Ich werde wahnsinnig!

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darkrider
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Re: Ich werde wahnsinnig!

Beitrag von darkrider »

Ja ich bin Papa :-) und bin immer Motorrad gefahren.
Für mich stellt sich diese Frage nicht, sterben kann ich überall ;-)
Mein schicksal ist schon lang geschrieben und das werde ich nicht entscheiden, wann und wo es passieren wird.

Grüße

Ronny
Leben und leben lassen
XTPetzi

Re: Ich werde wahnsinnig!

Beitrag von XTPetzi »

Bei mir ist's so, das meine Tochter schon wieder aufgehört und mein Sohn im nächsten Jahr seinen A1-Schein macht. Er ist jetzt schon Motorrad-Verrückt und tobt sich momentan mit 'nem 250er Quad aus. Ich selbst fahre seit etwa 30 Jahren Zweirad und meine Familie vertraut mir voll und ganz.
Wichtig ist, das dein Kopf immer "ON" ist, damit du auf die Dummheit anderer reagieren kannst!

Gruß
Steffen
SmokinAces

Re: Ich werde wahnsinnig!

Beitrag von SmokinAces »

kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.....kaufen, fahren....Spaß haben....habe selber 3 Kids, ne verständnisvolle Frau, da klappt das...
Drücke dir die Daumen das du die richtige Entscheidung triffst..... :daumen:

Gruß

Andreas
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XTSigi
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Re: Ich werde wahnsinnig!

Beitrag von XTSigi »

Du kannst hier eigentlich keine andere Antwort als Befürwortung zum Fahren erwarten.
Ich schließe mich somit allen Vorrednern an.
Ich selbst fahre über 30-ig Jahre Motorrad und habe damals als die Kinder klein waren eine Risikolebensversicherung inkl. BUZ abgeschlossen, für alle Fälle.
Das beruhigt das Gewissen und Deine Frau!
Grüße und vorab schon einen herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung ;)
XTSigi
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Yeti
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Ruhig bleiben

Beitrag von Yeti »

Hallo Torb,

ja die liebe Verwandtschaft mit ihren "guten Ratschlägen" - auch Ratschläge sind Schläge.
Wenn Deine Eltern es noch nie gut fanden, daß Du Motorrad fährst, dann ist die Situation ja nicht neu. Was schlagen sie denn als Alternative vor ?
Die Geschichte ist eigentlich zu traurig zum Erzählen, aber ich tue es: Als ich 1981 mit meiner neuen R100 zu Verwandten kam bekniete mich die Mutter ihrem Sohn das Fahren mit seiner XS400 auszureden. Wie hätte der mir das abnehmen sollen ? Man schaffte es dort dennoch. Der junge Mann studierte und begann dabei mit dem Segelfliegen. Er wurde nur 25 Jahre alt.
Ich empfehle an Fahrerlehrgängen auf der Nordschleife teilzunehmen. Für mich waren die SEHR wichtig, weil ich das gezielte Führen des Moppeds lernte. Dazu könnte ich viel schreiben - gehört nicht hierher.
Ich habe nach etlichen Jahrzehnten Mopped immernoch Respekt vor der Geschichte, was aber nicht heißt, daß ich den ersten Kreisverkehr nach 500m verkrampft durchfahre. Das wäre fatal. Wichtig ist es locker zu bleiben. Das habe ich intensiv in der Sahara gelernt: Im Weichsand den Lenker festhalten führt sehr rasch zur Ermüdung - "Kondition ist Konzentration" sagte mir ein sehr erprobter Motorradfahrer. Und noch etwas war wichtig und ist es auf der Straße: Das Ding muß immer unter Zug sein, wenn man den Kurs halten will.
Die :xt12: habe ich voriges Jahr auch wegen des ABS gekauft, aber EINZIG um einen Schreckbremsungssturz-Verhinderer zu haben. An den rettenden kürzeren Bremsweg wenn einer mir die Vorfahrt nimmt glaube ich nicht so recht, DAS grenzt für mich an Roulette.
Eine Bekannte sagte mal "Wenn Dir das Motorradfahren mal keinen Spaß mehr macht, dann kann man Dich nur noch erschießen." Sie sagte aber auch nach ein paar tausend flotten Kilometern neben mir im Auto "Deine Bemühungen und Gedanken, um unversehrt durch den Verkehr zu gelangen, sind im positive Sinne abgehoben." Das ist wohl das Wesentliche: Das beste Assistenzsystem befindet sich im Kopf. Nutze es und fahre.

Grüße, Yeti.
Meine Moppeds: Zündapp DB200; BMWs: R69S - R100 - R100CS - R100GS > HPN-Sport - K1; Yammis: FZS1000; XT1200Z; Tracer900-GT
Tgessner

Re: Ich werde wahnsinnig!

