Hier unsere Streckenübersicht:
Ich möchte mich hier nur auf ein paar besondere Tipps beschränken. Ich muss hier wahrscheinlich niemanden was von Applecross oder der North Coast 500 erzählen. Angekommen in Newcastle sind wir diesmal bis Alnwick direkt am Meer geblieben. Diese Strecke (Tynemouth - Whitley Bay - St. Mary's Lighthouse - Cresswell Beach) kann ich allerwärmstens empfehlen. Warkworth und Alnwick, beide mit sehenswerten Burgen, sind ganz zauberhafte kleine Städte. Von Alnwick sind wir über ganz kleine Straßen, und später über die wunderbare B6355 zum National Museum of Flight gefahren. Dort kann man unter anderem eine Concorde der British Airways sehen. Wer von Newcastle Richtung Edinburgh möchte, sollte auf jeden Fall diese Route nehmen anstatt der langweiligen A68.
Am nächsten Tag haben wir ein paar sehr schöne, kleine Fischerdörfer besucht: Pittenweem, Anstruther und Crail. Die nächste Station St.Andrews dagegen war eine Enttäuschung, sehr hektisch und überlaufen. An Dundee vorbei ging es in den Cairngorms National Park Richtung Balmoral Castle und Grantown-on-Spee. Diese Gegend ist Pflicht, weil sie landschaftlich spektakulär ist und die ganzen bekannten Whiskey-Destillerien rund um Dufftown angesiedelt sind.
Am dritten Tag besuchten wir das Culloden Battlefield mit einem sehr gut gemachten Besucherzentrum und die Falls of Shin, wo man Lachse die Wasserfälle hinaufspringen sehen kann. Und danach kam eine der besten Strecken der ganzen Tour, über Altnaharra nach Bettyhill. Und dort wiederum fanden wir die beste Unterkunft, das Bettyhill Hotel. Das Hotel wird von Carl und seiner deutschen Frau geführt. Carl war 15 Jahre als Hubschrauberpilot in Ostwestfalen stationiert.
Am nächsten Morgen sind die Königsetappe gefahren, von Durness über Lochinver und Ullapool bis nach Talladale am Loch Maree. Und wir hatten richtig Glück mit dem Wetter, teilweise strahlend blauen Himmel. Zu der Strecke muss man eigentlich nichts mehr sagen, sie ist sicherlich die schönste in ganz Schottland. Mehr Highlands geht einfach nicht.
Dann ging es über die Applecross-Halbinsel und den berühmten Applecross-Pass. Auf dem weiteren Weg zum Eilean Donan Castle fand ich den Ort Lochcarron am gleichnamigen Loch Carron sehr hübsch. Dort unbedingt einen Stopp am Waterside Cafe einlegen! Eilean Donan Castle habe ich zum ersten Mal bei Sonnenschein erlebt. Die Besichtigung von innen kann man sich sparen, aber das Besucherzentrum mit Cafe und Shop ist ganz nett. Und jetzt aufpassen: Wer auf die Isle of Skye möchte, sollte unbedingt die Fähre von Glenelg nach Kylerhea nehmen. Da ist schon die Anfahrt ein Erlebnis, und auf der Überfahrt kann man Robben beobachten. Ich fand Skye recht enttäuschend. Die Hauptstrecke nach Portree ist füchterlich, und die ganze Insel ziemlich überlaufen. Einzig die kleinen Nebenstraßen weit nördlich von Portree haben mir gut gefallen. Übernachtet haben wir im exzellenten, wunderbar gelegenen, aber sehr teuren Flodigarry Hotel.
Am nächsten Tag ging per Fähre nach Mallaig und von dort weiter Richtung Süden zur Isle of Mull. Wir haben die Fähre von Kilchoan nach Tobermory genommen. Die letzten 40km ab Salen mussten wir uns beeilen, um die Fähre noch rechtzeitig zu erreichen. Wir wussten aber nicht, dass diese Route eine SingleTrack-Strecke, und dazu noch stark bewaldet und sehr hügelig ist. Das war wie Achterbahn fahren und hat irrsinnig Spaß gemacht. In Tobermory haben wir im Habour View B&B übernachtet, mit tollem Blick auf den Hafen. Tobermory ist ein unfassbar schöner Ort.
Am vorletzten Tag sind wir dann über die Isle of Mull gefahren. Sie hat uns mit ihren kleinen Straßen richtig gut gefallen. Vor allem die Küstenstraßen an den Buchten der Westseite entlang sind traumhaft. Wenn ich die Tour nochmal fahren würde, würde ich Skye streichen und stattdessen einen weiteren Tag auf der Isle of Mull einplanen. Mit der Fähre nach Oban ging es weiter zurück aufs Festland, und dort über die A85 und A84 bis nach Callander. Auf dieser Strecke verlässt man allmählich die Highlands. Wir vermissten schon den hohen Norden, und wären am liebsten sofort wieder hinauf gefahren.
Der letzte Tag von Callander nach Newcastle war eigentlich nur noch die Anreise zur Fähre. Wir hatten leider keine Zeit mehr für Sightseeing in Sterling oder für das Doune Castle, bekannt aus "Ritter der Kokosnuss". Am Ende sind wir aber in Alnwick nochmal zur Küste abgebogen, so wie am ersten Tag. So hat sich an St. Mary's Lighthouse der Kreis geschlossen.