KTM 790 Adventure Fahrbericht

Zur XT1200Z gibt es zwar keine Alternativen (zumindest keine besseren ;-)), aber...
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juergen007

KTM 790 Adventure Fahrbericht

Beitrag von juergen007 »

Gestern die Tenere' 700 versus der KTM 790 Adventure probegefahren. Die Tenere' 700 wurde bereits gelobhudelt ( schliesse mich da bis auf ein paar Kleinigkeiten zu 100% an ) und nun zur KTM:

Meine KTM Erfahrung:

2 Modelle

Meine 690 Enduro bin ich 10 Jahre gefahren. Nun ist sie verkauft und hat sich als sehr robust und zuverlässig erwiesen. Die 990 dagegen war ein Fall von "Keine Tausend Meter" stand viel zu oft in der Werkstatt. Das einzige Bike, mit dem ich richtig Ärger hatte ( technisch gesehen ).

Preislich liegt die 790 mit 12k im guten Mittelfeld vergleichbarer Modelle und ist sehr gut ausgestattet. Quick Shifter ( zu dem kommen ich noch ) Heizgriffe läßt sich Mattighofen extra bezahlen.

Ergonomie

Überraschenderweise sitzt man relativ niedrig. Selbst in der hohen Sitzposition könnte das etwas höher sein, wenigstens für mich. Da habe ich mich auf der Tenere' deutlich wohler gefühlt.

Die Sitzbank ist ein Marterpfahl. Der Verkäufer kam dann natürlich gleich mit der aus dem KTM Powerparts Katalog die sei viiiiel besser....

Ja nun, die war aber nicht drauf.

Das Windschild ist ein Witz. Man kann es nur mit einem Werkzeug verstellen, egal in welcher Position, außer Radau passiert da nix positives, also macht man es wohl so, dass man das Ding gegen das kurze der R austauscht und hat seinen Frieden ( aber eben keinen Windschutz ).

Das TFT Display ist übersichtlich, braucht man aber eigentlich nicht. Das LCD von der Tenere' tut es auch. Würde die Integration des Smartphones funzen, kann man es auch als Navianzeige nutzen.

Weder der Verkäufer noch der hier schreibende Testfahrer haben es ans Laufen bekommen. Aber glauben wir das mal... wenn es funktioniert dann ist das eine gute Sache.

Das Leihmotorrad hatte den Quickshifter an Bord plus die Heizgriffe. Den Shifter sollte man in jedem Fall nehmen, denn der Motor will bei Laune gehalten werden. Unter 3.000 Umdrehungen knurrt er vermeindlich unfreundlich vor sich hin.

Zum Schräglagen ABS kann ich nix sagen, es war ja eine Probefahrt. Ansonsten kommt das ABS - KTM typisch - sehr spät. Man kann allerlei Fahrmodi einstellen, die Sinnigkeit hat sich mir nicht erschlossen.

Gut: das ABS ist einfach abschaltbar wie auch bei der Tenere'.

Erstaunlicherweise läßt sich die KTM in Kurvenradien nicht sonderlich agil bewegen. Sie läßt sich ganz schön bitten, am Kurvenein- und Ausgang.. Ok, das größere Vorderrad mag ein Grund sein, aber versus einer 1190/1290 hatte ich da schon mehr Kurvenfreudigkeit erwartet.

Die montierten Avons fand ich ok.

Da hat die Tenere' aber deutlich mehr Spass gemacht.

Ansonsten aber fährt sie über 3.000 Umdrehungen sehr spurstabil, da gibt es nix zu meckern.

An der Upside Down Vordergabel aber schon: nix mit Einstellen, tiefes Eintauchen in die Kurven und auf der kurzen Teststrecke auf Schotter würde ich ihr eher ein Mittelmässig geben.

Eine Unmöglichkeit ist die Tankanzeige, die alle möglichen Dinge kommuniziert, leider alles fern der Realität.

Die 20l Tankinhalt erkauft sich die 790 mit 2 hängenden .... links und rechts unten vom Fahrer, leider im schnöden hässlichen grauen Plastik gehalten.

Mag sein dass das aus Gründen des Schwerpunkts Sinn macht, konstruktiv aber lieblos umgesetzt.

Apropos lieblos: man bekommt den Eindruck, dass dieses Modell im Pflichtenheft einfach abgearbeitet wurde. Es fehlt schlicht und einfach am letzten Schliff und Qualität. Manche Schalter kenne ich noch aus der 990 Zeit, ok warum nicht, aber einerseits TFT Display verbauen und billige Schalter verbauen?

Fazit: die Adventure wird es bei mir keinesfalls und auch nicht die "R", denn ausser einer besseren Federung, die einstellbar ist, ändert sich ansonsten nix.

Momentan tendiere ich dazu einfach die 690 durch eine neue zu ersetzen und gut ist es.
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horscht
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Re: KTM 790 Adventure Fahrbericht

Beitrag von horscht »

Danke, sehr interessant. Ich kommentier das mal aus Sicht eines XT 1200 Fahrers (wie immer bei mir) mit einem Augenzwinkern:
juergen007 hat geschrieben: So 24. Mai 2020, 06:56 Überraschenderweise sitzt man relativ niedrig. Selbst in der hohen Sitzposition könnte das etwas höher sein, wenigstens für mich. Ich empfinde die Sitzposition auf der XT 1200 auch niedriger als z. B. bei meiner alten XTZ 750, obwohl sie nominell 10mm höher sein sollte.

Die Sitzbank ist ein Marterpfahl. Der Verkäufer kam dann natürlich gleich mit der aus dem KTM Powerparts Katalog die sei viiiiel besser.... ebenso

Das Windschild ist ein Witz. ebenso

Man kann es nur mit einem Werkzeug verstellen, egal in welcher Position, außer Radau passiert da nix positives, also macht man es wohl so, dass man das Ding gegen das kurze der R austauscht und hat seinen Frieden ( aber eben keinen Windschutz ).

Eine Unmöglichkeit ist die Tankanzeige, die alle möglichen Dinge kommuniziert, leider alles fern der Realität. ebenso

Die 20l Tankinhalt erkauft sich die 790 mit 2 hängenden .... links und rechts unten vom Fahrer, leider im schnöden hässlichen grauen Plastik gehalten. Die hängenden Eumel gibts ja auch bei anderen Marken dazu

Mag sein dass das aus Gründen des Schwerpunkts Sinn macht, konstruktiv aber lieblos umgesetzt. Hmm :lol: ;)

Apropos lieblos: man bekommt den Eindruck, dass dieses Modell im Pflichtenheft einfach abgearbeitet wurde. Es fehlt schlicht und einfach am letzten Schliff und Qualität. Manche Schalter kenne ich noch aus der 990 Zeit, ok warum nicht, aber einerseits TFT Display verbauen und billige Schalter verbauen? naja :oops:

Fazit: die Adventure wird es bei mir keinesfalls bei mir auch nicht. Ich bleib bei meiner perfekt Unperfekten :xt12:
Gruß,
Horst

Seit 30 Jahren unfallfrei auf TS 150, ETZ 150, ETZ 251, CB SevenFifty, GSX1100G, DR 650 SE, R100GS, ZRX1100, R100R, ETZ 250 Gespann, GN 400, K100RS 16V, XTZ750, TDM1200Z
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