lockere oder verlorene Speichen?

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Varaderokalle
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Varaderokalle »

Ich persönlich glaube ja, dass in diesem über 400 Posts langen Thread mittlerweile alle Fragen, Varianten und Vorgehensweisen angesprochen wurden.
Problem ist, keiner kennt die ultimative richtige Vorgehensweise die dann garantiert dass die Speichen / das Rad hält.
Yamaha sagt: f.ck off Klang oder Radspanner, nur Drehmoment ist das Wahre.
Der Radspanner sagt: Klang ist ok aber nicht zuverlässig, Drehmoment Quatsch, nur das Radspanner-Gefühl ist die Lösung.
TÜV: nimmt Klangprobe als Indiz zur evtl. Korrektur.

Die Situation um dieses Thema ist durchaus als "beschissen" zu bezeichnen, denn der Fahrzeugführer ist in erster Linie verantwortlich dafür dass alles an seinem Fahrzeug ok ist und niemanden gefährdet, aber Dieser weiß am wenigsten was nun die absolut richtige Lösung ist.

Ich wünsche allen dass es einfach einen Knall tut und alle Speichenprobleme sind verschwunden ( und niemandem dass es einen Knall tut und Speichen sind verschwunden!!!! )

LG
Kalle
Yamaha RD80, Honda CB125, Yamaha XS400, Vespa PK50, Honda FT500, Honda VT500E, Stadtroller Berlin IWL, Honda Vigor 650, Yamaha XJ600, Honda Varadero XLv1000,
juergen007

Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von juergen007 »

Kalle,

wohl wissend, dass Dich die Speichenplage auf der :xt12: getroffen hat, dürfte Dein Wunsch, nicht realisierbar sein.

An einem der wenigen trockenen Zeitfenster letztes Wochenende stand an einem Bikertreff eine recht neue GS LC ( mit Speichenrädern ) , beim Parken neben dem Propeller bemerkte ich, dass eine Speiche neben dem Hinterrad liegt, .....den Fahrer identifiziert und darauf aufmerksam gemacht, nachdem wir mal alle Speichen ein bißchen durchgerüttelt haben, stellte sich heraus, dass noch 2 weitere lose waren.

Fahrzeug wurde dann in die nächste Werkstatt geschleppt. Der Fahrer war mir natürlich dankbar und sagte, er habe beim Fahren nichts bemerkt.

Conclusio: die Malässe kann eben auftreten und es bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Speichen, auch außerhalb der Werksdurchsichten ( lassen wir mal Sinn oder Unsinn dahin gestellt ) öfters zu kontrollieren. Zur Klangprobe, mag sein, dass das nicht der Weisheit letzter Schluß ist, wenn aber eine Speiche lose ist, hört man es aber sofort.

Weitere Alternative: Gußräder fahren
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das Ohr
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von das Ohr »

so wird auch mir klar warum die häßlichen Gussfelgen so schnell so großen Erfolg haben konnten.
ehemals "Falkner"
llosch

Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von llosch »

Da lobe ich mir meinen alten MG-B Bj 63.
Da kostete eine nagelneue Speichenfelge keine 200 Euro.
:-)
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1200Z
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von 1200Z »

llosch hat geschrieben:Da lobe ich mir meinen alten MG-B Bj 63.
Da kostete eine nagelneue Speichenfelge keine 200 Euro.
:-)
Heute dürfte die auch teurer sein...
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1200Z
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von 1200Z »

[quote="Varaderokalle"]( und niemandem dass es einen Knall tut und Speichen sind verschwunden!!!! )

Im Netz schwirrt ein Bild herum, wo an einer 1200er BMW GS hinten alle (alle!) Speichen gerissen bzw. gebrochen sind, nur noch an der Nabe herumbaumeln und die Felge mit Reifen unter dem Motorrad liegt. Sicher kein schönes Erlebnis. Wie das zustande kam, stand bei dem Bild nicht dabei.

Also es gibt nix, was es nicht gibt...
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llosch

Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von llosch »

1200Z hat geschrieben:
llosch hat geschrieben:Da lobe ich mir meinen alten MG-B Bj 63.
Da kostete eine nagelneue Speichenfelge keine 200 Euro.
:-)
Heute dürfte die auch teurer sein...
Silber lackiert (also nicht schwuchtelig verchromt) bei Limora 179Euro - ganz aktueller Preis!
ThomasXT1200

Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von ThomasXT1200 »

Hallo,
meine XT ist Zulassungsdatum 04/2016. Baujahr 2015 jetzt 3500 km.
1. Inspektion bei 1400km vor ca. 4 Wochen.
Gestern bemerkte ich ein Geräusch beim fahren und sah dann die defekte Speiche am Hinterrad.
Hab heute die Maschine beim Händler abgegeben.
Felge ist beschädigt, der Kardanstrang ist ebenfalls komplett zerkratzt.
Na hoffentlich wird das alles bezahlt!