Beitrag von Tgessner »

Als mich letztes Jahr ein älterer Gentleman übersah und ich über die Motorhaube seines Autos abgeräumt wurde, hatte ich anschliessend drei Monate Zeit, mir zu überlegen, ob ich wieder Motorradfahren sollte. Die Antwort gab mir meine Frau. Für sie war es keine Frage, natürlich müsse ich wieder fahren, dass sei ein Teil von mir und sie wäre nach wie vor an dem Gesamtpaket interessiert. Sie hatte es schneller kapiert als ich.

So lernte ich also wieder laufen und kurz darauf wieder fahren. Letzteres war bis dato weniger schmerzhaft ;)

Am Leben teilzunehmen, bedeutet Risiko, auch wenn man uns von vielen Seiten etwas anderes einzureden versucht. Sicherheit ist eine Illusion. Risiken einschätzen und dann frei entscheiden finde ich für mich besser. Damit passt meine Entscheidung auch zu meiner Rolle als Vater einer 13-jährigen Tochter, denn genau diese Einstellung möchte ich ihr ja vorleben.

Gruss, Thomas
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Maex
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Re: Ich werde wahnsinnig!

Beitrag von Maex »

Hi Heiko

genau solche Überlegungen :denker: hab ich damals auch gemacht, meine Eltern hatten auch kein Verständnis :daumen_ab: . Mein erstes 125er-Motorrad kaufte ich heimlich schon einen Monat vor meinem 18ten Geburtstag. Hcohzeitsreise erfolgte mit neuem Mopped, GL500, und als die kleinen da waren hatte ich 3 lange Jahre kein eigenes Mopped, aber jedes Jahr eines gemietet für ein langes Wochende um mit zwei Kollegen und Frauen eine Tour zu unternehmen. Dann hielt ich es nicht mehr aus und das dritte Mietmotorrad wurde gekauft. Seitdem bin ich wieder 3 Jahrzehnte zweirädrig, gesamt schon 40 Jahre.
Dass du deine Verantwortung siehst und so beschreibst sehe ich als gute Zeichen und deine Freundin hat auch mehr von einem ausgeglichenen Vater der Kinder.
Meine Frau sagt auch schon mal "Nimm dein Motorrad und verschwinde" :roll: und erhält einen zufrieden grinsenden :D Mann zurück.

In dem Sinne ... gute Fahrt mit der :xt12:
Gruss Max
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Leone blu
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Re: Ich werde wahnsinnig!

Beitrag von Leone blu »

Mit 15 habe ich den Führerschein für die 50er gemacht und meine neu gewonnene Freiheit fortan intensiv genutzt. Für drei Jahre, dann kam der Autoführerschein und eine etwas längere Zweiradpause.

Den "großen" Lappen habe ich dann 18 Jahre später im Frühjahr 2007 gemacht, kaufte im Juli meine Transalp und genoss, wieder als Anfänger, jeden km auf ihr. Im Herbst 2008 kam unsere Tochter auf die Welt und meine Frau war vernünftig genug, nicht diese Diskussion zu eröffnen.

Im Mai 2009 verunglückte ein lieber und enger Spezl tödlich mit seinem Motorrad auf einer Strecke, die wir im Alltag regelmäßig benutzen; sehr wahrscheinlich war er auf einen spontanen Kaffee und auf der Flucht vor einem heftigen Gewitter auf dem Weg zu uns...

Auch in dieser Situation kam kein Wort in die Richtung, dass ich mein Hobby aufgeben solle/müsse - zumindest nicht von meiner Frau. Allerdings habe ich mir natürlich intensiv meine Gedanken gemacht, völlig klar; auch weil ich von anderen aus der Familie und einigen Freunden mehr oder minder sanft angesprochen wurde. Ich bin nach ein paar Tagen in die Offensive gegangen und habe klar gestellt, was mir Motorradfahren (inzwischen) bedeutet. Zwischen meiner Frau und mir herrschte Einigkeit, das war mir wichtig und das rechne ich ihr noch immer hoch an.

Nun, ich habe damals zumindest meiner Transalp erstmal noch Zusatzscheinwerfer spendiert - und sie dann im April 2010 nach etwas über 15.000 km doch hergegeben. Aber nur, um mir umgehend meine V-Strom zu kaufen; schönes, helles Licht und ABS serienmäßig. Die Schwachstrom hat mich dann bis Juli 2013 auf über 30.000 km begleitet. Und seit dem 25.07.2013 habe ich meine Ténéré (Übernahme mit 567 km auf der Uhr), die nun mit km-Stand 16061 im Winterschlaf ist.

Komme ich von einer kleinen Feierabendrunde oder einer längeren Tour zurück und meine Kleine ist zu Hause, kommt sie so schnell sie kann zu mir, schmachtet mich an und fragt: "Papa, darf ich auf Dein Motorrad?" :daumen:

Ja, sie weiß noch nicht, welche Risiken draußen lauern. Aber ich weiß es und versuche, die meisten von ihnen "unschädlich" zu machen. Und trotzdem ist mir klar, dass das nie wirklich zu 100% gelingen kann, ein wenig Glück braucht es da schon auch...

