Ja spinnen die jetzt total in Tirol?

Rieberger

Re: Ja spinnen die jetzt total in Tirol?

Beitrag von Rieberger »

ila hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 11:21
Rieberger hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 10:49 ......Vielleicht kommen auch diese Zeiten auf uns in Deutschland zu, die Zeichen deuten darauf hin......
Was heisst vielleicht? Dann müsste auch der komplette Pendlerverkehr in Grossstädten "reguliert" werden.....

Fahre mal zu Stosszeiten bei uns in München..... da könnten sich alle möglichen Bewohner täglich beschweren und Petitionen einreichen. Wenn auf dem Ring eine Fahrspur gesperrt ist, hast du mind. einen Zeitverlust von zusätzlich 30 Minuten zu dem sowieso schon sehr zähem Berufsverkehr.

...

Gruss Asterix
Das wird auch passieren - der Verkehr wird reguliert werden. Parkraum wird verknappt, die Einrichtung von Fahrradstraßen, freie Fahrt für E-Autos, Ausbau von Fahrradwegen, Ausbau des ÖPNV, Spriterhöhungen etc.etc. Das wird in Summe dazu führen, dass das Autofahren zumindest in Ballungsräumen unatrraktiv wird. Und dort wohnen auch ganz nebenbei Menschen, die ein lebenswertes Umfeld wollen. Und darauf haben sie auch einen gesetzlichen Anspruch, der gerade vor den Gerichten Thema ist.
Und wir "Verbrenner" werden nolens volens damit klar kommem müssen. Die Zeichen für uns stehen auf Sturm. Und ich kann mich auch in die andere Seite hineinversetzen.
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Leone blu
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Re: Ja spinnen die jetzt total in Tirol?

Beitrag von Leone blu »

ila hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 08:39 Hallo Zusammen,
die Tiroler ziehen die Reissleine... mmmh.. ok - was sollen denn bitte die Leute z. B. in Garmisch sagen?....
"Wir bauen ab Oberau einen Tunnel!" - das sagten die Leute damals. Bald iss'er fertig. ;)

Ausgerechnet für GAP bringt aber der Tunnel gar nix. GAP ist ein super Beispiel, weil da die Geographie keine wirkliche Option zulässt.

GAP stand vor einigen Jahren mit dem Rücken an der Wand, lange vor der aktuellen Feinstaubdiskussion schlug der Bezirkskaminkehrermeister Alarm. Feinstaubbelastung zu hoch - :shock: Der Ort stand kurz davor, seinen Status als Luftkurort zu verlieren.

Ursache? Verkehrsbelastung! Neiiiin, es waren die vielen Holzfeuerungen bzw. deren Kamine, die oft einen zu hohen Zug hatten und damit Feinstaub én masse in die Umwelt bliesen. Dagegen können man, so der Kaminkehrer damals, den kompletten jährlichen Straßenverkehr vernachlässigen... :lol:

Die Menge macht das Gift - so sagte der gute alte Paracelsus. Wie ich weiter oben schon schrieb, es tummeln sich zu viele Interessensgruppen auf zu engem Raum und jeder hat die selben Rechte. Wie sich der eine oder andere dann benimmt, steht ja nochmal auf einem anderen Blatt.

Und die Belastungen betreffen ja auch nicht nur den alpinen Raum, mittlerweile kann man da überall hingucken. Irgendwo in Europa sind immer Ferien; die Leute haben mehr Geld in der Tasche und mehr Zeit für Urlaub. Also wird das auch genutzt.

Und ja, mit den Konsequenzen müssen (auch) die Tiroler dann leben, hoffentlich klaglos. Zumindest ist erstmal eine Diskussion im Gange, die Bewusstsein schafft. Ob die Tourismusbranche das überhaupt spürt, wird sich zeigen. Die Südtiroler haben die Einschnitte in den Dolos auch ganz gut weggesteckt, glaube ich...

Mallorca ist imho das falsche Beispiel, weil dort durch den Massentourismus gewaltige Probleme z.B. mit der Wasserversorgung entstanden sind. Daher mussten die Behörden dort reagieren. Den Müll kriegt man ja vielleicht noch in den Griff, aber wenn der Insel das Trinkwasser ausgeht, sieht's echt bescheiden aus. So viel kann die Meerwasserentsalzung gar nicht nachliefern...

So what, für alle, die so eine Sperrung unvorbereitet trifft, ist es ganz sicher mal mindestens ärgerlich. Aber das Handlungsbedarf besteht, ist wohl auch klar...

Ciao, R.
Ich freue mich, wenn's draußen regnet - denn wenn ich mich nicht freue, regnet's auch... (Karl Valentin)
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Re: Ja spinnen die jetzt total in Tirol?

