Pyrenäen 2015

[TJoe]

Hast du noch mehr davon? Dann immer her damit !

Nur schade, dass "Angie" nach wie vor unterm geschlossenen Helm "gesichtslos" bleibt und Shopping vorzieht. Naja, vielleicht beim nächstenmal ? ...

[babbeldoo]

zu dem Zeitpunkt lagen die Nerven schon ziemlich blank...

...aber es ist fast geschafft.

In Alins hatten wir dann wieder "festen Boden unter den Füssen". Aber wenn Angie dachte, das wäre es für heute gewesen...hat sie sich geirrt.
An Tirvia vorbei nach Escalo geht es in Esterri d'Aneu auf einer kleinen Strasse zum 'Vall del Noguera Pallaresa', einem Naturreservat welches mit geeigneten Verkehrsmitteln durchfahren werden darf. Was soll ich sagen, ein Traum (und in Deutschland undenkbar)!

Beim Abendessen (ein Tip > La Fonda in Vielha, mit leckeren Tapas) sage ich noch so: "Was für ein genial Tag. Hoffentlich wird der Morgige genauso schön". Kontert Angie sofort: " Auf gar keinen Fall! Morgen wird AUSSCHLIESSLICH Asphalt gefahren!".
...wir hatten Kaiserwetter - drum sag ich's auch mal mit des 'Kaisers' Worten: Schaun mer mal...

[babbeldoo]

Tag 7 (Link zu Track auf gpsies: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=fhzpokizfhxvlfjn)
Der heutige Tourentag fängt mit einem Ehegattensplitting an...
Im Vorfeld der Urlaubsplanung hatte ich irgendwo im Internet gelesen, dass der 'Sauth Deth Pish' Wasserfall einer der Schönsten in den Pyrenäen(?) sein soll. Dann muss man sich den ja mal ansehen. Wie so häufig, führen mehrere Wege nach Rom bzw. in diesem Fall zum Wasserfall. Gegen den Uhrzeigersinn, von Bagergue komment, gibt es eine Pista. Mit dem Uhrzeigersinn, von Arros komment, führt eine kleine asphaltierte Strasse dorthin. Erinnern wir uns an die Aussage von gestern beim Abendessen gibt es also nur eine Lösung: Angie nimmt die Strecke von Vielha die mit dem Uhrzeiger geht. Ich fahre...natürlich gegen den Uhrzeigersinn
Also, wieder bei strahlend blauem Himmel, von Vielha zurück nach Baqueira (von dort sind wir gestern ja bereits gekommen), denn in den Kehren auf dem Weg zu dem Naturpark geht bereits ein Schotterweg rüber nach Bagergue...

...um dann die eigentliche Pista zum Wasserfall zu nehmen.

Die Bilder vom Wasserfall schenke ich mir bzw. uns an dieser Stelle mal. Wenn man 'Sauth Deth Pish' bei Google eingibt, bekommt man viele, schöne Bilder geliefert. Ob das nun "der Schönste" ist, liegt wie immer im Auge des Betrachters. Aber schön ist er, keine Frage...

Wieder vereint, sind wir dann das Asphaltsträsselchen nach Arros zusammen zurück gefahren um auf der gut ausgebauten N-230 das 'Val de Noguera Ribagorcana' zu durchfahren.

Diesem "Highway" folgen wir noch ein Weilchen bis wir hinter Vilaller rechts auf die kleinere N-260 abbiegen. Ich mag kleine Strässelchen...

In Castejon de Sos bei einem späten Mittagshäppchen dann das nächste Trennungsgespräch. Ich würde gerne die Pista von Chia nach Plan fahren. Aber wo sollten wir uns wieder treffen, da die Übernachtung noch nicht geklärt war? In Ainsa wurde ein Hotel ausgemacht und somit stand ein Plan: Angie fährt per Navi die N-260 zum Hotel, ich nehme die geplante Offroad-Route und komme dann nach. Gesagt - getan. So bin ich wieder einmal durch die beeindruckende Bergweld der Pyrenäen auf feinstem Schotter (streckenweise im wahrsten Sinne des Wortes) gegurkt.

Eine kleine Anmerkung noch zum Ende des Tages: Wie gut, dass wir nicht den Fehler gemacht haben, zum Abendessen aus dem Hotel rauszupurzeln um das erstbeste Restaurant im Ort zu wählen, sondern uns die Mühe gemacht haben, nochmal die Stufen hoch in die Altstadt zu nehmen. Denn sonst wäre uns dieses entzückende Fleckchen entgangen...

