Roads to Siberia

Udo-IT
Beiträge: 232
Registriert: Sa 27. Feb 2016, 06:37
Erstzulassung: 2016
Km-Stand: 24000
Modell: DP04
Erstzulassung der 2. XT1200Z: 0
Km-Stand der 2. XT1200Z: 0
Kontaktdaten:

Re: Roads to Siberia

Beitrag von Udo-IT »

Da kommen meine Erinnerungen wieder hoch, habe 2010/2011 dort gearbeitet und bin von Ekaterinenburg zeitweise nach Moskau, Perm und Krasnodar (Beloretschensk) gependelt. Habe mir fest vorgenommen mal mit Motorrad Richtung Krasnodar (Beloretschensk) aufzubrechen, bin dort viel mit den russischen Freunden in den Bergen unterwegs gewesen.
Ich würde mich gern mit Ihnen auf geistiger Ebene duellieren, aber wie ich merke sind Sie unbewaffnet.
Benutzeravatar
cruiser13
Beiträge: 759
Registriert: Do 11. Sep 2014, 07:59
Erstzulassung: 2017
Km-Stand: 50000
Modell: DP04
Erstzulassung der 2. XT1200Z: 0
Km-Stand der 2. XT1200Z: 0
Ort: München

Re: Roads to Siberia

Beitrag von cruiser13 »

Für alle, die trotz Internet auch noch gerne Zeitung auf Papier lese: In der Osterausgabe der Süddeutschen Zeitung wird im Ressort Mobiles Leben morgen eine größere Geschichte über Wolles Reise stehen. Ich werde den Link am WE natürlich auch hier reinstellen. :mrgreen:

Gruß aus München :winken:
Peter
TJoe

Re: Roads to Siberia

Beitrag von TJoe »

:daumen:
Benutzeravatar
Franz
Beiträge: 2770
Registriert: Mi 7. Sep 2011, 09:09
Erstzulassung: 2011
Km-Stand: 243100
Modell: DP01
Erstzulassung der 2. XT1200Z: 2020
Km-Stand der 2. XT1200Z: 17096
Modell der 2. XT1200Z: DP07

Re: Roads to Siberia

Beitrag von Franz »

Hier der Link zum Artikel in der Online-Ausgabe der Süddeutschen:

http://www.sueddeutsche.de/auto/abenteu ... -1.2909307
Viele Grüße
Franz

XT 1200 Z, XT 1200 Z, V-Strom 1000, XTZ750, BMW R80G/S, XT600Z, XT500, XT500, KTM 250 GS
Benutzeravatar
cruiser13
Beiträge: 759
Registriert: Do 11. Sep 2014, 07:59
Erstzulassung: 2017
Km-Stand: 50000
Modell: DP04
Erstzulassung der 2. XT1200Z: 0
Km-Stand der 2. XT1200Z: 0
Ort: München

Re: Roads to Siberia

Beitrag von cruiser13 »

Jetzt bist mir zuvorgekommen, thx.

Gruß aus München :winken:
Peter
Fritze Kradmelder24

Re: Roads to Siberia

Beitrag von Fritze Kradmelder24 »

Toller Artikel in der SZ!

Wolle, ich soll dir beste Genesungswünsche von den Jungs aus dem Motorrad-Thread auf IL-2 ausrichten! :)
Konfuzius

Re: Roads to Siberia

Beitrag von Konfuzius »

Hi Wolle,

echt super dein Bericht. In drei Wochen fahr ich zusammen mit nem Kumpel (wie heißen übrigens Wolfgang und Thomas:-)) ungefähr die gleiche Strecke. Ich würde sehr gerne Kontakt zu dir aufnehmen um mir noch den ein oder anderen Tip abzuholen. Leider bin ich neu in dem Forum und kann dir daher keine "persönlichen Nachrichten" schreiben.
Kannst du mir eine Tel. oder Mail-adresse per PN senden?

Gruß aus Hamburg

Thomas
Benutzeravatar
DrWolle
Beiträge: 1364
Registriert: Do 20. Okt 2011, 09:01
Erstzulassung: 2010
Km-Stand: 86000
Modell: DP01
Erstzulassung der 2. XT1200Z: 0
Km-Stand der 2. XT1200Z: 0
Ort: Geesthacht/Elbe
Kontaktdaten:

Vorbereitung Roads to Siberia

Beitrag von DrWolle »

Moin moin,
auch wenn später als gedacht aber jetzt wie versprochen ein paar Sätze zu den Vorbereitungen und danach ein Erfahrungsbericht in Sachen Moppeds und Ausrüstung.

