Telegabel: Zerlegung und Überholung / Wechsel Simmerringe
Verfasst: Di 20. Mär 2018, 15:08
Gründe für eine Zerlegung und Überholung der Telegabel gibt es viele: Federn ausgelutscht, Einbau anderer/progressiver Federn, Simmerringe undicht, usw. Und wenn man mal gesehen hat, welcher Ölschlamm sich schon nach ein bis zwei Jahren Betrieb gebildet hat, versteht man den Wartungsplan nicht, auf dem die Gabel nicht mal ansatzweise erwähnt wird. Dabei geht es nicht um einen optischen Schönheitsfehler des Öls. Wie soll eine puddingartige Masse noch ordentlich dämpfen?
Auch für einen einfachen Wechsel des Gabelöls müssen die Gabelrohre ausgebaut und zumindest teilzerlegt werden. Alles kein Hexenwerk - dafür dieser Schrauber-Tipp.
Zunächst die ganze Front des Motorrads von allem Ballast befreien: Bremssättel abmontieren und mit einem Bindedraht seitlich wegbinden, Vorderrad ausbauen, Kotflügel entfernen.
Als erstes, und damit man später beim Zusammenbau einen definierten Zustand hat, bei beiden Gabelholmen die oberen Einstellschrauben der Zugstufendämpfung ganz herausdrehen (gegen den Uhrzeigersinn bis zum letztmöglichen Klick). Anschliessend die Einstellschraube der Federvorspannung ganz herausdrehen (gegen den Uhrzeigersinn bis zum Anschlag). Damit wird die Feder im Inneren entlastet.
Nun die Klemmschrauben der oberen Gabelbrücke links und rechts lösen. Damit entfällt der Druck auf das Standrohr, so dass gleich anschliessend die oberen Verschlussdeckel gelöst werden können.
Nachdem oben kein Klemmdruck mehr auf den Standrohren besteht, können nun mit einem 24er Schlüssel beiderseitig die oberen Verschlussdeckel gelöst werden. Es geht an dieser Stelle nur darum, die Verschraubung zu lösen, weil jetzt die Gabelholme noch fest in der unteren Gabelbrücke geklemmt sind. Wenn die Deckel jetzt schon gelöst werden, brauchen wir später die Gabelrohre nicht in einem Schraubstock zusammenquetschen, um sie festzuhalten! Also Deckel nur lösen, aber nicht herausschrauben.
An der unteren Gabelbrücke die Klemmschrauben gleichmässig lösen und dann die Gabelholme nach unten herauslassen.
Die nachfolgenden Beschreibungen werden exemplarisch an einem Gabelholm durchgeführt. Alle Arbeitsschritte gelten gleichermassen für den anderen Gabelholm.
Zur Erleicherung der Arbeit können wir das Standrohr locker in einen Schraubstock spannen. Backen vorher mit einem dicken Gummi belegen, um Beschädigungen des Rohrs zu vermeiden. Und niemals richtig fest zuspannen, sondern den Schraubstock nur als helfende Hand betrachten!
Die obere Veschlusskappe hatten wir ja bereits gelöst, so dass sie jetzt einfach herausgedreht werden kann. Dies geht anfangs etwas stramm, weil die Kappe im Inneren mit einem O-Ring gegen das Standrohr abdichtet.
Wenn das Gewinde komplett herausgedreht ist, können wir das Standrohr am Gleitrohr entlang nach unten schieben. Die Feder und der Dämpfer werden sichtbar. Den Gabelholm auf den Kopf drehen und mit pumpenden Bewegungen (ein/ausfedern) das Öl heraus-prusten.
Auch wenn kein Öl mehr zu kommen scheint: es befindet sich immer noch viel Öl im Holm, vor allen Dingen im Dämpfer. Eine vollständige Entleerung ist nur mit weiteren Zerlege-Massnahmen zu erreichen. Alle nachfolgenden Schritte sind also immer sinnvoll oder gar zwingend, wenn eine oder mehrere der eingangs aufgeführten Arbeiten notwendig sind (Federwechsel, Simmerringe, konsequente Wartung, ...).
Die Feder stützt sich am oberen Verschlussdeckel ab. Der wiederum ist auf den Dämpferkolben aufgeschraubt und mit einer Mutter gekontert. An die Kontermutter kommt man aber nur ran, wenn die Feder vorgespannt wird und sich dadurch in ihrer Länge verkürzt, so dass der "Hals" des Verschlussdeckels mehr und mehr zum Vorschein kommt.
Auf der Feder sitzt als Distanzstück eine weisse Plastikhülse mit zwei seitlichen Löchern. In diese Löcher kann man das Yamaha Spezialwerkzeug "Gabelfeder-Kompressor" (Nr. 90890-01441 / YM-01441) einsetzen und dann mit Gurten die Feder spannen, oder man baut sich ein adäquates Werkzeug selbst (siehe Thread "Gabelsimmerringe tauschen" von doppelklick => https://www.xt1200z-forum.de/viewtopic.php?f=83&t=5207), oder man verwendet einen universellen Federspanner wie in den nachfolgenden Bildern.