[Norton]

Danke für den inspirierenden Bericht und die tollen Bilder. Bin kommenden
Monat in der Gegend und freu mich schon
L G

[Leone blu]

Hm, ich lese Reiseberichte ja super gerne, auch über Frankreich. "Auch" deswegen, weil Frankreich (noch immer) nicht so wirklich auf meiner Reiseliste steht. Italien hat doch noch so viel zu bieten...

Ich muß meine Grundhaltung nochmal überdenken, die Bilder sind zu verführerisch...



Ciao, R.

[Norton]

@Leone blu

Kann nur die gleiche Warnung wie bei Schottland aussprechen:
Vorsicht, Suchtgefahr

Schöne Grüße von einem Süchtigen!


























@

[babbeldoo]

Tag 8 (Link zu Track auf gpsies: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=euucoiyxgaldvkkw)
Jesus, Mary, and Joseph! Obwohl wir es umbedingt vermeiden wollten, sind wir in Lourdes gelandet. Krass! Aber der Reihe nach...
Zunächst einmal ist festzustellen, dass die Hälfte des Urlaubs vorbei ist Mit der gestrigen Tour liegen meine im Vorfeld geplanten Pistas hinter uns, auch wenn wir nicht jede gefahren sind. Ab jetzt heißt es "Cols Klettern": Col du Pourtalet, Col d'Aubisque, Col du Tourmalet, Col d'Aspin, ...

Aber zunächst geht es in Ainsa nördlich über die A-138 um bei Laspuna auf die HU-631 einzubiegen, zu der http://www.dangerousroads.org schreibt: "HU-631 is a challenging high mountain road [...] in some places only wide enough for one vehicle, and in many places bordered by a drop of hundreds of meters (many hundreds of feet) unprotected by guardrails." Na das wollen wir uns doch ansehen!

Hübsch, eng, kurvig...hat Spaß gemacht

Über Broto und Biescas streben wir dem Col du Pourtalet zu. Die Strecke bis zur A-136 fand ich noch ganz nett...

...die Anfahrt über die A-136 bis zum Col du Pourtalet recht schnöde. Zweispurige Straße, keine nennenswerten Kurven...den muss man nicht haben.

Aber dann...von Laruns die D918 zum Col d'Aubisque sowie dem Col du Soulor. Die Strecke war klasse! Bilder gibt es nicht viele dazu, weil ich zum einen nach den Teils wilden Überholmanövern auf dieser äußerst engen, kurvigen Strasse nicht anhalten wollte um alle wieder an mir vorbei ziehen zu lassen, zum anderen weil wir quasi direkt unterhalb der Wolkendecke gefahren sind und es eh kein Panomara zu sehen gab.

Wir haben dann die D918 weiter nach Argeles-Gazost genommen um langsam mal nach einem Hotel zu suchen. Aber außer in Lourdes war einfach nichts zu kriegen. Nach Aussage einer Hotelangestellten fand ein Fahrradrennen in der Region statt (was wir morgen feststellen sollten), was zur urlaubsbedingten Auslastung die Unterkünfte zusätzlich strapazierte. Also in den sauren Apfel gebissen...
Morgen ab 7:00 gibt es Frühstück. Und dann....FLUCHT...!

Tag 9 (Link zu Track auf gpsies: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=fmtrjyvtsokvgded)
Heute eine der Königsetappen der Tour de France in Angriff genommen...so wie mind. 60 Fahrradfahrer ebenso: Von Lourdes durch das Gorge de Luz auf direktem Wege zum Col de Tourmalet. Leider war es recht verhangen so daß wir einige Nebelfelder durchfahren mussten und kein wirkliches Panorama hatten.

Wo es rauf geht, geht es auch wieder runter. Also unsere Fahrradfeunde nach Sainte-Marie-de-Campan begleitet und dann wieder rauf, zum Col d'Aspin.

