Ich habe ein Elektroauto gekauft

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cruiser13
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Re: Ich habe ein Elektroauto gekauft

Beitrag von cruiser13 »

@varabike

Hallo Volker,

auch die Brennstoffzelle ist E-Mobiltät, denn sie treibt einen Elektromotor an. Es wird also in den nächsten Jahren darum gehen, welche Energiequelle die geeignetste ist, um den Strom für den E-Motor zu liefern. Die heutigen Lithium-Ionen-Akkus werden meiner Meinung nach ein Übergangsstadium sein, wann sogenannte Feststoffbatterien mit einer wesentlich höheren Energiedichte serienreif sind, darüber streiten sich die Experten.

Der größte Blödsinn, den die deutsche Autoindustrie machen könnte, wäre der Empfehlung von Zörnie zu folgen, und den Verbrennungsmotor „zukunftsfest“ zu machen, was immer das sein soll und die Elektromobilität den Chinesen und auch den Koreanern und Japanern zu überlassen. Nicht nur, weil aus dem Verbrennungsmotor unter Emissionsgesichtspunkten nur noch wenig an Optimierung herauszukitzeln ist. Warum würde die deutsche Autoindustrie wohl sonst so über die verschärften Klimaziele der EU jammern? Und diese Klimaziele haben einen ernsten Hintergrund, wenn man nicht, wie Mister Trump und andere Verschwörungstheoretikern, den Klimawandel als Erfindung abtut. Mit Verbrennungsmotoren werden jedenfalls die enormen Emissionsporobleme vor allem in den städtischen Ballungsgebieten (und die nehmen weltweit ja immer größere Dimensionen an), nicht gelöst werden können.

Gruß aus München :winken:
Peter
Zörnie

Re: Ich habe ein Elektroauto gekauft

Beitrag von Zörnie »

cruiser13 hat geschrieben: Mi 26. Dez 2018, 21:22 Mit Verbrennungsmotoren werden jedenfalls die enormen Emissionsporobleme vor allem in den städtischen Ballungsgebieten (und die nehmen weltweit ja immer größere Dimensionen an), nicht gelöst werden können.

Gruß aus München :winken:
Peter
Es gibt in den europäischen Großstädten keine enormen Emissionsprobleme! Die Probleme, die angeblich vorhanden sind, sind die willkürlich festgelegter und völlig unwissenschaftlicher Grenzwerte. Wenn wir es nicht schaffen, mit diesem Unfug aufzuhören, werden uns für jede noch so saubere Technologie, auch in anderen Sektoren, derartige Grenzwerte um die Ohren fliegen.
Es gibt mit Sicherheit in anderen Großstädten weltweit Probleme mit den Abgasen und anderen Emissionen. Diese sind aber auch mit modernerer Verbrennungstechnik wenigstens teilweise lösbar.
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1200Z
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Re: Ich habe ein Elektroauto gekauft

Beitrag von 1200Z »

Obelix hat geschrieben: Mi 26. Dez 2018, 21:17 Da gebe ich Dir recht. Was den Autobau angeht, sind die Chinesen für den anspruchsvollen Markt noch nicht so weit.
Wenn Byton nächstes Jahr mit deutscher Ingenieurskunst und französischem Design in die Produktion geht, wird sich das schlagartig verändern. Die nigelnagelneue Fabrik wird gerade fertig. Und andere chinesische Hersteller sind mit vergleichbaren Qualitätsprodukten auch in den Startlöchern.
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Obelix

Re: Ich habe ein Elektroauto gekauft

Beitrag von Obelix »

Die Chinesen mögen wohl produzieren, aber sie lernen noch. Auch diese Autos werden erstmal beim Kunden reifen, das geht gar nicht anders. Und wenn sie dann Erfahrungen gesammelt haben, könnten sie mithalten. Dieser Prozess dauert seine Zeit. Das ist im Motorradsektor mit chinesischen Eigentümern auch so. Meine Meinung - aber auch nur Spekulation.

