Sturz trotz ABS?

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Irrlander
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Re: Sturz trotz ABS?

Beitrag von Irrlander »

Ich habe Fälle erlebt, bei denen der Fahrer nach einer erfolgreichen Notbremsung die Füße nicht richtig (zu spät oder zu früh) auf den Boden bekommen hat, und die ganze Fuhre im Stand doch noch umgekippt ist. Das kann der Schreck sein, ein etwas zu hohes Motorrad oder ein verhedertes Hosenbein.
Da hilft auch kein ABS.
Was ABS aber meist schafft ist die Geschwindigkeit vorm Sturz deutlich zu mindern, und damit die Sturzfolgen zu minimieren.
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Yeti
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Re: Sturz trotz ABS?

Beitrag von Yeti »

Irrlander hat geschrieben: So 15. Okt 2017, 08:04 Ich habe Fälle erlebt, bei denen der Fahrer nach einer erfolgreichen Notbremsung die Füße nicht richtig auf den Boden bekommen hat, und die ganze Fuhre im Stand doch noch umgekippt ist. Das kann der Schreck sein, ein etwas zu hohes Motorrad oder ein verhedertes Hosenbein.
Da hilft auch kein ABS. Was ABS aber meist schafft ist die Geschwindigkeit vorm Sturz deutlich zu mindern, und damit die Sturzfolgen zu minimieren
Das möchte ich unterschreiben. Wenn das Mopped z.B. im Moment des totalen Halts nicht genau senkrecht steht, dann kann das schon zum Umkippen führen, weil man auf die Kraft nach der Seite nicht vorbereitet ist.
Grüße, Yeti.
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Re: Sturz trotz ABS?

Beitrag von tillepille »

Ich kenne ja auch leider nur seine Berichterstattung und kann ja auch nur darauf bauen. Er war vermutlich nicht schneller als 30 km/h, aber dennoch beruhigt mich das im großen und ganzen, was ihr hier sagt.
Denn ihr sagt nicht "Oh gott, hast du selbst dran rumgeschraubt? bring es schnellstens mal zu wem der sich damit auskennt, du hast bestimmt was verbastelt" oder sowas in die Richtung.

Ich erinnere mich noch ganz gut an meinen Fahrlehrer (selbst langjähriger Motorradfahrer) der mir immer sagte "Hast ja ABS, da kann nix passieren, einfach so fest zupacken wie du kannst". Aber natürlich ist so eine vorgespielte "Gefahrenbremsung" genauso weit weg von der Realität, wie das Fahren in der Fahrschule...

@Varaderotreiber: Es war zumindest auf einem Stück ohne Kreuzung, aber im nicht viel weniger befahrenen Witten, nebenan...

Ich danke euch allen soweit schonmal für eure Antworten, heute auf der Tour bin ich die Kiste mal wieder gefahren, nachdem ich noch den Ständernippel gerichtet habe, und es war wunderbar, auch wenn gefühlt alle Motorräder des Ruhrgebiets unterwegs waren.
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sushi

Re: Sturz trotz ABS?

Beitrag von sushi »

tillepille hat geschrieben: So 15. Okt 2017, 16:51 ...eine grade, trockene, saubere Straße .... vermutlich nicht schneller als 30 km/h...
Hallo

Weiss nicht wie ich das nett rüberbringen kann ohne dass es jemandem in den falschen Hals kommt. :sonne: :sonne: :sonne:

Aber bei diesen Bedingungen muss man selbst mit einem blockierten Rad durch Überbremsen klarkommen.
Es legt sich ja auch nicht jeder mit einem Motorrad ohne ABS bei jeder Gefahrensituation gleich hin.
Das lernte man in der Fahrschule und dann kann es nicht schaden manchmal selber zu üben.
Kommt man damit nicht zurecht, üben, üben oder Motorradfahren sein lassen.

ABS verhindert nicht dass ein Rad blockiert, es versucht das Blockieren zu verhindern und gibt ein blockiertes Rad wieder frei.
Das ABS mal auf einem Kiesplatz testen, da sieht man dann wie lange die Stotterintervalle sind.
Die Physik der Reibung/Haftung kann auch ein ABS nicht überwinden.
tillepille hat geschrieben: So 15. Okt 2017, 16:51 Ich erinnere mich noch ganz gut an meinen Fahrlehrer (selbst langjähriger Motorradfahrer) der mir immer sagte "Hast ja ABS, da kann nix passieren, einfach so fest zupacken wie du kannst".
Das funktioniert bei einem Auto, da kann man in die Bremse treten und das Auto stottert ist aber lenkbar.
Ein Auto kann nicht umfallen, kommt nicht in einer Schräglage zum Stillstand die der Fahrer kontrollieren muss.

gruss sushi
juergen007

Re: Sturz trotz ABS?

Beitrag von juergen007 »

Für mich deswegen ein sehr interessanter Beitrag weil ich seit Freitag an einem KTM unterstützten Fahrertraining in Austria teilnahm, der allerdings einen klar tourenorientierten Touch hatte.

Trotzdem konnten wir, speziell gestern, die Funktionsweise des Kurven ABS kennenlernen.

Und da sind wir genau an dem Punkt des Themenstarters. Keiner war dabei, hat die Strasse gesehen, ob es eine Strassenverschmutzung gab oder wie auch immer.

Fakt ist aber, ohne ein gewisses Training ( nehme mich da keinesfalls aus!!! ) hat der ganze Elektronik Sicherheitslametta keinen Sinn.

Nie im Leben hätte ich mich getraut, bei voller Schräglage voll die Bremse zu ankern. Tatsache ist: es funktioniert: das Kurven ABS von Bosch.

Gestern, bei optimalen Bedingungen, auf einer gesperrten Strecke, die vorab kontrolliert und gereinigt wurde.

Heute sah das dann wieder anders aus: auch in Österreich liegt nasses Laub auf der Strasse, die Abschnitte teilweise trocken, teilweise nass.

Trotzdem bekommt man nach einem Sicherheitstraining, bezogen auf das verbaute ABS ein ganz anderes Gefühl, was in der Gefahrensituation möglich ist und was man tun muss, um oben zu bleiben.
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Yoda
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Re: Sturz trotz ABS?

Beitrag von Yoda »

servus zusammen

ich habe heuer 2 fahrsicherheitstrainings bei unterschiedlichen institutionen absolviert.
bei beiden lernte bzw übte ich etwas anderes dazu.

aber der grundtenor war und ist, das abs verhindert keinen sturz, wenn du nicht:

1. zum zeitpunkt des stillstandes muß man die fuhre gerade halten
2. ein kleiner lenkimpuls bringt dich aus der balance

zusätzlich sei erwähnt:

1. mit abs kannst du wirklich voll in die eisen greifen und es verhindert ein "überbremsen" des rades
2. mit abs wird der bremsweg nicht zwangsläufig kürzer - auf schotter zb uU sogar länger




ich glaube der sturz ist einfach nur passiert weil das eisen eine tendenz nach links ober rechts bekommen hat, oder weil - wie schon gesagt wurde - mit einem hosenbein oder schnursenkel hängen geblieben wurde.


wichtig ist das nicht mehr passiert ist und nur sachschaden entstanden ist.

gute besserung an den papps an der stelle :daumen:
LG
Fritz
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Motorrad fahren Du mußt.
Möge euch der Saft niemals ausgehen.
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