VW Abgasskandal Dieselgate

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Floh
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Re: VW Abgasskandal Dieselgate

Beitrag von Floh »

Hallo Alexander,

diese Meldung aus Koblenz läuft hier bei uns in der Region schon den ganzen Tag im Radio. Schon verrückt das ich am OLG Koblenz ein wesentlich schlechteres Urteil erhalten habe. Diese 4% Zinsen sind echt super. Bei mir waren es so 0,4%! Hier ein Link vom SWR

VW muss Dieselkäufer aus dem Kreis Neuwied entschädigen

Gruß Norbert
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Floh
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Re: VW Abgasskandal Dieselgate

Beitrag von Floh »

Floh hat geschrieben: Mo 18. Nov 2019, 22:25 Hallo Alexander,

diese Meldung aus Koblenz läuft hier bei uns in der Region schon den ganzen Tag im Radio. Schon verrückt das ich am OLG Koblenz ein wesentlich schlechteres Urteil erhalten habe. Diese 4% Zinsen sind echt super. Bei mir waren es so 0,4%! Hier ein Link vom SWR

VW muss Dieselkäufer aus dem Kreis Neuwied entschädigen

Gruß Norbert
Mensch Alexander das dir via Newsletter gesendete Urteil vom CH Beck-Verlags ist ja tatsächlich laut Aktenzeichen mein Urteil aus Koblenz. Ich war total irritiert, weil es bei uns in der Region im Radio lief und man über 4% Zinsen berichtet hatte. 4% Zinsen stimmt leider nicht, was in deinem Newsletter auch nicht so dargestellt wird. Aber viel OLG´s hatten in letzter Zeit entschieden das dem Käufer 4% Zinsen zustehen, vielleicht wurde dies in meinem Fall einfach verwechselt.

Hatte den Bericht im Radio auch nicht wirklich mit meinem Fall in Verbindung gebracht, da die Urteilsverkündung schon am 19.09.2019 war, aber es erst gestern vom Gericht bekanntgegeben wurde.

Und danke für´s Daumen Drücken am BGH.
Hoffe mal das dann die Berichterstattung vom BGH besser dargestellt wird.

Gruß Norbert
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Floh
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Re: VW Abgasskandal Dieselgate

Beitrag von Floh »

Mensch wie die Zeit vergeht. Vor gut 3 1/2 Jahren habe ich den Thread eröffnet und ich bin immer noch nicht am Ziel. Dies könnte sich jedoch mit dem 05. Mai 2020 schlagartig ändern. An diesem Tag hat mein Mitstreiter (ein Rentner aus Gebroth) seinen Termin beim BGH in Karlsruhe. Ich bin gespannt ob der BGH diesmal ein Urteil fällt. Vor 1 1/2 Jahren kam es lediglich zu einem Hinweisbeschluss, weil der eigentlich BGH Termin kurz vorher abgesagt wurde.

In folgenden Beiträgen wird über den Rentner und den Abgasskandal berichtet:

04.05.20 19:30h WISO
05.05.20 05.30-9.00h ZDF Morgenmagazin
05.05.20 18:45h SWR RP Landesschau
05.05.20 21:00h Frontal 21

Das ZDF ist auch schon auf mich zugekommen :o ... mal schauen wie sich die Sache bei mir weiter entwickelt ...
... Serie: der "kleine" Floh gegen VW
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matthias107
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Re: VW Abgasskandal Dieselgate

Beitrag von matthias107 »

Hier auch in der SZ:

4. Mai 2020, 18:26 Uhr
Dieselskandal:Volkswagens schlimmster Albtraum

Für den größten Autohersteller der Welt ist Herbert Gilbert nicht nur ein juristisches Problem, sondern auch ein PR-Desaster. Selbst die Zeit spielt für den Rentner.

Manchmal geben vermeintlich unbedeutende Entscheidungen dem Leben eine erstaunliche Wende. Bei Herbert Gilbert war es die Sache mit dem Auto. 2014 kaufte Gilbert sich einen Gebrauchtwagen. Er hätte einen Renault nehmen können oder einen Suzuki, einen Fiat vielleicht. Aber Herbert Gilbert entschied sich für einen VW Sharan, 20 000 Kilometer auf dem Tacho, Dieselantrieb, Kaufpreis 31 490 Euro. In der Familie fahre man schließlich seit 50 Jahren traditionell Volkswagen, sagt Gilbert. "Ich dachte, da kannst du keinen Fehler machen."