Man stelle sich mal hinter einen Euro 5 oder Euro 6 Diesel auch mit Berugssoftware, egal - und dann hinter einen Strichachter Diesel oder einen anderen Euro Null oder Euro 1 Diesel - Man glaubt kaum dass so etwas damals auf der Straße gelaufen ist. Bei Benzinern ist es nicht viel anders, wenn man z.B. nicht oder schlecht verbranntes Benzin schnuppert. Berufsbedingt mache ich das täglich. Das Schnuppern gehört nicht zu meinem Aufgabengebiet, das ergibt sich so . . . :mrgreen:

Und wenn wir später dann hinter einem E-Auto stehen, oder gar unsere Enkel - und dann zu einem Euro 4/5/6/7/8 Diesel rübergehen - werden wir oder die Enkel gar nicht mehr glauben, dass wir mit so etwas ganz normal gefahren sind. :kurze:

Auch in Kleinstädten haben wir schon jetzt Emissionsprobleme, wir wissen es nur nicht, weil wir aus der Dreckschleuderperspektive draufgucken, (noch) nicht aus der „Nullemissionperspektive“.

Lasst uns jetzt nicht über „Nullemission“ diskutieren, dass dem nicht wirklich so ist, wissen wir alle, es geht mir nur um den Schadstoffausstoß des Antriebskonzeptes.

BTW - die größten Dreckschleudern sind eh Schiffe, Flugzeuge, und der Schwerlastverkehr - da will die Wirtschaftslobby als letztes ran - den kleinen Bürger kann man ja so schön fücken . . . :essen:

Von den Mode-Kaminöfen fange ich mal nicht an . . . :troll:

Den Pendlern sollte man den Verbrenner zugestehen, alle anderen können sich anders fortbewegen!

Gruß, Obelix!
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cruiser13
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Re: Ich habe ein Elektroauto gekauft

Beitrag von cruiser13 »

@Zörnie

Sag mal Zörnie, liest du auch gelegentlich mal Sachen und nimmst Fakten zur Kenntnis, die nicht in dein festgefügtes Weltbild passen? Offenbar nicht. Vor wenigen Tagen erst hat der neue Audi-Chef Bram Schot, ein Holländer, in einem Interview auf die Frage, was das erste Ziel seiner Strategie sei, geantwortet: „China. Dort ist das größte Wachstumspotenzial.Audi muss chinesischer werden“. Und China führt, auch das kann man frei zugänglichen Quellen entnehmen, eine Elektroquote von 10 Prozent einführen, die sukzessive erhöht wird. Wer diese Quote nicht erfüllt, dem drohen hohe Strafzahlungen. Es wäre also ökonomischer Selbstmord für die deutsche Autoindustrie, wenn sie sich, wie von dir empfohlen, ganz auf den Verbrenner konzentrieren würde. Das gilt im übrigen auch für Europa. Auch hier drohen ab 2020 hohe Strafzahlungen, wenn die CO 2-Grenzwerte verfehlt werden. Allein VW muss dann mit 1,4 Milliarden Strafe jedes Jahr rechnen. Auch das konnte man überall lesen. Was glaubst du wohl, warum der VW-Konzern zig-Milliarden in die Elekfrizierung seiner Flotte steckt und bis 2025 etwa 50 neue E-Modelle angekündigt hat (spät genug, lange haben sie geschlafen)? Weil sie sonst nicht überleben könnten.
Man kann eben nicht mit der Verbrennungstechnologie die Probleme lösen, auch nicht teilweise. Gut, dass du kein Autoboss bist. Deine Strategie würde schnell in die Pleite führen.

