Moto Guzzi Stelvio 1200 4v

Zur XT1200Z gibt es zwar keine Alternativen (zumindest keine besseren ;-)), aber...
juergen007

Re: Moto Guzzi Stelvio 1200 4v

Beitrag von juergen007 »

Zu all den Vorurteilen: Moto Guzzi gehört seit 2004 zum Piaggio Konzern.

Service und Wartungen werden dort angeboten und gemacht. Die meisten Piaggio Händler vertreiben Aprilia und Moto Guzzi. Insofern dürfte die Versorgung und Servicedichte mehr als ausreichend sein.

Die Inspektionen des 1200 Motors sind relativ günstig Moto Guzzi veranschlagt alle 10.000 km ca. 300 Euro nur die 40.000 kann etwas aus der Art schlagen ( Ventilspiel ), muss aber nicht.

Die Motoren und Getriebe sind als extrem standfest und langlebig bekannt. Nach Übernahme durch Piaggio wurden die Produktionskapazitäten modernisiert und auf "State of the Art" gebracht.

Das relativ hohe Gewicht ist u.a. dem Tankvolumen von über 30l geschuldet. Wie aber bereits angesprochen, vermittelt die dicke Guzzi ein recht agiles Handling ( niedriger Schwerpunkt ) einen Punkt der mich bei der Tiger Explorer z.B. etwas stört.

Das nun die Stelvio nicht der große Erfolg wurde und heute nicht mehr gebaut wird, dürfte einerseits an der Hinwendung von Guzzi zum Thema "Retro" liegen, andererseits an der unglücklichen Markteinführung mit 4V. Das Motormanagement ließ in mittleren Drehzahlen kaum einen fließenden Fahrstil zu, was erst durch Einführung der 8V Variante, signifikant verbessert wurde.

Das eine ABS Version dann erst später nachgereicht wurde, ist eher unverständlich gewesen.

Die polarisierende Optik und der ambitionierte Preis haben sicher auch zu den relativ bescheidenen Stückzahlen beigetragen.

Allerdings ist Moto Guzzi mit 10.000 Einheiten p.a. ohnehin als Nischenanbieter ausgelegt.

Wenn ich mich für eine solche "Bella" interessieren würde, dann nur für die 8V mit ABS. Beim Einkauf sollte man sich bewusst sein, dass beim eventuellen Weiterverkauf die Anzahl der Interessenten eher bescheiden sein dürfte. Die Begeisterung der Händler ein solches Motorrad in Zahlung zu nehmen, wird auch eher limitiert sein.
willwaldwege

Re: Moto Guzzi Stelvio 1200 4v

Beitrag von willwaldwege »

@juergen007
Danke für die Infos. Die 8V fährt sich auch vom Motor her sehr flüssig - sie hat nicht den Punch von unten heraus, wie es die :xt12: ja durchaus hat, aber sie beschleunigt wunderbar gleichmäßig dahin. Ganz ausschließen kann ich einen Tausch nicht, wenn meine Dicke dann mal bei 100.000 km steht und ich über eine günstige Stelvio stolpere ....
Odin
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Re: Moto Guzzi Stelvio 1200 4v

Beitrag von Odin »

Moin,
mein Bruder fährt die 8V NTX seit 3 Jahren. Vor dem Kauf haben wir diverse Probefahrten unternommen, wir waren immer wieder begeistert. Einmal hatte ich in Berlin Glück und konnte mir die normale Version für einen Tag leihen, 320km gefahren und war echt angetan. 2 Dinge haben mich gestört. Der Motor war nach den Kilometern mir zu laut und mein Mors tat echt weh. Optisch muss jeder wissen was er mag, für mich ist es die erste Alternative zur XT, vor Triumph,Duc,KTM oder BMW. Wenn wir unterwegs sind tauschen wir auch immer mal wieder, weil wir beide dem anderen die zweitbeste Maschine gönnen:-)
Rantanplan

Re: Moto Guzzi Stelvio 1200 4v

Beitrag von Rantanplan »

Ich bin 3 Jahre auf einer Moto Guzzi NTX 8V unterwegs gewesen und war absolut nicht zufrieden.
Da wäre zum einen die Versorgung mit Ersatzteilen. Ich habe 8 Monate auf die neuen Sturzbügel warten müssen - bei den alten
sind die Halter für die Zusatzscheinwerfer an der Schweißnaht abvibriert. Knapp 4 Monate musste ich auf einen neuen Kardanstrang warten - Gott sei Dank war es im Winter. Vor dem Kauf wurde aber gerade dieses Problem herunter gespielt.
Händlernetz war zu der Zeit auch nicht gerade das Beste und das was da war, konnte man durchweg in die Tonne treten - in meiner Region Radius 150 Km. Von Betrugsversuch (Kölner Raum) bis zum nicht vorhandensein der Fachkenntnis war alles dabei - neue Händler ab 2014/2015 ausgenommen. Mittlerweile hat sich in der Region aber etwas getan, wenn ich das richtig mitbekommen habe.

An meiner Stelvio konnte der Motor nicht richtig eingestellt werden. Alle Maßnahmen waren zuerst von Erfolg gekrönt, bis sich dann daraus neue Probleme ergaben. Und diese Probleme waren alle nicht witzig und hätten zu Unfällen führen können - verspätete und nicht kontrollierbare Gasannahme in Kurven/Spitzkehren, durchsacken des Motorrades in Schräglage.
Das Feeling, wenn man auf einer Moto Guzzi sitzt und den Motor startet, gibt es auf keinen zweiten Motorrad. Wenn der Motor richtig läuft, einfach nur Spitze. Allerdings verkraftet das voreingestellte Fahrwerk das Gewicht (305 kg) nicht so richtig. Mal etwas schneller gefahrene Kurven führten dazu, dass die Stevio über das Vorderrad rutschte - auch mit unterschiedlicher Bereifung. Vielleicht hätte man etwas durch das durchstecken der Standrohre verändern können aber dazu war ich nicht mehr bereit. Die Stelvio ging mir einfach nur noch auf die Nerven und machte keinen Spaß mehr.
Einen richtige Weinkrampf habe ich dann bekommen, als ich die Stelvio in Zahlung geben wollte. Mal abgesehen von dem enormen Wertverlust, gab es Händler, die die Stelvio nicht haben wollten. Sie verzichteten dann lieber auf den Verkauf eines neuen Motorrades.
Und dann wäre da noch der Versuch für eine Moto Guzzi/Stelvio Zubehör (z. B.: Windschild) von anderen Zulieferern zu bekommen.

Ich bin mit Moto Guzzi durch.
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