Island 2014

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Christoph
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Island 2014

Beitrag von Christoph »

Hallo zusammen,

meine Super Ténéré und ich sind gestern von einer viereinhalbwöchigen Tour nach Island und auf die Faröer-Inseln zurückgekommen. Es waren "nur" 5.700 km, davon allein 2.600 km An- und Abreise zur Fähre in Hirtshals (Dänemark).

Auf der Hinfahrt hat mein mit Campingzeug schwer bepacktes Mopped die 100.000-km-Grenze geknackt. Dann gab es üble* Pisten mit Schotter, Sand und Matsch (*wie ich sie eben noch nie gefahren bin), Fahrten bei Sintflutregen und teils heftigem Sturm. Außer Tanken und Reifenluftdruck kontrollieren (bzw. einmal für die wildeste Piste Luftdruck absenken und danach wieder aufpusten) war am Motorrad nichts. Jetzt steht sie im Hof, könnte eine Wäsche vertragen und ein Ölwechsel steht an. Dabei will ich nach der Schotterei auch die Speichen kontrollieren lassen. Sonst macht sie den Eindruck, als könnte sie die nächste Feierabendrunde zum Kesselberg gar nicht abwarten.

Heilfroh war ich, dass ich die Tour mit dem Heidenau K60 Scout gefahren bin. Der hat alles souverän mitgemacht und ich bin überzeugt, dass er mir in zwei, drei Situationen echt den Arsch gerettet hat, wo ich mit jedem "straßigeren" Reifen auf der Schnauze gelegen wäre. Mit insgesamt 8.200 Kilometern sind die Reifen noch lange nicht am Ende - wobei der Hinterreifen schon ziemlich eckig aussieht (Mitte 4 mm, außen 12...). Er fährt sich aber soweit noch gut. Ein 1150er-GSA-Fahrer, den ich oben getroffen habe, hatte sich erst in Dänemark vor der Fähre einen Satz TKC 80 aufziehen lassen. Nach 2000 km auf den rauhen isländischen Straßen und dem Schotter war der Hinterreifen total fertig - da hat er sich in Reykjavik für teures Geld einen K60 hinten aufziehen lassen.

Bin noch ganz erschlagen von den ganzen Eindrücken. Vorläufiges Fazit: Die Landschaft ist dort oben tatsächlich so irre, wie man es aus Bildbänden und Fernsehdokus kennt. Das Wetter - vor allem der Wind - hat für einige Strapazen gesorgt. Besonders, da ich den Elementen mit Motorrad und Zelt praktisch die ganze Zeit ausgesetzt war. Ich bin froh, dass ich es gemacht habe, aber jetzt bin ich genauso froh, wieder heil hier zu sein. Drei Wochen auf der Insel fand ich goldrichtig - weniger wäre zu stressig gewesen, mehr hätte es nicht sein müssen.

Ich habe endlos viele Fotos gemacht, auch ein bisschen videogebloggt und Tagebuch geschrieben. Das werde ich hier nach und nach mal reinstellen, so schnell ich die Fotos/Videos auswählen und bearbeiten kann.

Schöne Grüße
Christoph
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flamingo

Re: Island 2014

Beitrag von flamingo »

Klasse. :bier:
sanse

Re: Island 2014

Beitrag von sanse »

Moin Chris,
das klingt super! :)
Bist du die ganze Zeit über alleine gereist?

Gruß René
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Christoph
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Re: Island 2014

Beitrag von Christoph »

Hallo René,

ich bin allein gefahren. Das war Teil des Plans, dass ich einfach mal frei Schnauze tun und lassen kann, was ich will. Das hat mir auch sehr gut gefallen, da ich in einem langsameren Rhythmus als die meisten Motorrad-Kollegen unterwegs war (immer zwei Tage auf einem Campingplatz mit häufigeren Wanderungen etc.)

Bei der Hinfahrt auf der Fähre haben sich die Motorradfahrer (von denen viele allein waren) zusammengerottet, so dass man auf der 46-Stunden-ÜBerfahrt immer genug zu quatschen hatte. Auf der Insel und bei der Rückfahrt bin ich den gleichen Leuten wieder begegnet. Da hätte man auch spontan Grüppchen bilden können (haben einige auch gemacht).