Gruß aus München :winken:
Peter
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ila
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Re: Ich habe ein Elektroauto gekauft

Beitrag von ila »

Obelix hat geschrieben: Do 27. Dez 2018, 10:45
BTW - die größten Dreckschleudern sind eh Schiffe, Flugzeuge, und der Schwerlastverkehr - da will die Wirtschaftslobby als letztes ran - den kleinen Bürger kann man ja so schön fücken . . . :essen:
Genau da liegt der Hase im Pfeffer..... hier werden seitens der Medien unterschiedliche Säue durchs Dorf getrieben. Eine Kerze verursacht mehr als den aktuell gültigen Stickstoff-Grenzwert. Alle möglichen Grenzwerte, werden mal irgendwie von irgendwem festgelegt, egal wie (un-)sinnig sie sind. Diese werden dann oftmals befolgt, ohne sie zu hinterfragen.

Alleine die Rechenleistung aller "Festplatten" und deren PCs benötigen mittlerweile die Stromleistung mehrerer Kernkraftraftwerke. Ein Flugzeug braucht ein vielfaches "an Sprit" und stösst Unmengen an Schadstoffen aus. Natürlich kann ich auch das wieder "schönrechnen" auf jeden Einzelnen - und schon ist das Flugzeug mit das "umweltfreundlichste Verkehrsmittel" - und es werden Tonnen unverbranntes Kerosin einfach in die Atmosphäre abgelassen, ist sicherlich auch nicht umweltschädigend.... :mrgreen: :mrgreen: . Es kann doch nicht sein, dass das Taxi zum Flughafen mehr kostet als eine Flugreise... Wo liegt da bitte die Verhältnismässigkeit? Wenn wir unsere Urlaube wieder daheim verbringen würden, abends bei Kerzenlicht sitzen würden (ach ne, geht ja nicht, zu grosser Emissionswert :lol: :lol: ) und auf viele Dinge verzichten würden, würden wir allgemein mehr Energie sparen.
Alle Autos sind heute viel zu schwer, etwas mehr Leichtbau, vielleicht etwas weniger Komfort mit den heutigen Motoren - und schon würde sich einiges positiv verändern. Ein Audi A6 erste Baureihe (C4) wog als 2.5 TDI ca. 1,4 Tonnen - das wiegt heute ein Golf. Warum? Das hat nicht nur was mit dem Thema "Sicherheit" zu tun.... Sondern mit allem "Schisslaweng", den wir für nötig erachten...... Ein Golf 1 wog übrigens ca. 700 KG.... Ja, viele wollen zurück zur Natur, bloss kaum einer zu Fuss oder über Verzicht.


Ich finde, man sollte die Kirche mal im Dorf lassen und das Ganze Thema mit etwas Abstand betrachten. Meiner Meinung nach lassen wir uns viel zu sehr von den Medien beschäftigen. Wir haben in Deutschland führende Dieseltechnologie und sind gerade dabei, diese und damit auch ein stückweit uns selbst abzuschaffen. Die umliegenden Länder haben solche Grenzwerte nicht, aber es ist gut, dass die Schadstoffe nicht durch die Luft über Grenzen fliegen :mrgreen: :mrgreen:

Im übrigen war vor ca. 10.000 Jahren Grossbritannien noch mit Europa fest verbunden und über den Landweg erreichbar - durch die Klimaerwärmung (ja, die gibt es schon seit längerem - auch schon vor der Industrialisierung!!) gibt es jetzt den Ärmelkanal (Schiff) oder den Eurotunnel, um dorthin zu gelangen. Das heisst nicht, dass wir nicht auf die Umwelt achten müssen, es heisst aber auch nicht, dass wir jedem "geistigen Furz" hinterherlaufen sollten.

Ich kann mich übrigens noch erinnern, als die Ölkrise anfang der 70-iger existierte. Dort sind meine Eltern mit mir über die Autobahn zu Fuss gelaufen.... Diese Ölkrise hat in erster Linie mal geholfen, den Sprit zu verteuern.... Verknappung und Angst hat bei den Menschen schon immer geholfen, um seine Ziele durchzusetzen. Vor allem hindert es auch daran, dass Menschen sich einig sind. Denn wenn sich die Menschen wirklich einig wären, könnte vieles von dem Unsinn, der seitens der Regierungen so verzapft wird, nicht durchgesetzt werden können.
Wenn ich alleine sehe, wie viele LKWs unterwegs sind.... unfassbar...... Da werden Schweine durch ganz Europa gerollt, nur um in Parma geschlachtet zu werden. Weil dann darf es Parmaschinken genannt werden. Krabben werden zum "pulen" nach Afrika gekarrt und wieder zurück... sehr sinnig..... Es gibt Hühner, die sind nicht mal in Stallungen sondern werden direkt nach dem Schlüpfen auf LKWs "schlachtreif" durch halb Europa gefahren. Das sind doch die Perversitäten, die wir uns im Detail mal anschauen sollten (nicht nur aus ethischen Gründen, auch mit dem Hintergrund von Ressourcenvergeudung!)