Sechs Jahre später ist Herbert Gilbert Mittelpunkt eines Verfahrens, das VW viele Hundert Millionen Euro kosten könnte. Nicht nur ganz Deutschland interessiert sich deshalb nun für seine Geschichte. Sogar die Financial Times schreibt über ihn und seinen Sharan. Herbert Gilbert, 65, Frührentner aus dem 160-Einwohner-Dorf Gebroth in Rheinland-Pfalz, ist jetzt Volkswagens schlimmster Albtraum.

An diesem Dienstag verhandelt der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe über die Klage, die Gilbert eingereicht hat, als klar wurde, dass sein Auto von den Dieselmanipulationen bei VW betroffen ist. Zuerst habe er das gar nicht glauben können, sagt Gilbert. Er habe an eine Falschmeldung gedacht, an einen Irrtum. Erst als er ein Schreiben von VW bekam, das die Manipulation bestätigte, sei ihm klar geworden, "dass ich mir das nicht gefallen lassen kann", sagt er. "Mir war klar, ich muss klagen."

So wie Gilbert haben Hunderttausende Kunden Volkswagen verklagt. Viele haben sich der sogenannten Musterfeststellungsklage angeschlossen, andere haben Einzelklagen eingereicht. Die Urteile fielen sehr unterschiedlich aus. Manche Richter ließen VW kräftig blechen, andere ließen den Konzern davonkommen, mit dem Argument, den Kunden sei kein Schaden entstanden, wenn die Autos nachgerüstet und wieder gesetzeskonform gemacht worden seien. Oft bot VW in letzter Sekunde doch einen Vergleich an - auch deshalb blieb die Rechtssprechung uneinheitlich und nahezu unüberschaubar.

Nun aber soll erstmals das Höchstgericht feststellen, ob Kunden eine Entschädigung zusteht - und wie die berechnet wird. Eine der zentralen Fragen lautet: Wenn Kunden den Kaufpreis zurückbekommen, wird dann eine Pauschale für die Zeit, in der sie das Fahrzeug benutzt haben, abgezogen? Ist das nicht der Fall, werden die Summen weitaus höher ausfallen als das, was VW bislang bezahlt hat - auch den etwa 235 000 Menschen, die nach der Musterfeststellungsklage einen Vergleich mit dem Konzern geschlossen haben. Sie bekommen zwischen 1350 und 6257 Euro. Wenn Herbert Gilbert vor dem BGH auf ganzer Linie gewinnt, haben die anderen einen schlechten Deal gemacht.

Der Fall von Gilbert ist für VW besonders vertrackt, denn er hat seinen Wagen nicht mehr in Gebrauch, sondern abgemeldet in der Garage stehen. Die lange Verfahrensdauer kann dem Konzern also nicht in die Karten spielen und die Entschädigungssumme verringern. Dazu kommt, dass Gilbert Talent für die Rolle als demonstrativ enttäuschter Kunde hat: In einer Videoschalte mit Journalisten erzählt er, Umweltschutz sei eines der wichtigsten Kaufargumente für den Wagen gewesen. VW habe schließlich die gute Klimabilanz seiner Dieseltechnologie beworben. "Ich dachte, die haben da was Gutes gemacht", sagt er. Und dass er von VW wirklich "sehr, sehr enttäuscht" sei. Für den größten Autohersteller der Welt ist Herbert Gilbert nicht nur ein juristisches Problem, sondern auch ein PR-Desaster.

Dass ausgerechnet sein Fall als erster vor dem BGH verhandelt wird, ist kein Zufall. Insgesamt sind etwa 800 Diesel-Klagen beim BGH anhängig, aber die Kanzleien reichen Fälle, die sie für besonders öffentlichkeitswirksam halten, natürlich zuerst ein. Gilbert sagt, das Auto sei eine der größten Investitionen seines Lebens gewesen. Das stimmt, wohl nicht nur in finanzieller Hinsicht.
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cruiser13
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Re: VW Abgasskandal Dieselgate

Beitrag von cruiser13 »

Lieber Norbert,

Ich hoffe ja immer noch, dass ich dich in dieser Sache besuchen kann. Aber im Moment sind uns wegen Corona Dienstreisen verboten.

