Ich werde wahnsinnig!

[Torb]

Hallo zusammen,

ich sehe vor einer schwierigen Frage: Soll ich mir eine neue (gebrauchte) XT1200Z kaufen oder nicht. Dabei ist nicht die Frage zu klären ob es genau dieses Motorrad sein soll. Genau die und keine andere! Eher die Frage: Ist es unverantwortlich und/oder zu gefährlich? Ich habe gerade meine XT660Z ohne ABS verkauft und stehe vor einem aus meiner Sicht sehr guten Angebot für eine ST. Vor allem meine Eltern fanden es noch nie gut, dass ich Motorrad fahre. Sie sorgen sich und appellieren an meine „Vernunft“, jetzt, wo ich eine 2-jährige Tochter habe, mit dem Motorradfahren aufzuhören. Meine Freundin sieht das eher gelassen, sie kennt mich. Ich bin ein ruhiger und besonnener Fahrer und nutze meine gelegentlichen Ausfahrten in Richtung Sauerland oder Bergisches Land (alles vor den Toren Kölns) zur Entspannung, nicht zum Rasen. Ich bin mir meiner Verletzlichkeit als Motorradfahrer bewusst. Daher auch die Entscheidung auf eine technisch ausgereifte Maschine mit ABS zu wechseln. Das viele Idioten und blinde Autofahrer unterwegs sind, weiß ich aus eigener Erfahrung auch (mir ist aber nichts passiert, nur dem Motorrad).

Jetzt meine eigentliche Frage: Habt ihr euch (ggfs. auch aufgrund von Kindern) mit dieser oder ähnlichen Fragen beschäftigt und wieso fahrt ihr immer noch Motorrad?

[Bigbiker13]

Hi,
sei froh das deine Frau das so locker sieht und fahr weiter. Für mich gehört Motorrad fahren zum entspannen dazu.

Guido

[Tequila]

Das ist eine schwierige Frage vor der ich auch schon das ein oder andere Mal stand
Ich habe in der Zeit als meine Tochter geboren wurde eine XL 500 gefahren und das war damals wirklich eine irre Kiste mit 35 PS, niedrigem Gewicht und Halbnabentrommelbremsen das Ding wurde dann eingetauscht gegen eine schwere, gediegene BMW R75/5 die eher zu defensivem Fahren verleiten sollte ..... (hat nicht geklappt)

Als 4 Jahre später mein Sohn geboren wurde, konnte meine Tochter bereits hinter mir auf der BMW mitfahren (hatte eine Reeling und die Beifahrerfußrasten hochgelegt)

Irgendwann, ich hatte eine Yamaha XJ600N, bin ich Sonntag Morgens losgefahren, hätte auf den ersten 10 km schon drei Mal tot sein können, bin wieder nach Hause und habe das Motorradfahren drangegeben Aus Respekt vor meiner Familie habe ich entschieden, dass es zu gefährlich ist. Diese Entscheidung hat genau 2 Jahre Bestand gehabt und dann ging es mit einer XT 600 weiter

Ja, Motorradfahren ist gefährlich aber man kann auch in der Dusche ausrutschen und sich das Genick brechen. Sichere deine Kinder mit einer ausreichend hohen Risikolebensversicherung ab und genieß dein Hobby.

Und immer dran denken: "das Leben ist die gefährlichste Krankheit und es führt immer zum Tod"

[Irrlander]

Ich habe meine FJ gegen ein Motorrad-Gespann getauscht als unsere Kleine 6 Monate alt war. siehe: Kind im Gespann
Ich habe meine XTZ660 und meine Frau ihre Z440LTD immer zwischen durch ohne Kind gefahren.
Als meine Tochter mit 8 groß genug war, um die Fußrasten zu erreichen, ist sie Motorrad gefahren.
Mit 11 hat meine Tochter als Sozia, die erste große Tour nach Schottland gemacht.

Inzwischen fahren meine Enkel im Gespann mit.
Meiner Tochter ist Gespann zu langweilig, sie fährt lieber auf zwei Rädern.

Meine Mutter war vor 30 Jahren auch nicht begeistert, inzwischen fährt sie gelegentlich mit.
Mein Vater war immer gelassen, er hat inzwischen eine Guzzi V50 auf dem Hof stehen.

Meinem Schwiegersohn habe ich allerdings vom Motorrad-fahren abgeraten, er neigt schon beim Autofahren dazu, es drauf ankommen zu lassen.

[ila]

....jaja, eigentlich gehören wir genau zu Denen, vor denen unsere Eltern uns immer gewarnt haben.....