Zu guter Letzt noch hoch zum Col de Peyresourde. Das Wetter wurde immer schlechter. Hier oben hat man die Hand nicht vor Augen gesehen und es regnet. Also zügig weg hier und ab nach Bagneres-de-Luchon. Angie hatte dann auch keine rechte Lust mehr und wir haben ein nettes Hotel gefunden. Da Luchon ein Thermalbad hat und Angie eh gerne nochmal einen Pausentag einlegen wollte, haben wir gleich zwei Nächte gebucht. Dann kann sie morgen nochmal in der Therme relaxen.
Mir war der Nachmittag so aber noch zu lang und ich habe mich auf den Weg zu einer Schleife über den Col de Bales gemacht, der auf 'Dangerous Roads' recht vielversprechend aussah. Die Seite liefert dann auch gleich die passenden Bilder dazu Zwischendurch habe ich immer mal wieder versucht, einen Offroad-Track zu finden. Aber in dieser Gegend ist es nicht so einfach, im Dreck zu spielen. Überall "Durchfahrt verboten" Schilder. Aber einen habe ich dann doch noch gefunden

[babbeldoo]

Tag 10 (Link zu Track auf gpsies: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=byvnqxbxtoycahbj)
Frauen sind schon manchmal komisch und man(n) muß sie nicht immer verstehen
Vorgeschichte: Nun war ja eigentlich heute Angie's Pausentag und ich wollte mir beim gestrigen Abendessen noch eine nette Route zum Spielen suchen. Als ich aber gestern nach meiner kleinen Extrarunde ins Hotel kam, saß sie schon ganz enttäuscht da, weil das mit der Therme wohl ein ziemlicher Flop war. Dann fragt sie mich so: "Was hast Du denn morgen so vor?" Ich sage: "Weiß ich noch nicht. Muss ich gleich mal die Karte studieren". Daraufhin Angie: "Wollen wir morgen nochmal den Naturpark fahren? Beim letzten Mal konnte ich den nicht so genießen aber ich glaube der war ganz schön". Meine Frau will freiwillig mit mir eine Offroadstrecke fahren?!
Also steht heute nochmal das Naturreservat auf dem Programm. Das kennen wir ja schon von Tag 6 und ich muß mich nicht wiederholen.
ABER: Der Weg dorthin von Louchon über den Col du Portillon (D618A / N141) und dann insbesondere nochmal zwischen Baqueria und Sorpe (C-28) ist ein echtes Brett! Insbesondere bei strahlendem Sonnenschein. Das hatte ich so garnicht auf dem Plan...

Picknick Point beim Refugi Montgarri (im Naturreservat)

Pferde, Kühe, Wiesen, Bach, Berge und blauer Himmel...Perfekt!

Zurück in Luchon gab es noch eine kleine Bonusrunde auf den "Hausberg" nach Superbagneres bevor wir uns ein leckeres Crepe verdient haben.
Und Stichwort "lecker": Ein abosluter Tip in Luchon ist das Restaurant 'La tute de l'Ours'! Wir waren am Vorabend bereits dort und ausnahmslos ALLES, was die aus der Küche rausgetragen haben sah phantastisch aus. Wir hätten uns die Karte hoch und runter futtern können...

Tag 11 (Link zu Track auf gpsies: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=cauhxknxcfwolndo)
Ein Tag wie er sein sollte! Oder auch 'des Bikers feuchter Traum'.
Vorhang auf...und strahlend blauer Himmel! Zudem bekomme ich alleine vom Streckenprofil und der Farbe der Strassen in der Landkarte schon ein nasses Höschen

20150820_Streckenprofil.jpg (16.06 KiB) 3220 mal betrachtet

Um 9:00 sitzen wir auf dem Mopped und knüdeln erstmal aus Luchon Richtung Norden über die D125 bis nach Saint-Beat. Ab hier beginnt der Wahnsinn:!: : D44 mit Col de Ment, D618 mit Col de Portet d'Aspet, D17 mit dem Vallee de Bethmale und dem Col de la Core, D3 & D8F mit Col de Latrape, Col d'Agnes und Port de Lers,...alles kleine und kleinste, gewundene, gekringelte und gekräuselte Sträßelchen. Ich komme aus dem Schwärmen nicht raus und deshalb kann ich Euch leider auch nicht mit einer Batterie an Fotos verschonen:

man, ist die dreckig...