Gruß Peter
juergen007

Re: VW Abgasskandal Dieselgate

Beitrag von juergen007 »

Eagl wie die BGH Urteil morgen ausfallen wird. Es wird in jedem Fall Signalwirkung haben. Hoffentlich geht das Pendel in die richtige Richtung. Das kann für mich nur "pro Verbraucher" gehen.

Allen ist bewusst, dass es hier nicht um eine Bewertung von Mitarbeitern des Volkswagen Konzerns geht. Der Arbeiter am Fliessband, der Automobilverkäufer in der Niederlassung und andere: sie können gegen Verfehlungen der Konzernspitze sicher am allerwenigsten.

Und genau um diese Truppe geht es am Schluss: diejenigen die sich wegen eines Wettbewerbsvorteils und um das Kostenmanagement im Sinne eigener Vorteile nicht fair play gespielt haben. Mag sein dass auch andere nicht immer im Sinne der Regeln unterwegs waren.

Morgen geht es aber um Volkswagen.

Wenn der kleinste Betrieb, wegen einer geringfügigen steuerlichen Verfehlung, im schlimmsten Fall sogar in den Knast gehen kann, kommen mir die bisherigen Bewertungen des Dieselgates geradezu wie ein Gentleman's Faux Pas vor.

Es geht um einen wissentlichen Betrug und Vorspielung falscher Tatsachen. Kunden, kleine und grosse haben sich ein Fahrzeug eines Herstellers angeschafft, der die ökologische Bilanz, in diesem Fall die Abgasemission, wissentlich getürkt hat.

Damit spricht man hierzulande ( und auch anderswo ) von nichts anderem als Betrug.

Die wirtschaftliche Bewertung ist einfach und simpel: mal abgesehen davon, dass VW die Allgemeinheit getäuscht und geschädigt hat, stehen bei seinen Kunden Fahrzeuge, die mittlerweile quasi wertlos oder nur noch zum Kilopreis zu verkaufen sind.

Dem Kunden abzüglich seiner gefahrenen Kilometer den heutigen nicht mehr vorhandenen Zeitwert zu ersetzen, springt meiner Meinung nach viel zu kurz.

Wenn also Rentner A einen abgemeldeten Sharan in der Garage stehen hat, würde die Umkehrrechnung sein, was das Fahrzeug heute Wert wäre, wenn es nicht vom Dieselgate betroffen wäre. Nicht mehr und nicht weniger steht somit den Geschädigten zu.

Erschwerenderweise wissen wir heute, dass die Softwareupdates ein Placebo waren. Nach aktuellen Tests stossen die umgerüsteteten Fahrzeuge teilweise noch mehr Abgase aus wie vorher. Sonstige technische Nachteile kommen noch hinzu.
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Mr.L
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Re: VW Abgasskandal Dieselgate

Beitrag von Mr.L »

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PK 50 XL - PK 125 XL- GSX-F 750 - Velo Solex - XT 500 - lange nichts .......... - XT 1200 Z
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Re: VW Abgasskandal Dieselgate

Beitrag von cruiser13 »

Ich habe Norberts Fall für die SZ aufgeschrieben, ist seit heute Online und wird morgen in der Printausgabe der Süddeutschen Zeitung erscheinen.
Hier der Link:

https://www.sueddeutsche.de/auto/vw-die ... -1.4918816

Gruß aus München :winken:
Peter
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matthias107
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Re: VW Abgasskandal Dieselgate

Beitrag von matthias107 »

Toll :daumen:
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Leone blu
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Re: VW Abgasskandal Dieselgate

Beitrag von Leone blu »

Yepp, Balsam für meine Seele...

Ciao, R.
Ich freue mich, wenn's draußen regnet - denn wenn ich mich nicht freue, regnet's auch... (Karl Valentin)
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