Es ist eine Zeit der Veränderung und das ist auch gut so.... nur gibt es aktuell nicht "die beste Lösung". Eine Lösung wird von der freien Wirtschaft nur als "gut erachtet", wenn sie nachhaltig gewinnbringend ist und nicht, weil es die "Beste" Lösung ist. Und dazwischen liegt viel "Über- und Desinformation", um das Volk in Bewegung zu halten. Es gäbe übrigens auch die Möglichkeit, alle alten Diesel wieder sehr sauber zu bekommen, aber auch das wird "zurückgehalten", weil es angeblich eine Kostenfrage ist. Ich denke, dass die ganzen Automobilhersteller dafür sorgen, dass diese Lösungen NICHT auf den Markt kommen... Denn dann könnten wir ältere Autos, die mit weniger Aufwand zu reparieren sind, noch einige Zeit weiterfahren..... aber wer will das? Die Industrie (die führenden Automarken) hat sicherlich keinerlei Interesse daran ......

Das sind meine 2 Cent dazu - auch mit einem zwinkernden Auge ;) ;) ;) ....

Gruss Asterix
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Tequila
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Re: Ich habe ein Elektroauto gekauft

Beitrag von Tequila »

Und wo wir gerade bei der Legendenbildung sind:
Wir sind im Herbst eine Woche auf Mein Schiff 1 gewesen und hatten die Möglichkeit uns über die Umweltverträglichkeit zu informieren:
Ja, da wird intermediate Schweröl verfeuert. Die Abgase werden in Filtern gewaschen, sodass sie alle Grenzwerte erfüllen. Die Abwässer, die eingeleitet werden, sind so gereinigt, dass sie selbst den deutschen “direkt” Einleitervorschriften in fließende Gewässer genügen. Das Trink und Nutzwasser an Bord kommt aus eigenen Meerwasserentsalzungsanlagen, alle Fesrstoffe werden im Hafen kontrolliert abgegeben. Die insgesamt 4 Motoren erzeugtem 18.000 KW für die Antriebe und den kompletten Strombedarf an Bord. Jeder der 4 Motoren ist autark, sodass je nach benötigter Energie, die nicht benötigen Motoren abgeschaltet werden
Ich denke, wenn man die komplette Umweltbelastung auf die an Bord befindlichen >3000 Menschen umlegt, dann ist das Schiff nicht schlechter als ein Urlaub im 5 Sterne Hotel inkl. Transfer.
Viele Grüße
Heinz

*hoffentlich werde ich nie erwachsen*
juergen007

Re: Ich habe ein Elektroauto gekauft

Beitrag von juergen007 »

Ich bin einerseits Stadtbewohner ( Wien ) aber auch auf dem Land ( Nähe Passau ) zu Hause. Daraus ergeben sich unterschiedliche Bewegungsprofile und Befindlichkeiten, sollte man meinen.

Aus der Sicht eines Stadtmenschen ist das Verkehrsaufkommen innerstädtisch gesehen, eine absolute Zumutung. So freut man sich über jedes Fahrzeug, was KEINEN Verbrennungsmotor besitzt. In Wien sind die E Fahrzeuge auf dem Vormarsch, die Stadt tut wenig bis gar nichts, was sehr schade ist.

Das Bedürfnis mich im urbanen Gürtel mit dem Auto zu bewegen, beginnt eigentlich erst dann, wenn man ein Ziel ansteuert, was sich außerhalb des U Bahn Netzes befindet.