Vorbereitung:

Reise-Infos:
Das Wesentliche war der Besuch der einschlägigen Foren, Motorradkarawane, HUBB und ADV-Rider. Wobei beim HUBB speziell der Nordasienbereich am ergiebigsten ist.
Besonders hilfreich sind da die Nordasia Waypoints, die so ziemlich alle Punkte beinhalten, die für die Region relevant sind. Tankstellen, Hotels, besondere Punkte, Brücken, auch eingestürzte Brücken. Nicht immer ganz aktuell, aber zur groben Orientierung allemal gut.
Dazu natürlich Hinweise auf Werkstätten etc. So findet man dort z.B. den Link zu Dean aus Moskau, der Reifen innerhalb Russlands zuverlässig versendet. Wir haben uns die Reifen nach Irkutsk schicken lassen. Den ersten Reifensatz haben wir in Osh (Kirgistan) bei MuzToo bestellt und dann wechseln lassen. Im Prinzip kann man sich dadurch nämlich das Mitschleppen von Ersatzreifen schenken.

In Sachen Reiseberichte in Wort und Bild ist ADV-Rider das Mittel der Wahl, zwar in Englisch aber das sollte heutzutage kein Problem sein. Empfehlenswert sind alle Reiseberichte von Walter Colebatch, Links dazu siehe im Hamburg-Magadan Thread.

Navigation:
Als Navi für die Gegend gibt es nur eine Wahl, Garmin, weil die nämlich die OSM-Karten verarbeiten können. Alle anderen Karten sind Mist, weil bestenfalls die Hauptstraßen vorhanden sind. Die OSM-Karten sind voll routingfähig, selbst auf der BAM oder in der Mongolei haben wir die Tagesetappen über Waypoints festgelegt. Hat problemlos funktioniert. Meine Empfehlung hier wäre das Montana, weil am flexibelsten und offroad Navigation möglich ist.
Papierkarten kann ich von Reiseknowhow empfehlen, sie sind ausreichend genau, aber nicht immer aktuell, aber für die Grobnavigation sehr gut und als Übersicht allemal!
Und vor Ort immer mal nach Straßenzustand und Streckenführung fragen. Aber Obacht, manchmal sind die Angaben der Einheimischen eher vage und links und rechts ist auch nicht immer deutlich :-)
Wir haben uns meistens einen Abend vorher die Strecke auf der großen Karte angeguckt um einen Überblick zu haben und zwischen durch immer mal wieder kontrolliert wo wir genau sind. Dann bleiben einem meistens Überraschungen erspart.

Visa:
Wir haben uns an eine Visa Agentur gewandt, gerade auch wegen dem benötigten Business-Visum für Russland. Das kostet natürlich, aber man muss nicht jedes Konsulat anlaufen und dort Schlange stehen. Außerdem sind sie immer auf dem aktuellen Stand der Visa-Bestimmungen. Allerdings wird einem das Ausfüllen der online-Formulare nicht erspart, das muss jeder für sich machen. Aber danach einfach ausdrucken und ab die Post.

Gesundheit:
Wir haben uns so ziemlich gegen Alles impfen lassen, was einem in der Region gefährlich werden kann, dazu die Klassiker Tetanus und Tollwut. Ich war in Hamburg bei Globetrotter und habe mich vom dortigen reisemedizinischen Dienst beraten und impfen lassen. Waren inklusive aller Impfungen ca. 450€.
Dazu dann noch eine Reisekrankenversicherung, einmal weil Voraussetzung fürs russische Visa und natürlich weil Krank werden teuer kommen kann.

Kfz-Versicherung:
In der Regel sollte Russland (bis zum Ural) in der Haftpflicht enthalten sein, aber alle anderen Länder definitiv nicht. Einige fordern eine an der Grenze abzuschließende Versicherung, andere Länder nicht. Trotzdem empfiehlt es sich, diese jeweils Länderspezifisch vor Ort abzuschließen. In der Regel recht preiswert.

Mopped:
Gute Vorbereitung zahlt sich aus, also ruhig vorher noch einen kompletten KD machen lassen. Dazu wenn nötig alle Lager neu machen und gut fetten lassen, Gabelsimmerringe erneuern ist ebenfalls sinnvoll. Eine neue Kette nebst Ritzel sollte selbstverständlich sein. Für unterwegs dann Radlager, Simmerringe, Luft- und Ölfilter, Kerzen und Kettenspray nicht vergessen. Ein Reparaturset für Bowdenzüge sollte ebenfalls dazu gehören wie Flickzeug und Ersatzschläuche. Nehmt keine HD-Schläuche, die sind sperrig und bescheiden zu flicken. Wenn dann gleich beim Start eingebaut.
Montierhebel und zum Mopped passendes Werkzeug muss ebenfalls dabei sein, dazu Strappse und Panzertape. Einen Handvoll Schrauben und Muttern wird man ebenfalls brauchen, die Rüttelpisten schütteln auch Stop-Muttern los.
Apropos Rüttelpisten, ein Zahnarztbesuch vor Abfahrt ist kein Fehler:-)