Als ich damals angefangen hatte, mit der 80-er zu fahren, bin ich mit allen Pros und Contras konfrontiert worden - da aber meine Mutter selbst früher Beifahrerin war, hat sie mich sogar gefördert...... und heute höre ich da nur auf "einen": und das bin ich....... das Leben ist zu kurz, um sich um alles Sorgen zu machen...... (hat Dale Carnegie schon gesagt: Sorge Dich nicht, Lebe!)
Ich habe mich nie davon abhalten lassen und habe seit dem 16-ten Lebensjahr immer die Möglichkeit, etwas eigenes zweirädriges zu fahren - manchmal kleiner, manchmal grösser... ich habe schon mehrfach Situationen gehabt, in Denen ich einfach auch "Schwein" gehabt habe - sowohl mit dem Mopped, als auch mit dem Auto... oder mit dem Fahrrad...auf Ski.... oder als Fussgänger... oder beim Montieren von Lampen, als ich aus Versehen in die Phase gegriffen habe ..... - die meisten Unfälle passieren eh im Haushalt

Wenn Du selbst Angst hast, dass etwas passiert, dann lasse es sein - von wegen der selbsterfüllenden Prophezeiung... hast Du aber Spass an der Sache, dann mache es, egal, was die Anderen sagen - wie Heinz schon geschrieben hat - sichere die Familie ab (was man eh tun sollte) und dann: go for it

@Irrlander: Deine Story finde ich auch klasse!

Gruss Ingo

[Ricky]

Meine Frau hat im Jahr 2000 eine Tochter bekommen (jaja, ich natürlich auch!!) und ich noch ein Moped dazu....
Mit einer "lebensbejahender" Fahrweise kann man das Risiko gut im Rahmen halten und Unfälle können überall passieren!

[pejott]

Ich werde wahnsinnig, wenn ich an schönen Tagen kein Motorrad fahren kann
Ich bin Vater von 3 mittlerweile erwachsenen Kindern und bin auch in der Zeit als die Kinder klein waren immer gefahren. Natürlich in den ersten Jahren dann keine großen Touren mehr, aber ich habe immer die kleinen Fluchten an den Wochenenden oder nach Feierabend genutzt um meiner Sucht nachzugeben
Ein Gespann mit familientauglichem Beiwagen hatte ich auch mal ein halbes Jahr, aber das war nix für mich! Die Leichtigkeit und Eleganz der zweirädrigen Fortbewegung war weg.
Wenn dein Herz am Motorradfahren hängt dann tu es! Wenn man die eigenen Fähigkeiten vernünftig einschätzt und mit den Fehlern der anderen rechnet, kann man das mitfahrende Risiko erheblich minimieren.

[dietmar]

Motorradfahren als Familienvater?
Viiiiel zu gefährlich!

Ab jetzt bitte nur noch Auto fahren, aber nur mit allen erdenklichen Assistenzsystemen!
Und alle möglichen Versicherungen abschließen, am besten mehrere!
Am besten gar nicht mehr das Haus verlassen und im Bett bleiben.

HALLO?
Vater zu werden heisst doch wohl hoffentlich nicht, dass man sein Leben einstellen muss.
Wenn das so wäre, dann würde ich lieber kinderlos bleiben.

[Umsteiger]

Hallo
Kenn ich, ist zwar schon ein Weilchen her, aber diese Frage taucht bei Kindern einfach auf.
Mit 18 hab ich angefangen Motorrad zu fahren(Offiziell), man das sind jetzt schon 40 Jahre.
1984 kam meine Tochter da hab ich für 10 Jahre aufgehört, weil ich es nicht Verantworten
wollte meine Frau eventuell mit einem Kleinkind alleine zu lassen. Ab dieser Zeit
hab ich auch keinen Motorsport mehr getrieben, aber das muss jeder für sich selbst
sehen wie er das macht. Ich würde mich zumindest gut versichern.
Gruß Stefan

[unswitchable]

Hallo Torb,

ich denke, wenn du mit Leib und Seele Motorradfahrer bist, würdest du mit der Entscheidung das Motorradfahren (zumindest für einige Zeit) aufzugeben nicht glücklich werden. Und damit auch deine Umwelt nicht. Ich kenne allerdings einige in meinem Bekanntenkreis, die es genauso gemacht haben und konnte das nie nachvollziehen. Wenn man selbst vorausschauend fährt minimiert man das Risiko beim Moppedfahren schon erheblich. Und würdest du deiner Tochter in ein paar Jahren davon abraten Motorrad zu fahren...?

Gruß Manne (ebenfalls Papa )