[babbeldoo]

Und es ging durchaus spannend weiter...Zu beginn des Tages war ausgemacht, dass wir -wenn in Tarascon-sur-Ariege angekommen- nach einer Unterkunft für zwei Nächte im Großraum Puigcerda suchen. Dann hätten wir jetzt noch rd. 80 km gut ausgebaute Strasse auf der N20 vor uns.
Den zusätzlichen Tag wollte ich nutzen, um ein paar ausgedehnte Pistas zu fahren, die wir auf der Hinrunde aufgrund Angies "Killer-Kiesel-Trauma" ausgelassen hatten wohingegen Angie den Tag mit Nichtstun genossen hätte. Dafür wäre dann aber ein einigermaßen annehmbares Hotel mit Pool gefragt gewesen. So standen wir nun also eine geschlagene Stunde am Rande eines Kreisels in Tarascon und prüften die Optionen. Aber die Hotelsituation war sehr angespannt. Entweder entsprachen die Häuser nicht dem gesetzten Maßstab oder sie waren zu teuer. Daraufhin gingen die Überlegungen zu dem "was nun?" los. Abbrechen und uns morgen auf den Rückweg machen? Überteuertes Hotel zahlen? Jedesmal wenn wir dachten, wir hätten eine Entscheidung getroffen, fing einer wieder an, diese in Frage zu stellen und das Ganze ging wieder von vorne los
Die Autofahrer, die vor dem Kreisel im Stau standen, mussten auch gedacht haben wir haben die Mega-Ehekrise, so wie wir da rumgestikuliert und palawert haben
Am Ende haben wir uns dann aber doch für die "vernünftige" Variante entschieden: Hotel direkt in Tarascon nehmen, morgen den Abschlußtag zu unserer Templerhütte (wo Auto und Hänger steht), Abschlußübernachtung und dann ab nach Hause.

Da die Sonne aber noch hoch stand, war mir noch nicht nach "fertig". So ist Angie auf's Zimmer und ich habe mir noch eine feine Schleife durch das 'Massif de Larize' gekönnt. Und die hat sich gelohnt! Eine geile Offroadstrecke, die teilweise durchaus sehr anspruchsvoll war und über feinste Sträßelchen sowie die empfehlenswerte D618 zurück ging.

Und so war ich am Ende des Tages doch wieder versöhnt mit unserer Entscheidung. Auch wenn ich es sehr schade finde, dass solche Ausblicke morgen ein Ende finden sollen...

[babbeldoo]

Tag 12 (Link zu Track auf gpsies: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=rqeamwugdcnhlqfp)
So, der letzte Tag der Pyrenäentour ist angebrochen. Und die heutige Tour hat es uns landschaftlich nochmal so richtig gegeben. Sehr reizvoll und am Anfang sehr grün über die D20 von Bompas zum Col de Chioula bis hin zu erneuten 2.000 Höhenmetern am Col de Pailher (D25) mit Kurven satt.

Den krönenden Abschluß bilden dann der 'Gorges de l'Aube' sowie der 'Gorges de St-Georges' bei denen keine 100m geradeaus gebaut wurden bevor wir am frühen Nachmittag wieder in Belvianes-et-Cavirac, am Ausgangspunkt unseres Urlaubs, ankommen.
Aber ich hatte die Nase noch nicht voll! Angie am Pool abgeliefert und nochmal 3 Std. sinnlos im 'Foret des Fanges' rumgebrettert.

Damit war mein Adrenalinspiegel ausgeglichen und ich konnte mich mit einem Lächeln auf den Lippen von den Pyrenäen verabschieden...

tja, da gab es nicht mehr sooo viel zu entscheiden..."nach Hause" fehlt an dem Wegweiser

Verschwitzt und zufrieden am Hotel angekommen und noch ein wenig am und im Pool rumgegammelt.

Aber es hilft ja alles nichts. Also die ganzen Klamotten gepackt und im Auto verstaut sowie die Motorräder verladen. Am Abend war alles reisefertig so das wir morgen nach dem Frühstück nur noch ins Auto hüpfen müssen und losfahren können...

Heimreise
Nach fast zwei Wochen Pyrenäen-Abenteuer sind wir nun also auf dem Heimweg. Das Wetter ist gut - der Verkehr allerdings recht zäh. Insbesondere das Stück zwischen Avignon und Lyon ist echt eine Geduldsprobe...Im Sonnenuntergang überqueren wir bei Mulhouse den Rhein. Aber jetzt noch ein Hotel suchen? Wir haben Stallgeruch in der Nase, die Nacht ist lau und so beschließen wir durchzufahren.

Nach gut 1200 km, knapp 15 Std. Fahrtzeit und rd. 17 Std. Reisezeit erreichen wir gegen ein Uhr Nachts unsere Bleibe...

...AU-REVOIR PYRENEES!