Anzugsdrehmomente Kardanflansch und Hinterachse Hilfe

jalla

Anzugsdrehmomente Kardanflansch und Hinterachse Hilfe

Beitrag von jalla »

Hallo Leutz,
habe mir einen Kardanschutz von HB zugelegt und bräuchte die Anzugsdrehmomente Schraube a.d. Hinterachse und Kardanflansch.
Am Kardan sind 4 Schrauben und zwei müsste ich öffnen.
Hab über Suchfunktion nix gefunden.
Danke vorab

:klatsch:
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Helmut
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Re: Anzugsdrehmomente Kardanflansch und Hinterachse Hilfe

Beitrag von Helmut »

Gehe davon aus du meinst die vier..
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Müllermilch
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Re: Anzugsdrehmomente Kardanflansch und Hinterachse Hilfe

Beitrag von Müllermilch »

Hinterachse 125 N/m

Jörg :xt12:
jalla

Re: Anzugsdrehmomente Kardanflansch und Hinterachse Hilfe

Beitrag von jalla »

Super Danke Jörg.
Geh ich morgen gleich bei.
Yeti
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Re: Anzugsdrehmomente Kardanflansch und Hinterachse Hilfe

Beitrag von Yeti »

Leider sehe ich es heute erst. Manchmal wundere ich mich schon etwas, was so alles unnötig auseinandergeschraubt
wird. Merke: So sorgfältig und gleichmäßig wie am Fließband wird ein Fahrzeug nie wieder montiert :!: .

Kardanwelle und HA-Antrieb ist ein sehr sensibler Bereich. Zwar ist hier außer den Dichtungen wenig, was gepreßt und
dadurch in der Länge verändert wird, aber auch das würde ich nicht unnötig - m.E. für diesen Zweck - öffnen.
Gleiche Schraubenkräfte kriegst Du da nicht mehr, besonders nicht bei nur 2 bewegten Schrauben. Selbst am
Fließband - ich schrieb es schon - ist die Schraubenkrafttoleranz plus / minus 30 % :!: .

Sorry, Yeti.
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Christoph
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Re: Anzugsdrehmomente Kardanflansch und Hinterachse Hilfe

Beitrag von Christoph »

Yeti hat geschrieben: Di 28. Nov 2017, 17:50Kardanwelle und HA-Antrieb ist ein sehr sensibler Bereich...Sorry, Yeti.
Jetzt, wo Du es sagst, musste ich wieder dran denken: An meiner DP01 hatte die Werkstatt wegen einer Undichtigkeit am Kardan rumgeschraubt. Die haben das danach dann nur mit einer nachbestellten Distanzscheibe wieder mit dem richtigen Drehmoment anziehen können. Deine Bedenken scheinen nicht unberechtigt zu sein.

Viele Grüße
Christoph
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Re: Anzugsdrehmomente Kardanflansch und Hinterachse Hilfe

Beitrag von Werner_ED »

Yeti hat geschrieben: Di 28. Nov 2017, 17:50
Gleiche Schraubenkräfte kriegst Du da nicht mehr, besonders nicht bei nur 2 bewegten Schrauben. Selbst am
Fließband - ich schrieb es schon - ist die Schraubenkrafttoleranz plus / minus 30 % :!: .

Sorry, Yeti.
Hallo Yeti,
mal zu meinem Verständnis: Was meinst Du mit Schraubenkräften?
Und was mit Schraubenkrafttoleranz? +/- 30 %?
Meinst Du Anzugsmoment oder die Zugbeanspruchung der Schrauben/Stehbolzen.
Würde mich mal interessieren.
Gruß aus Erding
Werner
Yeti
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Re: Anzugsdrehmomente Kardanflansch und Hinterachse Hilfe

Beitrag von Yeti »

Hallo Werner,

der Sinn und Zweck einer Verschraubung besteht darin, eine Kraft aufzubringen, mit der zwei oder mehr Teile miteinander verspannt
werden. Das Gewinde stellt eine schiefe Ebene dar, auf der das eine Teil, z.B. die Mutter, sich um das Teil mit dem Außengewinde
herum - bleiben wir der Einfachheit halber bei einer Schraube - bewegt, wie auf einer Wendeltreppe. Wie auf dieser wird ein weit
gößerer Weg als in Achsrichtung zurückgelegt. Dadurch wird die Kraft in Umfangsrichtung während des Anzugsvorgangs reduziert.

Ab dem Moment, ab dem die zu verspannenden Teile aneinander anliegen, werden beide zusammengedrückt, elastisch verformt. Die
Schraube wird elastisch verlängert. Im Prinzip ist das eine Feder, die allerdings im Betrieb praktisch keine Längenveränderung durch-
laufen darf. Erst wenn die Verformung beginnt wird Spannung erzeugt und ist eine Kraft vorhanden.

Soviel zur Schraubenkraft. Bitte frag nach, wenn Du da eine Verständnislücke hast, die ich nicht erkenne, weil für mich in dem Thema
zu viel selbstverständlich ist.