Schöne Grüße
Christoph
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ila
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Re: Island 2014

Beitrag von ila »

Hallo Christoph,

schön, dass Du wieder heile daheim bist..... Willkommen zurück.... :winken:

Viele Grüsse
Ingo
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FPg
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Re: Island 2014

Beitrag von FPg »

Wow, da blicke ich doch echt neidvoll in Deine Richtung. Island ist und bleibt auch für mich noch so ein Traumziel. Ich freue mich jetzt schon auf Bilder.
Vor 12 Jahren war ich 3 Wochen allein in Irland, entlang der Küste unterwegs, nur mit Zelt und dem nötigsten. Es war bei all den Strapazen dennoch einer meiner schönsten Urlaube. Manchmal braucht man das einfach....
Gruß,
Popeye
Gruß, Popeye
ADV67

Re: Island 2014

Beitrag von ADV67 »

Hallo Christoph,

Super! Ich binn gespannt wie Deine Bilder sind. :daumen: :essen:

Island bleibt immer noch ein Traumziel auf meiner Wünschliste aber da es mindestens 3 Wochen braucht habe ich es noch nicht realisieren können.
In Juni war ich 12 Tage in Kroatien-Bosnien-Montenegro mit dem Bike und das ist zur Zeit in meiner Situation (mit Kinder) das Längste was ich ohne Stress wegfahren kann.
*Neid* !!! :cry:

Gruss
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Franz
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Re: Island 2014

Beitrag von Franz »

Hallo Christoph,

schön, dass Du wieder heil zurück gekommen bist.
Ich freue mich schon auf den Reisebericht.
Viele Grüße
Franz

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Christoph
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Raufarhöfn, Donnerstag 19.6.2014

Beitrag von Christoph »

Leichter Regen tröpfelt aufs Zelt, und es ist kalt. Habe mir gerade Tee gekocht und getrunken und dazu in einem Islandkrimi von Arnaldur Indridason gelesen. Diesen bescheidenen Zeltplatz hier in Raufarhöfn habe ich schließlich gewählt, weil ich im Laufe meiner ersten 300 km im Nordosten Islands gelernt habe, dass die Dörfer hier einfach nur Punkte auf der Landkarte mit Namen, ein Haus und eine Bushaltestelle sind, und dass es Campingplätze, wie ich sie aus Frankreich, Schottland und Norwegen kenne, hier so nicht gibt.

Der Zeltplatz von Raufarhöfn ist nur eine Wiese beim örtlichen Schwimmbad mit einem Graswall als Windschutz drumherum, von dem man aus den wenig eindrucksvollen Hafen und die flache Küste sehen kann. Die sanitären Einrichtungen sind in einem schlichten Container untergebracht, in dem aber geheizt und geputzt ist und fließend warmes Wasser läuft.

Wenn es beim Reisen darum geht, Erfahrungen zu machen, dann war das bisher am ersten Tag auf der Insel schon ziemlich erfolgreich. Erstmal ging es darum, alles zu packen und auf dem Motorrad zu verstauen. Mit so einer Menge an Gepäck bin ich noch nie unterwegs gewesen. Vor allem wegen des Angelzeugs musste ich noch eine zweite Gepäckrolle aufschnallen. Nach einigem Hin und Her bin ich bei einem etwas abenteuerlich anmutenden Turm aus zwei großen Rollen, Zelt und Klappstuhl gekommen, den ich mittels zweier Ratschenspanngurte doch ziemlich fest fixieren kann.
Vollbepackt vor der Abreise
Vollbepackt vor der Abreise
Bei den zwei Tagen Anreise bis Hirtshals ging es darum, Kilometer zu machen. Die Abkürzung von Magdeburg durch die Altmark nach Ratzeburg, meiner ersten Etappe, war doch landschaftlich sehr beschaulich – zumal perfektes Wetter herrschte. Die dänischen Autobahnen erweisen sich als genauso langweilig wie befürchtet. Aber wenigstens nimmt der Verkehr im Norden immer mehr ab, so dass ich in schöner Autobahn-Trance dahinrollen kann.

Die Küste bekomme ich erst in Hirtshals zu Gesicht, und ich bin positiv überrascht, wie nett diese ist. Leuchtturm, Dünen mit Weltkriegsbunkern dazwischen und davor der sanft anrollende, silbern glitzernde Skagerrak.
Bunker und der Leuchtturm von Hirtshals
Bunker und der Leuchtturm von Hirtshals
In den Dünen von Hirtshals
In den Dünen von Hirtshals
Das Städtchen legt das verschlafene Flair von Orten an den Tag, die am Ende der Straße liegen. Die meisten Leute, die hier sind, wollen weg. Und weil Dienstag morgens immer die MS Norröna ablegt, sind das Montag abends die Islandfahrer. Der Campingplatz ist gut gefüllt mit Expeditionsfahrzeugen, Geländewagen, (Reise-)Enduros, aber auch normalen Wohnmobilen.
Camping Hirtshals
Camping Hirtshals
Abends drängeln sich viele an der niedrigen Steilküste, um eine erste Anmutung von nordischem Sonnenuntergang zu sehen. Es dauert ewig, bis der Lichtball im flachen Winkel hinter dem Horizont verschwindet.
Sonnenanbeter in Hirtshals
Sonnenanbeter in Hirtshals
Die Sonne geht im Norden unter
Die Sonne geht im Norden unter
Fortsetzung folgt...
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stev

Re: Island 2014

Beitrag von stev »

War vorige Woche auch in Island auf Urlaub (ohne Motorrad). Leider habe ich keine :xt12: dort gesehen. :cry:
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