Selbst im Grossraum Passau komme ich mit den öffentlichen noch gut klar, was ich auch fleissig nutze, ausgenommen ich kann das Fahrrad nehmen.

Trotzdem verblase ich jede Menge Sprit, da im Außendienst der PKW leider noch notwendig ist.

Sprit verblase ich auch mit dem Motorrad. Daher bin ich weit davon entfernt mich zum Richter über andere Verbraucher zu erheben oder Meinungen anderer zu diskreditieren.

Meine Meinung: momentan gibts keinen Königsweg, aber jeder kann mit seinem eigenen CO2 Verhalten einen ( kleinen ) Beitrag leisten.

Das was am wenigsten bringt, ist mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Die deutsche Automobilindustrie hat schon lange seine Marktführerschaft verloren. Die hätten die ersten sein müssen, die sich mit alternativen Antrieben beschäftigen. Haben sie aber nicht und sich auf ihren Luxusdieseln ausgeruht.

Hochmut kommt vor dem Fall. Wenn man so manche Manager dieser Industrie reden hört, wundert es einen nicht, warum es heute so ist wie es ist.

Fazit: mit dieser Truppe geht's nicht nach vorne. Die reden heute über "E" da denken Koreaner schon über die Brennstoffzelle in Serie nach....

Und wenn China nicht das Halali geblasen hätte, wäre gar nichts passiert.
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varabike
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Re: Ich habe ein Elektroauto gekauft

Beitrag von varabike »

Diese Statistik zeigt die Stickstoffbelastung seit 1990
2_abb_stickstoffoxid-emi_2018.pdf
(319.73 KiB) 64-mal heruntergeladen
Diese Statistik hat das Umweltbundesamt veröffentlicht. Folgende Erkenntnisse finde ich hieraus interessant

- noch nie hatte wir so wenig NOx Belastung wie heute
- der größte NOx Verursacher ist der Verkehr. Hier wird jedoch nicht unterschieden nach Privat/Gewerblich oder PKW/LKW oder Straße/Schiene/Luft/Wasser
- die Verursachergruppe die zur Luftverbesserung signifikant beigetragen hat ist der Verkehr - und dass obwohl der Verkehr stark zugenommen hat und der Anteil an Dieselfahrzeugen immens zugenommen hat

Vor diesem Hintergrund stelle ich mir folgende Fragen
- sind die aktuellen Grenzwerte richtig? Ist die Überschreitung der Grenzwerte schlimm? Wir hatte noch nie so saubere Luft wie heute.
- Wie weit muß der NoX Ausstoß des einzelnen PKW/LKW noch reduziert werden bis die grenzwertigen Grenzwerte eingehalten werden können ohne dass die anderen NoX Verursachergruppen Ihren Ausstoß reduzieren? Ist das überhaupt theoretisch möglich?
Beste Grüße

Volker


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Christoph
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Re: Ich habe ein Elektroauto gekauft

Beitrag von Christoph »

Dieses Interview mit einer Umweltmedizinerin gibt einen interessanten Blick darauf, weshalb dem NOx jetzt soviel Bedeutung beigemessen wird:
ZEIT ONLINE: Ist NO2 denn wirklich so gefährlich?
Hoffmann: Es geht bei dem Grenzwert nicht nur um die Gesundheitswirkung des Reizgases NO2 selbst. Es geht auch um all die anderen Schadstoffe, die aus dem Verkehr stammen und in der Straßenluft vorkommen, die wir aber nicht messen: Ultrafeinstäube, Ruß, krebserregende Kohlenwasserstoffe und viele andere. Anstatt 25 Einzelsubstanzen zu regulieren, wird NO2 als Indikator gemessen und reguliert. Das funktioniert gut, weil NO2 mit den anderen Schadstoffen hoch korreliert ist. Wir wissen aus Studien, dass es auch unterhalb des jetzigen Grenzwerts von 40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter erhebliche Gesundheitseffekte durch Verkehrsabgase gibt.
Quelle: https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018- ... ettansicht

Ich verstehe das so, dass früher der Ruß nicht so fein und daher weniger invasiv waren wie heute. Deshalb kann es sein, dass die NOx-Belastung früher höher war - aber die restlichen Schadstoffe, auf die NOx hinweist, sind heute eben stärker vertreten, weshalb auch die NOx-Grenzwerte gesenkt werden (müssen).