Meine Frau wollte ursprünglich den Einser ebenfalls machen, aufgrund der Schwangerschaft hat sie's aber gelassen. Nun ist sie blockiert und mag nicht selber fahren; sie genießt aber unsere (wenigen) gemeinsamen Touren als Sozia. Ich werde sie nicht überreden, den Einser doch zu machen. Es hat einfach keinen Sinn, wenn sie mit Angst im Kopf selber fährt.

Und so ist es gut, so kann es bleiben...

Ciao, R.
Ich freue mich, wenn's draußen regnet - denn wenn ich mich nicht freue, regnet's auch... (Karl Valentin)
fritzchen

Re: Ich werde wahnsinnig!

Beitrag von fritzchen »

Ich fahre seit 27 Jahren unfallfrei Motorrad. Mein Fahrstiel hat sich mit zunehmenden Alter deutlich verändert.
Wie Ihr alle schon geschrieben habt, gibt es keine 100 % Sicherheit. Erst letzte Woche wurde ich selbst direkt Zeuge eines schweren Unfalls mit LKW und einer 125er. Der junge Mann fuhr bei grün in eine unübersichtliche Unterführung.
Erste , zweite, dritter Gang und dann ein Knall. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Als ich an der Unfallstelle an kam sah ich den Verunglückten wimmert unter dem LKW eingeklemmt.
Der LKW fuhr wegen der engen Unterführung sehr langsam und die Ampel schaltete um.
Meine Frau und ein dritter Helfer versuchten den LKW zurückzusetzen.
Ich verständigte den Notarzt. Der Leichtkraftfahrer hat schwerverletzt überlebt. Ich lag am Abend fix und fertig im Bett und schwor mir die XT zu verkaufen.
Ich werde es doch nicht tun.
Motorrad fahren bleibt unvernünftig und gefährlich. Das wissen wir alle, doch mit dem nötigen Respekt und der angepassten Fahrweise lässt sich ein Großteil des Risikos minimieren.
Der verunglückte Fahrer ist meiner Meinung nach zu schnell in die unübersichtliche Unterführung gefahren. Eine Schuld trägt auch die zuständige Behörde. Ein Verkehrsspiegel wäre sinnvoll gewesen.


Gruß

Fritzchen
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Helmut
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Ort: Da wo ich mich Zuhause fühle

Re: Ich werde wahnsinnig!

Beitrag von Helmut »

Jetzt gebe ich auch mal meinen Senf dazu ab.
Ich bin seit 1974 mehr oder weniger mit 2 Rädern unterwegs. In der ganzen Zeit ist mir nur einmal der Gedanke gekommen damit aufzuhören. Dies lag aber nicht an meiner Lebensabschnittsgefährtin, sondern an einem Heftigen Winter ( ja die gab`s da noch ). Da das liebe Geld nicht für Auto und Motorrad reichte hab ich sage und schreibe 2 Monate damit aufgehört. Als dann die ersten Sonnenstrahlen im Februar den Schnee schmelzen ließ wurde das Auto verkauft und ich fuhr wieder Motorrad und das bis Heute. Wenn der Virus Motorradfahren einen richtig erwischt geht der halt nicht mehr weg. Mit 30 hab ich dann das erste Mal geheiratet und der dann kommende Nachwuchs saß schon mit 4 Jahren auf dem Sozius ( in einem geeigneten Kindersitz ). Er wurde auch vom Virus befallen und fährt Heute auch Motorrad. Diese Ehe zerbrach dann, nicht wegen der Motorradfahrerei, sondern aus anderen Gründen.
Mit 40 kam dann Versuch 2 mit der Ehe. Na Ja, das hat bis jetzt geklappt. Meine 2te Frau ist anfangs noch mehrere Tausend Kilometer mitgefahren aber nach der Geburt des 2ten Sohnes nicht mehr. Für Ihn ist Motorradfahren ein Gräuel ( Ist der überhaupt von mir :denker: )Sie lässt mir den Freiraum für mein Hobby und alle sind glücklich.
Beide Frauen haben mir NIE irgendwas verboten was mit dem Motorradfahren zu tun hatte eher andere Dinge. :engel:
Letztendlich muss das natürlich jeder mit sich selber abmachen was er tut. Mir hätte, wenn ich ehrlich bin, etwas gefehlt. Bei mir gehört die Fahrerei halt zum zufriedenen Leben dazu. Es gibt bei mir nichts Besseres wie ich den Alltagsstress abbauen kann.
:winken:
Meine Moppeds:
Hondas CB 500f>CB 400N>CB 750f>CB 900f>VFR 750f>
Yamahas FZS 1000>XT 1200(DP01)>MT 09 Tracer>XT 1200ZE(DP04)>Tracer 900 GT
BMW R 1250 GS

Gruß Helmut
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