Achtung, wenn viel Offroad auf der Agenda steht und man die Mongolei machen will, dann kann ich keine GS, :xt12: oder F800 GS usw. empfehlen. Auch wenn wir bewiesen haben, dass man als Team sogar ne 1200er ADV über die BAM bekommt, ihr werdet mit diesen fetten Reisedampfern so gut wie keinen Spaß haben! Da wo wir locker durch sind war es teilweise nur zu Dritt möglich, den dicken Beemer durch zu wuchten. Tut Euch das nicht an. Ja, es geht, aber es macht definitiv keinen Spaß und John hat sich jetzt ne 650 Dakar geholt für solche Abenteuer. Meine Empfehlung heißt ganz klar, das Mopped sollte inklusive vollem Tank und Reisegepäck nicht mehr als 200 - 210 kg auf die Waage bringen PUNKT

Gleiches gilt auch für die Alukoffer, ich weiß, sie sehen cool aus aber nach dem ersten Sturz sind sie verbogen, nicht mehr wasserdicht und wenns dumm läuft brechen sie Eure Knochen und eventuell den Heckrahmen. Es gibt super Lösungen für weiche Taschen, z.B. von Enduristan, die Magadan Taschen von ADV.Spec, Wolfman-Luggage etc.

Fahrer-Ausrüstung:
Im Prinzip reicht die normale Fahrerausstattung wie zu Hause. Wer aber keine Lust auf extra Regenzeug hat und wirklich robuste, praktische und wasserdichte Kleidung haben will kommt um Klim, Touratech oder Stadler nicht herum.
Ganz wichtig sind die Stiefel, hier sind meines Erachtens mindestens gute Cross-Stiefel ein Muss!! Ohne diese wäre meine Tour bereits in Tadjikistan beendet gewesen. Die Daytona Trans open GTX wären das absolute Minimum!
Handschuhe sind relativ egal, ich habe einmal Probiker Lederhandschuhe und einmal Touratech-Sommerhandschuhe mitgehabt. Dazu die Goretexüberzieher ebenfalls von TT.
Helm ist Geschmackssache, ich heben einen Nolan N44 mit abnehmbarem Kinnteil dabei gehabt. Vorteil ist das große Gesichtsfeld und die hervorragende Belüftung.
Bei mir war der Helm dann auch nach den 3 Monaten auf, oder besser gesagt das Innenleben war durchgeschwitzt und voller Staub und so weiter.
Gruß Wolle
Wer später bremst ist länger schnell;-)
juergen007

Re: Roads to Siberia

Beitrag von juergen007 »

Konfuzius hat geschrieben:Hi Wolle,

echt super dein Bericht. In drei Wochen fahr ich zusammen mit nem Kumpel (wie heißen übrigens Wolfgang und Thomas:-)) ungefähr die gleiche Strecke. Ich würde sehr gerne Kontakt zu dir aufnehmen um mir noch den ein oder anderen Tip abzuholen. Leider bin ich neu in dem Forum und kann dir daher keine "persönlichen Nachrichten" schreiben.
Kannst du mir eine Tel. oder Mail-adresse per PN senden?

Gruß aus Hamburg

Thomas
Thomas,

vor vielen Jahren hatte ich das Vergnügen Teile der BAM mit einem "Native Speaker" per Jeep zu befahren. Ca. 750km und nicht mit Wolfgangs Tour vergleichbar.

Wobei mir bei dem damaligen Wasserstand der Flüße ein Bike vielleicht lieber gewesen wäre.....

Das kann man im Zweifel noch über die maroden Brücken schieben.

Ich würde Euch einen Grundkurs in russisch noch sehr empfehlen, falls noch nicht geschehen. Geht auch online ganz gut, besser aber Volkshochschule o.ä.

Wenigstens einige Brocken sollte man schon sprechen können, das hilft sehr.

Kommunikation ist alles, gilt aber für alle Fernreisen.

Schöne und sichere Tour

Jürgen
uli
Beiträge: 179
Registriert: So 22. Mär 2015, 15:56
Erstzulassung: 2010
Km-Stand: 0
Erstzulassung der 2. XT1200Z: 0
Km-Stand der 2. XT1200Z: 0

Re: Roads to Siberia

Beitrag von uli »

Vielen Dank für diesen wirklich tollen Bericht! Toll geschrieben, spanned und wirklich gute Fotos! :klatsch: :klatsch: :klatsch: :daumen:
Jetzt noch vernünftig zu werden, ist auch zu spät.
Antworten

Zurück zu „Fotos & Reiseberichte“