Zu den fossilen Brennstoffen: Meines Erachtens ist das einzig "sichere" dabei, dass diese Ressource endlich ist (was selbst Ölförderländer wie Norwegen [Staatsfonds] und Saudi-Arabien [Investment in Tesla] einsehen). Früher oder später (bei unserem Bevölkerungswachstum eher früher) ist Schluss damit. Und es spricht alles dafür, dass bis dahin Förderung und Antransport zunehmend aufwendiger werden, was den Preis in Euro und die verursachte Umweltbelastung nur hoch treiben kann (Stichworte Fracking, lange Transportwege).

Um den CO2-verursachten Klimawandel als Verschwörung abzutun, weil es einem nicht in den Kram passt, muss man m.E. (sorry) intellektuelles Limbo auf Donald-Trump-Niveau betreiben. Schon die erste Grafik auf dieser NASA-Webseite verdeutlicht, dass der Anstieg des CO2-Levels in den letzten Jahrzehnten nichts mit "natürlich" oder "normal" zu tun hat. Mit den übrigen dort aufgeführten Fakten, die die Verbindung zu Klimaerwärmung etc. herstellen, reden sich alle möglichen ernstzunehmenden Wissenschaftler schon länger den Mund fusselig.
https://climate.nasa.gov/evidence/

Auf der anderen Seite wissen wir, wie viel erneuerbare Energien uns (zeitlich unbegrenzt) zur Verfügung stehen. Und dass wir (wenn wir vorher nicht so sehr verblöden, dass wir den technischen Fortschritt stoppen oder umkehren) deren Nutzung und Speicherung künftig zunehmend effektiver betreiben werden können. Nach allem, was ich bisher gelesen habe, hängt der Elektromotor den Verbrenner bei der effizienten Nutzung der an Bord mitgeführten Energie um Längen ab (wechselnde Fahrzustände, Rückgewinnung von Bremsenergie...), weshalb es einfach das überlegene Konzept ist.

Also müssen wir uns als Menschheit besser früher als zu spät aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aus- und in die Nutzung erneuerbarer Energien einsteigen. Wer meint, wir könnten dauerhaft daran festhalten, steckt m.E. den Kopf in den Sand oder betreibt, anders gesagt, Faktenverweigerung. Ob die EEG dann als Wasserstoff per Tanker von afrikanischen Sonnenfarmen kommt oder als lokale Windenergie, die u.a. bei Entstehung dezentral in E-Auto-Akkus und in Hausakkus (als die sich "ausgenutzte E-Auto-Akkus weiterverwenden lassen...) gespeichert werden - sinnvollerweise ein Mix aus allen Möglichkeiten. In der Übergangsphase (die Jahrzehnte dauern kann?), helfen (Plugin-)Hybride etc. dabei, mit dem Öl wenigstens möglichst effizient und lokal "sauber" umzugehen.

Soweit die Theorie. Ganz praktisch und pessimistisch halte ich den Karren schon längst für vor die Wand gefahren. Was ich als Einzelner da mache, ist im Prinzip wurscht. Die 30, 40 Jahre, die ich noch vor mir habe, wird es schon noch irgendwie gut gehen. Solange ich mich nicht schlimmer verhalte als die Zeitgenossen, mache ich mir auch beim Motorradfahren kein schlechtes Gewissen. Wobei, wenn meine :xt12: in hoffentlich vielen Jahren mal durch ist, könnte ich mir eine Zero oder so sehr gut vorstellen (einfach weil's Spaß macht ;-) ).

Viele Grüße
Christoph
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