Bis sonst SUPER zufrieden mit der XT. Hab vor kurzem auch noch das Tuning für Motor machen lassen. Spritverbrauch finde ich ebenfalls sehr gut. Läßt sich zwischen 3,8 und 5,2 Liter/100km fahren.
Gruß
Peter_K
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Peter_K »

Yeti hat geschrieben:
Tequila hat geschrieben: 6 Nm sind schon verdammt viel - unsere Speichen haben einen Durchmesser von 4mm und mein Tabellenbuch Metall gibt mir für M4 ein max Drehmoment von 3 Nm für Qualität 8.8 bis 5 Nm für hochfeste 12.9 an !! (Ausnutzung Streckgrenze 95%)
Vorsicht :!: Mal vom Reibwert ganz abgesehen kann man jegliches Schraubendrehmoment ausschließlich dann bestimmen, wenn man die Auflagefläche der Mutter kennt, in diesem Fall des Nippels, denn das frißt ~ 40% des Anzugsmomentes auf. Steht das für die von Dir genannten Werte dabei ? Und wenn, dann hat das mit dem Nippel wohl wenig zu tun :cry: .

Dazu kommt noch, daß Reibwerte nur in Bewegung gelten. Aus der "stehenden" Schraube ist das Losbrechmoment höher.

Deshalb klappere ich die Speichen von Zeit zu Zeit mit dem Eierlöffel ab - vor dem Frühstück :( - und halte es im übrigen mit Heinz >
Tequila hat geschrieben:Für mich gilt jedenfalls "never touch a running system" :winken:
Grüße, Yeti.
Das wissen sollte man schon haben, bevor man sich an die Speichen ran macht.

Beispiel: Beim nachziehen einfach mal aufhören und es dann wieder versuchen, der Drehmomentschlüssel löst dann sofort aus, obwohl das Drehmoment vorher noch nicht erreicht war - oder doch ?

Wer dabei nicht sehr vorsichtig damit umgeht, zerstört mehr als ihm lieb ist.

Gruß
Peter
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Tequila
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Re: lockere oder verlorene Speichen?

Beitrag von Tequila »

Peter_K hat geschrieben: Das wissen sollte man schon haben, bevor man sich an die Speichen ran macht.

Beispiel: Beim nachziehen einfach mal aufhören und es dann wieder versuchen, der Drehmomentschlüssel löst dann sofort aus, obwohl das Drehmoment vorher noch nicht erreicht war - oder doch ?

Wer dabei nicht sehr vorsichtig damit umgeht, zerstört mehr als ihm lieb ist.

Gruß
Peter
Ich hab`s schon mal irgendwo geschrieben :computer: - ich habe 10 Jahre lang meine Brötchen mit Drehmoment Schraubsystemen aller Art verdient. In einem Meeting haben wir in einer Gruppe von Verkäufern (alle Spezialisten ihres Fachs) mit geeichten Drehmomentschlüsseln mit einer Abweichung von +/-2% eine Schraube anziehen lassen. Diese Schraube wurde mittels dynamischem Drehmomentaufnehmer wärend des Anziehens gemessen.
Ergebnis: Anzugswerte vom eingestellten Wert im Bereich von +/- 20 % :o Der Schwachpunkt ist der Mensch. Wir haben damals daraus einen Adapter entwickelt, der bei 120NM einfach durchrutschte und das mit einer Genauigkeit von +/- 2Nm. Die Dinger wurden damals bei verschiedenen Porschemodellen in das Bordwerkzeug integriert und es gab die Vorgabe, die Felgen NUR damit anzuziehen.

Zurück zur Speiche und zu deiner Frage: Im Prinzip ist hier das Losbrechmoment das, was nicht zu beeinflussen ist. Wie Yeti schon sagt, der Reibwert ist entscheidend für die Spannung. Wenn ich jetzt eine Speiche bereits bei 5Nm habe und will sie dann auf 6Nm nachziehen, dann kann es durchaus sein, dass der Nippel sich überhaupt erst bei 8Nm bewegt. Wer das wirklich richtig machen will, der muss erst den Schraubnippel komplett lösen und dann langsam und in einer gleichmäßigen Bewegung auf Drehmoment anziehen und da liegt der Hase im Pfeffer denn ich behaupte mal, dass 90% der Mechaniker das nicht wissen oder nicht können und wie gesagt, 6Nm sind schon grenzwertig für eine 4mm Speiche.

Darum gilt für mich "Finger weg von den Speichen" :engel:
Viele Grüße
Heinz

*hoffentlich werde ich nie erwachsen*
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