Beitrag von Yeti »

Rieberger hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 11:33 Das wird auch passieren - der Verkehr wird reguliert werden. Parkraum wird verknappt, die Einrichtung von Fahrradstraßen, freie Fahrt für E-Autos, Ausbau von Fahrradwegen, Ausbau des ÖPNV...
Wohin das in den nächsten 20 Jahren führen wird, da darf man gespannt sein. Aus diesen Maßnahmen wird ein bestimmtes Ergebnis abgeleitet, wobei es völlig unklar ist, ob das auch so eintritt. Vor nicht allzu langer Zeit wurde über die nach dem Krieg gebauten "autogerechten" Städte geschimpft. Daran muß ich stets denken wenn ich höre, daß unser Verkehrsministerle von Göppingen bis Stuttgart durch das dichtest besiedelte Neckartal eine mindestens 4 Meter breite Fahrradschnellstraße bauen will. Über diese Übertreibung wird man später auch den Kopf schütteln. Wie kommt der drauf, daß nun plötzlich sehr viele bei jedem Wetter "Langstrecke" Fahrrad fahren ? Zu den E-Autos sage ich jetzt nichts :roll: . Ein funktionierender ÖPNV wäre m.E. das Einzige, und da stellt man sich recht ungeschickt an. Man preist sich, daß dort z.B. per Smartphone bezahlt werden kann, doch wenn der Taktverkehr nicht klappt, bleibt das Ärgernis und damit die ÖPNV-Unattraktivität erhalten.

Wir sind halt einfach zu viele auf diesem Globus, so daß immer einer leidet unter dem, was für andere gut ist.

Grüße, Yeti.
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Re: Ja spinnen die jetzt total in Tirol?

Beitrag von cruiser13 »

Aufschlussreicher Bericht in der SZ von heute. Wenn man das liest, versteht man, dass die Maßnahmen in Tirol mit Schikane nichts zu tun haben. Und dass entlang der für den Transit gesperrten Strecken die Gäste wegbleiben, kann die Wirtin auch nicht bestätigen. Erinnert mich so ein bisschen an die hitzige Diskussion in Bayern ums Rauchverbot in Gasstätten. Da hat man auch prognostiziert, das werde zu einem großen Wirtshaussterben führen. Und was ist passiert? Nix.

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Re: Ja spinnen die jetzt total in Tirol?

Beitrag von Franz »

ila hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 11:21 Fahre mal zu Stosszeiten bei uns in München..... da könnten sich alle möglichen Bewohner täglich beschweren und Petitionen einreichen. Wenn auf dem Ring eine Fahrspur gesperrt ist, hast du mind. einen Zeitverlust von zusätzlich 30 Minuten zu dem sowieso schon sehr zähem Berufsverkehr.
Das Problem in München ist doch selbstgemacht. Ich würde noch mehr Firmen in München ansiedeln. Von der Staatsregierung gibt es eine Initiative, die Startup unterstützen soll. Ziel soll es sein neue Firmen im ländlichen Raum anzusiedeln. Und was kam raus. 98% der Neugründungen erfolgten im Raum München. Und der Oberhammer war, dass ein Professor der TU eine Porzellanfirma in Garching gegründet hat und nicht verstehen konnte, das die Facharbeiter aus Selb nicht nach Garching kommen.

Ich habe selbst 3 Jahre in München gearbeitet. Mein Arbeitgeber hat seinen Standort in Coburg geschlossen und alle mussten nach München. Fahr mal am Montag auf der A9 Richtung Süden. Schon um 5.00 Uhr fährt man ab Bayreuth zähfließend über die Autobahn bis München. Unglaublich was da alles nach München pilgert. Aber weiter so. Irgendwann sind alle Arbeitsplätze im Umfeld von München, ihr erstickt dann dort im Chaos und wir leben hier im Norden in einer völlig ausgebluteten Region. Und das ganze nennt man dann Wirtschaftpolitik.
Viele Grüße
Franz

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Rieberger

Re: Ja spinnen die jetzt total in Tirol?

Beitrag von Rieberger »