Hmpf - habe gerade festgestellt, dass nur 10 Bilder möglich sind. Es geht also im nächsten Beitrag weiter...
Auch für einen einfachen Wechsel des Gabelöls müssen die Gabelrohre ausgebaut und zumindest teilzerlegt werden. Alles kein Hexenwerk - dafür dieser Schrauber-Tipp.
Zunächst die ganze Front des Motorrads von allem Ballast befreien: Bremssättel abmontieren und mit einem Bindedraht seitlich wegbinden, Vorderrad ausbauen, Kotflügel entfernen.
Als erstes, und damit man später beim Zusammenbau einen definierten Zustand hat, bei beiden Gabelholmen die oberen Einstellschrauben der Zugstufendämpfung ganz herausdrehen (gegen den Uhrzeigersinn bis zum letztmöglichen Klick). Anschliessend die Einstellschraube der Federvorspannung ganz herausdrehen (gegen den Uhrzeigersinn bis zum Anschlag). Damit wird die Feder im Inneren entlastet.
Nun die Klemmschrauben der oberen Gabelbrücke links und rechts lösen. Damit entfällt der Druck auf das Standrohr, so dass gleich anschliessend die oberen Verschlussdeckel gelöst werden können.
Nachdem oben kein Klemmdruck mehr auf den Standrohren besteht, können nun mit einem 24er Schlüssel beiderseitig die oberen Verschlussdeckel gelöst werden. Es geht an dieser Stelle nur darum, die Verschraubung zu lösen, weil jetzt die Gabelholme noch fest in der unteren Gabelbrücke geklemmt sind. Wenn die Deckel jetzt schon gelöst werden, brauchen wir später die Gabelrohre nicht in einem Schraubstock zusammenquetschen, um sie festzuhalten! Also Deckel nur lösen, aber nicht herausschrauben.
An der unteren Gabelbrücke die Klemmschrauben gleichmässig lösen und dann die Gabelholme nach unten herauslassen.
Die nachfolgenden Beschreibungen werden exemplarisch an einem Gabelholm durchgeführt. Alle Arbeitsschritte gelten gleichermassen für den anderen Gabelholm.
Zur Erleicherung der Arbeit können wir das Standrohr locker in einen Schraubstock spannen. Backen vorher mit einem dicken Gummi belegen, um Beschädigungen des Rohrs zu vermeiden. Und niemals richtig fest zuspannen, sondern den Schraubstock nur als helfende Hand betrachten!
Die obere Veschlusskappe hatten wir ja bereits gelöst, so dass sie jetzt einfach herausgedreht werden kann. Dies geht anfangs etwas stramm, weil die Kappe im Inneren mit einem O-Ring gegen das Standrohr abdichtet.
Wenn das Gewinde komplett herausgedreht ist, können wir das Standrohr am Gleitrohr entlang nach unten schieben. Die Feder und der Dämpfer werden sichtbar. Den Gabelholm auf den Kopf drehen und mit pumpenden Bewegungen (ein/ausfedern) das Öl heraus-prusten.
Auch wenn kein Öl mehr zu kommen scheint: es befindet sich immer noch viel Öl im Holm, vor allen Dingen im Dämpfer. Eine vollständige Entleerung ist nur mit weiteren Zerlege-Massnahmen zu erreichen. Alle nachfolgenden Schritte sind also immer sinnvoll oder gar zwingend, wenn eine oder mehrere der eingangs aufgeführten Arbeiten notwendig sind (Federwechsel, Simmerringe, konsequente Wartung, ...).
Die Feder stützt sich am oberen Verschlussdeckel ab. Der wiederum ist auf den Dämpferkolben aufgeschraubt und mit einer Mutter gekontert. An die Kontermutter kommt man aber nur ran, wenn die Feder vorgespannt wird und sich dadurch in ihrer Länge verkürzt, so dass der "Hals" des Verschlussdeckels mehr und mehr zum Vorschein kommt.
Auf der Feder sitzt als Distanzstück eine weisse Plastikhülse mit zwei seitlichen Löchern. In diese Löcher kann man das Yamaha Spezialwerkzeug "Gabelfeder-Kompressor" (Nr. 90890-01441 / YM-01441) einsetzen und dann mit Gurten die Feder spannen, oder man baut sich ein adäquates Werkzeug selbst (siehe Thread "Gabelsimmerringe tauschen" von doppelklick => https://www.xt1200z-forum.de/viewtopic.php?f=83&t=5207), oder man verwendet einen universellen Federspanner wie in den nachfolgenden Bildern.
Hmpf - habe gerade festgestellt, dass nur 10 Bilder möglich sind. Es geht also im nächsten Beitrag weiter...