Nun zur Schraubenkrafttoleranz:
- Die ergibt sich zum einen aus der Toleranz des Reibwertes zwischen den Teilen auf der schiefen Ebene des Gewindes, zum zweiten
aus der Reibung zwischen Schraubenkopf und Auflage. Diesen beiden Stellen schrieben wir im Motorenbau eine Spannweite des Reib-
wertes von 0,08 bis 0,14 zu. Das erscheint viel, ist aber so, trotz aufwändiger Fertigung, Beschichtung und meist Anlieferung ans Band
in Plastiksäcken.
- Ein weiterer Faktor ist, daß der Drehomentschlüssel nicht genau das Drehmoment an die Schraube liefert, das er anzeigt. Da wird mit
+/- 8 % gerechnet. Anm.: Das bedeutet aber, daß der Hersteller des Schlüssels diese Toleranz beim Neuteil noch nicht ausschöpfen darf :!:

- Die geringste Schraubenkraft erhält man beim geringsten Drehmoment, ich nenne es mal Md x 0,92, und den höchsten Reibwerten, also
0,14. Die so entstehende Kraft muß die Funktionen sicher erfüllen !
- Die höchste Schraubenkraft erhält man beim höchsten Drehmonent, also Md x 1,08, und den geringsten Reibwerten, also 0,08. Die so
entstehende Kraft muß von den Bauteilen ausgehalten werden, dafür müssen sie dimensioniert sein.
Gegenüber der mit den Nennwerten - Md = Nennwert; Reibwert 0,11 - errechneten Schraubenkräften ergibt sich für die tatsächliche Schraubenkraft eine Toleranz von +/- 30 %.
Beispiel: Eine Sechskantschraube M10 bei Reibwert 0,08 mit 36 Nm angezogen ergibt eine Schraubenkraft von 23650 N. Der Minimalwert (0,014 und 33,3 m) wären in dem Fall 17560 N, der Maximalwert (0,08 und 38,9 Nm) sind 32800 N.

Löst Du also von 4 Schrauben zu Hause 2 und ziehst sie wieder an, so ist es sehr unwahrschinlich, daß alle 4 Schrauben hinterher die gleiche Kraft aufbringen. Das mag in vielen Fällen egal sein, oft aber auch nicht.

Nun gibt es genauere und natürlich aufwändigere Anzugsmethoden, die man dort einsetzt, wo man die Bauteile nicht für die höchsten Kräfte auslegen möchte und/oder die Verformung der Bauteile die Funktion stört. Beispiel: Kurbelwellenlagerdeckel. Da habe ich selbst von einer M12 auf M11 umkonstruiert, denn selbst zwischen dem Anzug vor Bearbeitung der Lagergasse und dem Anzug vor dem Einlegen der Welle war die Schraubenkrafttoleranz und damit die Bohrungsverformung schädlich im Sinne der Spieleingrenzung.

Ich hoffe Deine Fragen damit verständlich beantwortet zu haben.

Späte Grüße, Yeti.






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Re: Anzugsdrehmomente Kardanflansch und Hinterachse Hilfe

Beitrag von Nix-GS »

Hallo Yeti

#Spassmodus an...
Geht auch kürzer: Nach fest kommt ab...
Oder habe ich da was in den falschen Hals bekommen?
#Spassmodus aus...

Fünf Mal gelesen und für mich beschlossen: die Kardanschrauben bleiben unberührt 😂

Grüßle

Detlef
Solo Mofa, Zündapp KS50 SS + WC, Honda 550 F1, Yamaha XT 550, BMW R 100 RT, -20 Jahre nix-, Yamaha XJR 1300, Aprilia ETV 1000 CapoNord, Yamaha XT 1200 Z (DP01)
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Re: Anzugsdrehmomente Kardanflansch und Hinterachse Hilfe

Beitrag von Werner_ED »

Hallo Yeti,
Danke für Deine ausführlichen Erklärungen.
Jetzt bitte nicht böse sein oder falsch verstehen,
ischt halt Baden Würtemberg....alles außer hochdeutsch :bier: :bier: :bier: :bier:

Bezüglich Deiner fachlichen (mir so nicht bekannten) Ausdrucksweise konnte ich nicht folgen, deshalb meine Nachfragen.
Fachlich bin ich bei Schraubenverbindungen, denke ich zumindest, als Maschinenbauer und amtlich bestellter Schadensgutachter ziemlich auf dem aktuellen Stand der Technik.
Habe auch schon einige amtliche Gutachten über mangelhafte Schraubverbindungen verfasst,
die es leider zur Genüge gibt. Kann Deine Sorgen deshalb sehr gut verstehen.
Es wird wahnsinnig viel falsch gemacht, geht schon mit dem "schmieren" los und hört bei Baumarktdrehmomentschlüsseln auch nicht auf.
Sicherheitrelevante Schraubverbindungen werden deshalb üblicherweise heute gar nicht mehr nach Drehmoment angezogen, hier wird spannungsrelevant angezogen.
Geht aber sicher hier zu weit.
Also nochmals Danke für Deine Ausführungen, habe ich jetzt verstanden.
Viele Grüße
Werner :winken:
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