiner XT unfreiwillig eine Art Triangel gespielt.
Es war eine lose Hinterradspeiche, die mehrmals am Schwingengarm anschlug, bis ich anhalten konnte.
Die lose Speiche war noch an der Felge, jedoch schlimm verbogen, die Mutter verloren.

Netterweise, oder wegen schlechtem Gewissen, (hatte dort kurz zuvor das 40000 km Service machen lassen) erhielt ich vom lokalen Yamaha-Vertragshändler zwei gratis Hinterradspeichen mit Muttern.
(am Hinterrad gibt es Speichen mit zwei unterschiedlichen Längen).

Habe die Speiche selbst getauscht und alle Speichenmuttern an Vorder- und Hinterradfelge sukzessive mit Drehmomentschlüssel auf 6 Nm nachgezogen (dabei nie mehr als eine 1/4 Umdrehung pro Durchgang und pro lockerer Speiche, um Verzug möglicht zu vermeiden).
Es waren etliche der Speichen nachzuziehen, aber in meinem Fall insgesamt keine mehr als eine Umdrehung.
In einer anschließenden Testfahrt konnte ich in keinem Geschwindigkeitsbereich eine Rad-Unwucht fühlen.

Ich muss gestehen, dass ich vorher nicht alle 5000 km mit dem "Drehmomentinger" dran war, jedoch habe ich alle 10000 km bei besagter Yamaha-Vertragswerkstätte die Inspektion durchführen lassen .... in der Erwartung, dass alle erhaltenden und vorbeugenden Maßnahmen gemäß Wartungsplan erledigt würden.
Tätigkeiten auszulagern heißt nun mal sich trauen Vertrauen zu schenken. Manchmal ist dann Schaden der Lohn.

Gruß
Der Straßenfeger
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