Yeti hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 13:07
Rieberger hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 11:33 Das wird auch passieren - der Verkehr wird reguliert werden. Parkraum wird verknappt, die Einrichtung von Fahrradstraßen, freie Fahrt für E-Autos, Ausbau von Fahrradwegen, Ausbau des ÖPNV...
Wohin das in den nächsten 20 Jahren führen wird, da darf man gespannt sein. Aus diesen Maßnahmen wird ein bestimmtes Ergebnis abgeleitet, wobei es völlig unklar ist, ob das auch so eintritt. Vor nicht allzu langer Zeit wurde über die nach dem Krieg gebauten "autogerechten" Städte geschimpft. Daran muß ich stets denken wenn ich höre, daß unser Verkehrsministerle von Göppingen bis Stuttgart durch das dichtest besiedelte Neckartal eine mindestens 4 Meter breite Fahrradschnellstraße bauen will. Über diese Übertreibung wird man später auch den Kopf schütteln. Wie kommt der drauf, daß nun plötzlich sehr viele bei jedem Wetter "Langstrecke" Fahrrad fahren ? Zu den E-Autos sage ich jetzt nichts :roll: . Ein funktionierender ÖPNV wäre m.E. das Einzige, und da stellt man sich recht ungeschickt an. Man preist sich, daß dort z.B. per Smartphone bezahlt werden kann, doch wenn der Taktverkehr nicht klappt, bleibt das Ärgernis und damit die ÖPNV-Unattraktivität erhalten.

Wir sind halt einfach zu viele auf diesem Globus, so daß immer einer leidet unter dem, was für andere gut ist.

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Das ist das Problem kurz und knapp auf einen Nenner gebracht!
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Re: Ja spinnen die jetzt total in Tirol?

Beitrag von meine dicke »

Yeti hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 13:07
Rieberger hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 11:33 ...
Wir sind halt einfach zu viele auf diesem Globus, so daß immer einer leidet unter dem, was für andere gut ist.

Grüße, Yeti.
"Wir sind halt einfach zu viele auf diesem Globus, so daß immer einer leidet unter dem, was für andere gut ist."
Das ist das Problem kurz und knapp auf einen Nenner gebracht!
Jetzt mal etwas provokant aber nicht ernsthaft so gemeint :hirn: .

:lol: :lol: :lol:

Und was ist, aus der oben zitierten Weißheit, eure ganz persönliche Lösung, als konsequente den anderen leidenen Mitbürgern helfen wollende Zeitgenossen?

Nein, tut es nicht :engel: :lol: .

Es kommen dann immer noch mehr nach, als ihr mit eurem persönlichem Opfer der Menschheit Gutes tut :winken: .


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Re: Ja spinnen die jetzt total in Tirol?

Beitrag von Yeti »

meine dicke hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 16:41 Und was ist, aus der oben zitierten Weißheit, eure ganz persönliche Lösung, als konsequente den anderen leidenen Mitbürgern helfen wollende Zeitgenossen?
Ich bin kein "den anderen leidenen Mitbürgern helfen wollender Zeitgenosse" - und eine hilfreiche Lösung ist real nicht in Sicht. Eine Linderung kann es im vorliegenden Fall allenfalls durch Toleranz des einzelnen geben, und die ist verbreitet ebenso nicht in Sicht. Wenn man ganz lieb ist kann man das noch als Interessenkonflikt bezeichnen.

Im übrigen erläßt die Politik gerne populäre Maßnahmen in Form von Beschränkungen, die bar jeder Sachkenntnis gewählt werden und somit kein Problem lösen.

Grüße, Yeti.
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Re: Ja spinnen die jetzt total in Tirol?

Beitrag von ila »

Yeti hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 17:33
Im übrigen erläßt die Politik gerne populäre Maßnahmen in Form von Beschränkungen, die bar jeder Sachkenntnis gewählt werden und somit kein Problem lösen.

Grüße, Yeti.
:daumen: :daumen: :daumen:
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Re: Ja spinnen die jetzt total in Tirol?

Beitrag von Zörnie »

Yeti hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 17:33
meine dicke hat geschrieben: Mo 1. Jul 2019, 16:41 Und was ist, aus der oben zitierten Weißheit, eure ganz persönliche Lösung, als konsequente den anderen leidenen Mitbürgern helfen wollende Zeitgenossen?
Ich bin kein "den anderen leidenen Mitbürgern helfen wollender Zeitgenosse" - und eine hilfreiche Lösung ist real nicht in Sicht. Eine Linderung kann es im vorliegenden Fall allenfalls durch Toleranz des einzelnen geben, und die ist verbreitet ebenso nicht in Sicht. Wenn man ganz lieb ist kann man das noch als Interessenkonflikt bezeichnen.

Im übrigen erläßt die Politik gerne populäre Maßnahmen in Form von Beschränkungen, die bar jeder Sachkenntnis gewählt werden und somit kein Problem lösen.

Grüße, Yeti.
Da hast du aber wieder herrlich Allgemeinplätze aufgeführt :roll:

Die Toleranz der Anwohner und Verantwortlichen vor Ort scheint jedenfalls erschöpft und worin die Toleranz der Durchreisenden bestehen soll, ist mir nicht klar. Vielleicht ist es tolerant, einfach nicht zu fahren oder lange Umwege in Kauf zu nehmen.

Und fehlende Sachkenntnis scheint mir bei den örtlichen Handelnden nicht das Problem zu sein.
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